Mein zauberhafter Ritter
Zukunft bringen und ihr zeigen, wie eine echte Burg aussieht?«
Montgomery warf ihm einen kurzen Blick zu. »Es gab mal eine Zeit, wo ich dich fertigmachen konnte, während ich Mühe hatte, dabei nicht zu gähnen.«
Kendrick zwinkerte Pippa zu. »Aber ich glaube nicht, dass dir das jetzt noch gelingen würde. Was meinen Sie dazu, Miss Persephone?«
»Pippa und du«, bot Pippa ihm an. »Und ich glaube, ich sollte meine Meinung dazu lieber nicht äußern. Schließlich möchte ich nicht zwischen euch und eure Schwerter geraten.«
»Schade, dass er sein Schwert nicht bei sich hat«, meinte Kendrick und sah Montgomery mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Sonst könnten wir diese Frage ein für alle Mal klären.«
»Es liegt im Auto«, knurrte Montgomery.
»Dann hol es, junger Mann.«
Montgomery schnaubte verächtlich und schaute dann Pippa an. »Wie heißt diese mysteriöse Kraft, von der deine Schwestern sprachen?«
»Karma?«
»Ja, genau.« Er verzog die Lippen. »Ich nehme an, dass es das Karma auf mich abgesehen hat.«
»Oder besser gesagt, es wird sich rächen«, meinte Kendrick. »Was hast du Schreckliches getan, um das zu verdienen? Oh, warte, vielleicht war es die schmähliche Art und Weise, mit der du mich in meiner Jugend behandelt hast.«
»Ich habe dich über alle Maßen verzogen«, erwiderte Montgomery barsch. »Zu meiner großen Schande. Aus dem Ergebnis zu schließen, habe ich meine Aufgabe nicht sehr gut gemacht.«
Kendrick lachte nur und warf einen Blick über seine Schulter. »Hier kommen meine Jungs. Sag ihnen bitte nicht, dass du im Jahr 1214 geboren wurdest, ja? Und dann lass uns losziehen und ein wenig Zeit mit einer Tätigkeit verbringen, die etwas für wahre Männer ist. Wie ich sehe, hat dich dein Aufenthalt in einem für dich fremden Jahrhundert bereits verweichlicht.«
»Ich werde mich dir gern auf dem Übungsplatz stellen, aber erst, nachdem ich etwas zu essen bekommen und das Gepäck meiner Lady hereingebracht habe.«
Kendrick grinste und ging dann davon, wobei er das Gackern eines Huhns nachahmte. Pippa sah Montgomery lachend an.
»Was hast du ihm denn angetan?«
»Bisher noch nichts«, antwortete Montgomery düster. »Aber das werde ich gehörig ändern, falls ich die Chance dazu habe.«
Pippa lächelte, obwohl sie ein leicht flaues Gefühl in der Magengegend verspürte. Falls er die Chance dazu hatte ...
Das hatte möglicherweise Kendrick de Piaget in der Hand, wie sie plötzlich bestürzt feststellte. Sie beobachtete ihn, wie er fünf Jungen um sich scharte - darunter Drillinge, die etwa dreizehn Jahre alt waren — und dann alle herüberführte, damit sie ihren lange verschollenen Cousin begrüßten. Die Jungen wirkten angemessen beeindruckt, Montgomery war charmant wie immer, und sie musste sich an der Tischkante, an der sie lehnte, festhalten, um nicht zu Kendrick hinüberzulaufen und ihm ein paar gezielte Fragen zu stellen.
Montgomery rettete sich schließlich vor all den Fragen, die er offensichtlich nicht wirklich beantworten wollte, und stellte sich wieder neben sie.
»Lass uns unser Gepäck holen«, schlug er auf Französisch vor. »Du kannst mich festhalten, wenn ich zusammenbreche.« Er nickte Megan und Gideon zu. »Wenn ihr uns bitte entschuldigt. Wir sind gleich wieder da.« Er sah Megan an. »Ich habe dir einiges zu erzählen.«
»Ich freue mich darauf.«
Er drückte Pippas Hand. »Wollen wir gehen?«
Sie nickte, durchquerte mit ihm den Saal und stieg die Stufen zum Hof hinunter. Sie wartete eine Weile darauf, dass er ihr sagte, was in ihm vorging, und stieß ihm dann mit dem Ellbogen in die Rippen. Wahrscheinlich hätte sie noch ein wenig abwarten sollen, aber sie starb vor Neugier.
»Nun?«
Er blieb stehen, wandte sich ihr zu und zog sie in seine Arme. »Ich frage mich, welche Überraschungen das Schicksal noch für mich bereithält ...«
»Nein, lass das«, sagte sie rasch. »Keine Fragen. Die Liste könnte endlos lang und sehr schmerzvoll sein.«
Er schloss kurz die Augen. »Ich hoffe, es gibt keine weiteren Enthüllungen mehr. Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch welche ertragen kann.«
Pippa schloss die Augen und legte ihren Kopf gegen seine Schulter. Sie war auch nicht sicher, ob sie noch mehr ertragen können würde, aber es gab noch mindestens eine Sache, die er wissen musste, bevor ... nun, bevor er sich entschied, welchen Weg in die Zukunft er nehmen würde. Was, wenn er beschloss, ohne sie zurück in die Vergangenheit zu reisen, und dann
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