Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)
beschützen.«
Maredudd Tudor schenkte ihm ein breites Lächeln. William traute dem Mann nicht über den Weg, dennoch fühlte er sich ihm gegenüber verpflichtet.
»Was wolltet Ihr im Austausch für meine Frau von mir verlangen, bevor Glyndwrs Männer heute Morgen Euren Plan änderten?«, fragte William.
Maredudd Tudor erstarrte. »Ein Versprechen für die Zukunft.«
William nickte ihm zu, dass er fortfahren solle.
»Unter Glyndwrs Führung ist es uns gelungen, mit Ausnahme einiger weniger Burgen ganz Wales unter unsere Kontrolle zu bringen. Doch fürchte ich, dass wir unsere Vorherrschaft nicht aufrechterhalten können.«
»Das könnt Ihr sicher nicht«, bestätigte William. »Ihr könnt ohne die Hilfe Frankreichs nicht gegen uns bestehen. Die Franzosen werden Euch Hilfe zusagen, aber sie werden ihre Armee nicht noch einmal entsenden.«
Maredudd Tudor nickte. »Selbst ohne die Franzosen überdauern wir vielleicht König Heinrich. Er hat viele Feinde, denen er seine Aufmerksamkeit widmen muss. Aber Prinz Harry ist eine andere Angelegenheit. Er wird uns am Ende besiegen.«
William spürte, was dieses Eingeständnis den stolzen Rebellen kostete. Er wartete darauf, dass der Mann seine Bitte vorbrachte.
»Vor dem Aufstand hatte die Familie Tudor hohe Ämter am englischen Königshof inne. Wenn diese Auseinandersetzungen hier vorbei sind, möchte ich, dass mein Sohn Owain seinen Weg in der englischen Welt geht. Ich hatte vor, Euch das Versprechen abzunehmen, ihm beizustehen, wenn die Zeit gekommen ist.«
William respektierte den Wunsch des Mannes, einen Weg zu finden, um die Zukunft seines Sohnes in einer unsicheren Welt zu sichern. Er versprach seine Hilfe. »Wenn Ihr mich darum bittet, werde ich Eurem Sohn beistehen.«
»Ich danke Euch.« Maredudd Tudor nickte förmlich. Dann sagte er: »Das hier ist walisisches Rebellenland. Ihr solltet Euch besser auf den Weg machen, bevor die Männer, die Ihr davongejagt habt, Alarm schlagen.«
William wandte sich an Catherine. »Er hat recht. Wir müssen uns beeilen.«
»Ich danke Euch.« Catherine warf sich Maredudd in die Arme. »Ihr wart mir der bestmögliche Beschützer, Maredudd Tudor.«
Beide lachten, als sie sich von ihm löste.
»Richtet Marged und Owain meine Grüße aus.«
»Wir werden Euch vermissen, Catherine. Geht mit Gott.«
Bald nachdem sie nach Beaumaris aufgebrochen waren, fing es wieder an zu nieseln. Auf den letzten paar Meilen schlug das Nieseln in eisigen Regen um.
Als sie Beaumaris erreichten, erwartete Robert sie am Torhaus. William wollte Catherine so rasch wie möglich aus dem Regen schaffen, deshalb drängte er sie durch die Nebentür, die Robert ihnen aufhielt.
»Gütiger Himmel, warum habt Ihr so lange gebraucht? Ich warte seit Stunden auf Euch.«
»Wir werden Euch alles später erzählen«, sagte William und stellte sich Robert in den Weg, der Catherine mit einem Kuss hatte begrüßen wollen. »Ich muss sie ins Warme schaffen.«
Er war Robert für alles dankbar, was er getan hatte, aber der Mann strapazierte wirklich seine Geduld.
»Kümmert Ihr Euch um die Pferde, Robert?«
Ohne Roberts Antwort abzuwarten, nahm er Catherines eisige Hand, griff sich eine Fackel und geleitete sie in den dunklen Gang, der von den Türmen und dem Torhaus durch die Befestigungsringe führte.
27
Sobald sie seine Kammer erreicht hatten, setzte William sie auf eine Bank vor dem nahezu niedergebrannten Feuer und fing an, Holzscheite nachzulegen.
Catherine war zufrieden damit, zuzusehen, wie das Licht der Flammen über seine Gesichtszüge tanzte und sein Haar golden aufleuchten ließ, während er das Feuer schürte. Wie sehr hatte sie ihn vermisst! Sie lächelte ihn jedes Mal an, wenn er sie über die Schulter anschaute. Sie verstand, dass er sich immer wieder versichern wollte, dass sie tatsächlich da war, denn ihr ging es genauso.
Sobald das aufflackernde Feuer die feuchte Kälte aus der Kammer getrieben hatte, stand sie auf, um ihren durchnässten Umhang abzulegen. William schaute auf. Mit offenem Mund starrte er auf ihren Bauch, nachdem sie den Umhang ausgezogen hatte. Obwohl sie noch nicht besonders weit war, konnte jeder, der sie aus dieser Nähe betrachtete, erkennen, dass sie schwanger war.
Sie sah brennenden Schmerz seine Gesichtszüge entstellen, bevor er sich wieder im Griff hatte. Es traf sie wie ein Schlag. Wie hatte sie sich derart täuschen können? Sie hatte es für möglich gehalten, dass William vielleicht nicht froh darüber wäre,
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