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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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bin, mich für zwei Wochen grausige Kopfschmerzen zu rächen, weil ich mich mit deinem mittelalterlichen normannischen Französisch herumschlagen musste?«
    Er lachte auf. »Ja, das glaube ich dir gern.«
    »Ich verlange Antworten.«
    »Die sollst du bekommen. Nach dem Mittagessen.«
    Sie wich ein Stück zurück. »Dann also los. Laut Stephen ist der Küchenchef in Artane ein Meister seines Fachs. Wahrscheinlich solltest du dir wirklich einen Imbiss gönnen, bevor ich dir deine Geheimniskrämerei heimzahle.« Sie sah ihn drohend an. »Vor diesem Gespräch wirst du dich nicht drücken.«
    »Das kann ich mir denken«, stimmte er zu. »Aber wenigstens können wir sicher sein, dass wir die übernatürlichen Erscheinungen für heute hinter uns haben. Wahrscheinlich werden knarzende Dielenbretter und die Frage, wie ich Stephens Vater unser Verwandtschaftsverhältnis erklären soll, unsere größte Sorge sein.«
    Sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher.«
    Und das entsprach auch den Tatsachen. Offenbar hatte das Schicksal seine Hand im Spiel gehabt und Pippa über die Jahrhunderte hinweg zurück in sein Leben geholt. Doch nun hatte es sein Werk an seiner Familie vollendet. Wenn er Pippa überzeugen konnte, seine Frau zu werden, würde das gewiss das Ende der unerklärlichen Ereignisse auf den Ländereien seines Vaters - und auch den seinen - bedeuten, sodass ihnen ein friedliches und unauffälliges Leben vergönnt sein würde.
    Lächelnd steuerte Montgomery, immer noch den Arm um Pippas Schulter gelegt, auf das Schloss seines Vaters zu, wobei er hoffte, dass seine Kenntnisse des modernen Englisch die • geringste Überraschung waren, die sie erwartete. Schließlich musste er jetzt der Frau, die er liebte, den Hof machen, und er wollte nicht, dass etwas Unvorhergesehenes dazwischenkam.

26
    Pippa musste sich zusammenreißen, damit ihr der Mund nicht offen stehen blieb und sie aussah wie ein Bauernmädchen aus dem Mittelalter, das sich noch nie weiter als zehn Schritte von der Kochstelle seiner Mutter entfernt hatte. Artane als beeindruckend zu bezeichnen wäre eine gewaltige Untertreibung gewesen. Das Schloss war einfach atemberaubend. Sie warf Montgomery einen Blick zu, der offensichtlich mehr damit beschäftigt war, sie anzuschauen als das Heim seiner Vorfahren.
    »Hast du mich hierher gebracht, um mich zu beeindrucken?«
    Er zog eine Augenbraue nach oben. »Funktioniert es denn?«
    Er sprach jetzt wieder Französisch, und sie beschloss, es ihm gleichzutun. Es erschien ihr passend, seine Muttersprache zu sprechen, solange sie sich auf seinem Heimatboden befanden, aber das würde nicht mehr gelten, wenn sie nach Sedgwick zurückgekehrt waren. Dort würde sie - in welcher Sprache auch immer - einige Antworten von ihm fordern.
    »Absolut«, erwiderte sie leise.
    Er sah sich lächelnd um. »Die Stallungen sehen viel schöner aus als zu meiner Zeit, und die Schmiede ist verschwunden. Aber die Kapelle steht noch.« Er runzelte die Stirn. »Dort drüben, wo früher der Garten war, befindet sich eine Art von Laden.« Er überlegte kurz. »Ich frage mich, was sie dort verkaufen.«
    »Mit Sicherheit Schokolade.«
    Er schüttelte den Kopf. »Eine schlechte Angewohnheit, mit der man lieber nicht anfangen sollte.«
    »Ich weiß gar nicht genau, wann sie sich in England ausgebreitet hat. Nach dem genauen Datum müsstest du Tess fragen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt wissen will«, erwiderte er mit einem unbehaglichen Lachen. Er warf einen letzten Blick auf den Laden und wandte sich dann dem Gebäude zu. »Ich habe keine Ahnung, wer uns dort erwarten wird, aber vielleicht sollten wir einfach anklopfen und uns überraschen lassen.«
    Pippa nickte, ließ sich von ihm an der Hand nehmen und die Stufen hinaufführen. Sie wartete auf dem kleinen Eingangspodest mit ihm und lächelte, als er ein langgezogenes Seufzen ausstieß — ganz sicher deshalb, weil er jetzt anklopfen musste und nicht einfach hineinspazieren konnte. Sie mussten nicht so lange warten, wie sie gedacht hatte. Nach wenigen Augenblicken ging die Tür auf, und Jennifer de Piaget stand vor ihnen.
    Oder zumindest dachte das Pippa zuerst.
    Montgomery gelang es, rasch ein Keuchen zu unterdrücken, aber er stammelte ein wenig, bevor er einen zusammenhängenden Satz hervorbrachte.
    »Ich bin, äh, ein Freund von Lord Stephen«, erklärte er in einer Mischung aus britischem und amerikanischem Englisch. Er hielt inne, setzte

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