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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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eingeschätzt haben, fast in die Hosen gemacht«, gestand Robert grinsend.
    »Da Ihr lebend zurückgekehrt seid, nehme ich einmal an, dieser Tudor ist bereit zu verhandeln?«
    »Das behauptet er zumindest, und Eure Gemahlin glaubt ihm«, antwortete Robert schulterzuckend. »Er will Euch in einem Wäldchen auf dem Weg von hier nach Plas Penmynydd treffen, um Euch seine Bedingungen mitzuteilen. Er sagt, er würde allein kommen, und erwartet dasselbe von Euch. Er will die ganze Angelegenheit geheim halten, damit Glyndwr nicht Wind davon bekommt.«
    Robert hielt inne, dann fügte er hinzu: »Ihr wisst, dass das eine Falle sein kann.«
    »Ich habe keine Wahl. Wann will er mich treffen?«
    »Morgen. Eine Stunde nach Sonnenaufgang.«
    Es war noch immer kalt, als William sich am nächsten Morgen auf den Weg machte, aber der Regen hatte sich zu einem leichten Nieseln abgeschwächt. Wie gefordert ritt er allein und legte sein Schicksal in Gottes Hand – und in die von Maredudd Tudor. Er dachte an Jamie und Stephen und betete, dass er Catherine bald zu ihnen nach Hause bringen konnte.
    Als er das Wäldchen in einer Senke der Straße erreichte, die Robert als Treffpunkt beschrieben hatte, ritt ein Reiter mit einem Kapuzenumhang auf die Kuppe des Hügels vor ihm.
    »FitzAlan?«, rief der Reiter ihm zu.
    William erstarrte. Die Stimme war die einer Frau. Als sie ihr Pferd neben seinem zügelte, erkannte er das Gesicht einer hübschen dunkelhaarigen Frau.
    »Ich bin FitzAlan. Seid Ihr im Auftrag Maredudd Tudors hier?«
    »Ich bin seine Frau. Marged.«
    Was für ein Mann war dieser Tudor, dass er seine Frau allein mit einem solchen Auftrag schickte?
    »Maredudd ist mit den Männern geritten, die Catherine nach Harlech bringen sollen.«
    »Was?«, explodierte er. »Diese Ausgeburt des Teufels bringt sie nach Harlech zurück?«
    »Wir haben nicht viel Zeit, hört also besser zu«, schnauzte sie ihn an. »Ein Dutzend Männer sind heute Morgen mit einem Befehl Glyndwrs, Catherine zu holen, an unser Tor geritten.«
    William sagte sich, dass er viel Zeit hatte, sie einzuholen. Der Weg nach Harlech war weit.
    »Welchen Weg haben sie eingeschlagen? Wie viel Vorsprung haben sie?«
    »Sie sind vor einer knappen halben Stunde los, aber sie bringen sie übers Meer dorthin. Ihr Schiff liegt im Westen, acht oder neun Meilen von hier.«
    Beaumaris lag in der entgegengesetzten Richtung. Er hatte keine Zeit, zurückzureiten und seine Männer zu holen. Selbst wenn er auf direktem Weg zur Küste ritt, konnte es sein, dass er zu spät kam.
    »Maredudd wird versuchen, sie aufzuhalten, aber Ihr beeilt Euch am besten.« Eilig erklärte sie ihm den Weg.
    »Passiert Euch auch nichts, wenn Ihr allein nach Plas Penmynydd zurückreitet?«
    Sie lächelte. »Aye. Das hier ist das Land der Tudors.«
    »Gott schütze Euch, gute Frau.«
    Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt wie der Wind. Er musste das Schiff erreichen, bevor die Segel gesetzt wurden. Sein Herz schien im Rhythmus der donnernden Hufe seines Pferdes zu schlagen. Schneller, schneller, schneller.
    Nach einer Zeit, die ihm wie Stunden vorkam, erreichte er endlich die Küste. Eine halbe Meile nördlich fand er das Herrenhaus, wo Glyndwrs Männer nach Aussage von Marged Tudor sich Pferde besorgt hatten. Undeutlich war das Schiff, das an der Küste vor Anker lag, im Morgennebel zu erkennen.
    Er lenkte sein Pferd vom Weg in eine kleine Baumgruppe, um die Männer am Strand zu zählen. Ein Mann im Wasser, der ein Ruderboot dirigierte. Zwei im Boot. Acht am Strand. Er kniff die Augen zusammen und suchte nach Catherine.
    Zwei weitere Männer kamen aus dem Wald und zerrten eine Frau zwischen sich mit. Sie wehrte sich gegen sie, als sie sie zu dem Ruderboot bringen wollten.
    Catherine. Er hatte seine Frau gefunden.
    Die entsetzlichen Wochen des Wartens lagen hinter ihm. Geduld, Verhandlungen, das Angebot von Lösegeld – nichts davon hatte sie zu ihm zurückgebracht. Jetzt konnte er tun, wozu er geboren war, was er sein Leben lang geübt hatte, was er am besten konnte.
    Das Blut der Percys rann durch seine Adern. Er war Sohn von Northumberland, dem Königsmacher, Bruder des legendären Kriegers Hotspur. Niemand konnte ihm etwas anhaben. Es machte keinen Unterschied, ob zehn oder zwanzig oder sechzig Männer zwischen ihm und Catherine waren. Er würde sie sich holen.
    »Aaaaaaahhhhh!« Er brüllte seinen Schlachtruf, als er durchs Unterholz brach.
    Er ritt an den Meeressaum, wo sein Pferd besseren Halt fand,

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