Mein wildes Herz
leuchteten nun in einem brennenden Blau. „Ich habe vor, meinen Schwur zu halten. Denn es gibt nichts, was ich lieber täte.“
Krista errötete noch mehr, und ihr Großvater kicherte vor Freude. Minuten später war die Zeremonie vorüber und beide zu Mann und Frau erklärt.
„Sie dürfen jetzt die Braut küssen“,sagte der Vikar, und Leif zog Krista in seine Arme. Ihr Herz gehörte ihm, so wie seines ihr gehörte.
Und als Leif seinen leidenschaftlichen Kuss beendete, gab es keinen Einzigen unter den Hochzeitsgästen, der daran noch gezweifelt hätte.
EPILOG
Sechs Monate später
Leif lag neben Krista in ihrem Schlafzimmer in dem Stadtpalais, das ihnen der Großvater zum Hochzeitsgeschenk gemacht hatte. Sie hatten sich gerade geliebt und ruhten nun zufrieden in dem großen Bett mit den vier Pfosten.
Friedlich schlummerte Krista in Leifs Arm gekuschelt. Es war eine warme Mainacht, und das Mondlicht schien auf die Blumen im Garten hinter dem Haus. Ein dünner Strahl stahl durch einen Vorhangsspalt und ließ Kristas goldenes Haar aufleuchten. Sie war so schön. Und sie schien jeden Tag schöner zu werden.
Manchmal nahm es Leif schier den Atem, wenn er sie ansah und ihm klar wurde, dass sie wirklich seine Frau war. Dann musste er daran denken, wie nahe er daran gewesen war, sie zu verlieren. Er musste seinem Onkel Sigurd für die geschenkte Freiheit dankbar sein und für das Leben, das jetzt vor ihm lag. Für immer würde er in seiner Schuld stehen.
Gedankenverloren streichelte er Kristas seidenes Haar und dachte daran, wie viel doch in den letzten sechs Monaten nach seiner Rückkehr nach England geschehen war. Er war nie ein Mann gewesen, der untätig herumsaß. Als Erstes hatte er seine Freunde Alexander Cain und Dylan Villard besucht, die Eigner von Continental Shipping. Leif hatte entdeckt, dass er ein angeborenes Talent fürs Segeln besaß. Er genoss es, auf See zu sein. Vielleicht war das ein Erbe seiner Wikingervorfahren.
Er hatte den Männern ein Geschäft vorgeschlagen, an dem auch sein Bruder beteiligt sein sollte. Und er hatte angeboten, seinen Anteil am Kapital und den seines Bruders einzubringen. Leif wollte eine Transportlinie gründen, welche Güter zu und von kleinen Nordseeinseln transportierte, die abseits der großen Schifffahrtslinien lagen. Er hoffte, auch kleinere Häfen in England und Schottland, eventuell auch in Irland und Wales einbeziehen zu können, vielleicht sogar in noch weiter entfernten Ländern.
Cain und Villard hatten bereitwillig zugestimmt, und so hatten sie eine Gesellschaft gegründet und sie Valhalla Shipping genannt.
Die Sea Dragon war ihr erstes Schiff gewesen, doch sie hatten bereits vier weitere angeschafft. Allmählich kam auch einiges an Geld herein, und wie es schien, würde ihr Unternehmen Erfolg haben.
Leif ertappte sich dabei, wie er lächelte. Thors Englisch war schnell besser geworden. Außer wenn er verärgert oder nervös war, sprach er kaum noch Altnordisch. In dem schnell expandierenden Unternehmen gab es viel für ihn zu tun, und Thor schien mit jeder Herausforderung zu wachsen.
Leif merkte, dass Krista sich in dem Bett bewegte und ihre weichen Lippen an seine Brust presste. „Du schläfst gar nicht“, sagte sie. „Ich dachte, du wärest müde nach …“
Sie ließ den Satz unvollendet. Selbst im Dunkeln wusste Leif, dass sie errötete.
Er küsste sie auf den Kopf. „Ich habe eben daran gedacht, was für ein Glück ich habe.“
Krista drehte sich auf die Seite und stützte sich auf den Ellbogen. „Wir haben beide Glück.“ Sie beugte sich vor und küsste ihn. Und sein Körper reagierte sofort darauf. „Du gibst mir alles, was ich mir je gewünscht habe. Ich habe meine Freiheit, die Unabhängigkeit, die ich immer so schätzte, und ich bin mit einem Mann verheiratet, den ich mehr liebe als mein Leben. Und …“
„Und …?“, hakte er mit erhobenen Brauen nach.
„Und bald werde ich sogar noch etwas Kostbareres besitzen.“
Forschend sah er sie an. „Wovon sprichst du?“
„Ich … ich wollte noch ein wenig warten, bevor ich es dir sage. Ich wollte mir ganz sicher sein.“
Leif richtete sich auf und zog sie an sich. Er konnte spüren, wie ihr Herz nahe dem seinen schlug. „Sag es. Sprich die Worte aus, die ich so gerne hören möchte.“
Krista lächelte ihn an und streichelte seine Wange. „Ich trage dein Kind unter dem Herzen, Liebster. Es ist das größte Geschenk, das du mir je gemacht hast.“
Voller Leidenschaft sah Leif
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