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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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als dasselbe engelsgleiche Geschöpf am Morgen, nachdem ich es aus meiner Sickergrube gezogen hatte, aus meinem Schlafgemach spaziert kam.«
    »Du hast mich nicht rausgezogen, mein Freund. Ich bin selbst herausgekrochen.«
    Lachend drückte er sie fester an sich. »Dass ich dich nach oben geschleppt habe, zählt wohl nicht. Und dass ich nicht in Ohnmacht gefallen bin, als ich gemerkt habe, dass die Flügel nicht angewachsen sind, solltest du mir auch hoch anrechnen.«
    Pippa errötete. »Ich glaube, ich möchte dieses Gespräch lieber nicht weiterführen, denn ich kann mir schon denken, worauf es hinauslaufen wird, wenn man bedenkt, dass am nächsten Morgen nicht nur meine Flügel gefehlt haben.«

»Ich habe nicht hingeschaut.«
    »Du bist ein miserabler Lügner.«
    Lachend zog er sie wieder an sich. Er konnte kaum fassen, dass sie sich ganz in der Nähe des Ortes befanden, wo das Schicksal sie vor so vielen Jahren einen Blick auf die Zukunft hatte erhaschen lassen. Doch es erschien ihm passend.
    Zufrieden stand er neben Pippa, genoss die Meeresluft und lauschte dem Kreischen der Möwen, das vom Strand herüberwehte, bis er sich der Situation gewachsen fühlte, durch das Tor seines Vaterhauses zu schreiten, auch ohne seine Familie dort anzutreffen. Er wich zurück und sah Pippa an.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich dich oft werde loslassen können«, sagte er. »Stört dich das?«
    »Wir müssen nicht gleich reingehen, wenn du lieber noch draußen bleiben möchtest«, schlug sie leise vor.
    Er schüttelte den Kopf. »Nur ein Moment der Schwäche.« Er legte ihr den Arm um die Schulter. »Deine Sachen holen wir später. Lass uns zuerst schauen, ob wir uns an der Frau vorbeischummeln können, die von mir Geld dafür verlangt, dass ich das Schloss meines Vaters betrete.«
    Pippa schlang ihm den Arm um die Taille und schlenderte mit ihm den felsigen Weg entlang zum Tor von Artane. Sofort wurden sie von einer älteren Frau angesprochen, die ein spitzes Folterinstrument in der Hand hatte und bei Montgomerys Anblick sichtlich erschrak.
    »Ich bin ein Gast von Lord Stephen«, verkündete Montgomery in seinem besten modernen Englisch.
    »Das sehe ich selbst, junger Mann«, erwiderte die Frau und winkte ihn hinein. »Ich setze mich in mein Pförtnerhäuschen und warte auf das nächste merkwürdige Ereignis. Die kommen hier nämlich öfter vor, das kann ich Ihnen sagen.«
    Das konnte Montgomery sich gut vorstellen. Rasch ging er an ihrem verglasten Schalter vorbei und trat in den Hof seines
    Vaters. Erst als er an der Stelle vorbeikam, wo der Schmied seine Esse gehabt hatte, bemerkte er, dass der Schmerz an seiner Schläfe von dem Blick herrührte, mit dem Pippa ihn durchbohrte. Im nächsten Moment wurde ihm klar, was er gesagt hatte. Er wurde langsamer, blieb stehen und betrachtete die Frau, die er liebte.
    »Ah«, begann er.
    »Ja, äh«, entgegnete sie spitz, und zwar ebenfalls auf Englisch. »Ich glaube, du bist mir eine Erklärung schuldig, Mylord.«
    »Könnten wir uns nicht zuerst setzen ...«, stammelte er auf Französisch.
    »Ach, verschon mich mit deinem mittelalterlichen Französisch«, erwiderte sie, machte sich los und sah ihn wieder finster an. »Deine Sprachkenntnisse kommen als unliebsame Überraschung, und ich frage mich, was du mir sonst noch verheimlichst.«
    »Könntest du dich etwas einfacher ausdrücken?«, bat er sie und verzog schuldbewusst das Gesicht.
    »Ja«, antwortete sie knapp. »Du steckst ordentlich in Schwierigkeiten, mein Freund.«
    Gut, jetzt hatte er verstanden. Nach kurzer Überlegung breitete er die Arme aus. Sollte sie ihn doch erstechen — oder ihm um den Hals fallen. Sie machte zwar noch immer ein ärgerliches Gesicht, trat aber einen Schritt vor und legte ihm die Arme um die Taille. Montgomery seufzte zufrieden auf und wusste nicht, womit er das Glück verdient hatte, eng umschlungen mit der Frau, die er liebte, auf dem Hof seines Vaters zu stehen. Er konnte nur hoffen, dass ihn, wie immer, drinnen eine köstliche Mahlzeit und ein warmes Kaminfeuer erwarteten - sofern er es überhaupt ins Gebäude schaffte, bevor Pippa ihm den Dolch aus dem Stiefel zog und ihm die Klinge in die Brust stieß.
    »Also?«, hörte er ihre von seinem T-Shirt gedämpfte Stimme. »Was hast du dazu zu sagen?«
    »Würdest du mir glauben, wenn ich dir erzähle, dass es in Artane im Laufe der Jahre einige übernatürliche Ereignisse gegeben hat?«
    »Würdest du mir dann auch glauben, dass ich fest entschlossen

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