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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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dass er aus dem Feenland kommt, oder?«
    Montgomery unterdrückte den Drang, ihm einen Faustschlag zu verpassen. »Das habe ich schon längst hinter mir, vielen Dank.«
    Kendrick zuckte die Schultern, aber seine Augen funkelten schelmisch. »Das musste ich dich einfach fragen. Wie auch immer, damit du dir nicht länger den Kopf zerbrechen musst, lass mich dir sagen, dass ich Jake bat, Vater zu erzählen, was mit mir geschehen war. Erst nachträglich natürlich, damit er die Geschichte nicht veränderte. Er und Mutter wissen Bescheid, und Jake wird den Rest der Familie leiden lassen, natürlich auf mein Geheiß.«
    Montgomery verpasste ihm einen Stoß, bevor er sich beherrschen konnte. »Du Rotzbengel.«
    Kendrick lachte nur und ging weiter. »Diesen Charakterzug perfektioniere ich schon seit Jahren.«
    »Der war schon perfekt ausgeprägt, als du acht Jahre alt warst, glaub mir.«
    »Und machte es für dich nur noch schlimmer, dass ich im Schwertkampf besser war.« Er warf einen Blick über die Schulter. »Komm mit, Onkel, und lass mich dir ein paar Dinge beibringen, die du mich nicht gelehrt hast.«
    Montgomery schüttelte den Kopf und bewunderte Kendricks Unverschämtheit, die er mit Sicherheit auf den Knien seines Vaters gelernt und offensichtlich zu einer wirklich abscheulichen Arroganz weiterentwickelt hatte.
    Er ging durch den großen Saal, sprang die Stufen hinunter und steuerte den Übungsplatz an, als ob sich nichts geändert hätte. Aber das war nicht so. Er trug eine Jogginghose und Sportschuhe, vor den Toren stand ein sehr schnelles Auto zu seiner Verfügung, und ihm war angeboten worden, sich am Abend im Fernsehen ein Footballspiel anzuschauen - unter der Voraussetzung, dass er alle scharfen Instrumente vor der Tür ließ, damit er vor Überraschung und Entsetzen das Wohnzimmer von Lord Edward nicht zerstörte.
    Das waren Kendricks Worte gewesen, nicht seine.
    Kendrick warf das Futteral seines Degens zur Seite. »Ich verspreche dir, noch ein wenig von dir übrig zu lassen, damit Pippa dich dann heute Nachmittag mit Pferdesalbe einreiben kann.«
    »Sehr freundlich von dir«, erwiderte Montgomery säuerlich.
    Kendrick lachte nur und hob seinen Degen.
    Die Sonne stand bereits im Zenit, als er seinen Neffen gründlich musterte, um festzustellen, ob Kendrick ebenfalls bereit war, den Kampf für diesen Tag zu beenden. Da Kendrick seinen Blick auf die gleiche Weise erwiderte, war es keine Schande, den Kampf erst am kommenden Tag fortzusetzen. Montgomery tauschte mit dem Mann, auf den Robin sehr stolz wäre, ein paar letzte Beleidigungen aus und entdeckte dann Pippa, die sich auf eine Bank an der Wand gesetzt hatte und ihn anstarrte.
    »Hat sie dich etwa noch nie mit einem Schwert in der Hand gesehen?«, fragte Kendrick in gespieltem Entsetzen. »Warst du zu sehr damit beschäftigt, die Laute zu spielen, und hattest keine Zeit, eine Waffe in die Hand zu nehmen?«
    »Halt den Mund.«
    Kendrick ging lachend davon, um seine Söhne zusammenzutrommeln. Montgomery hatte am Morgen bereits mit jedem von ihnen etwas Zeit verbracht, also fühlte er sich nicht schuldig, wenn er sich jetzt auf seine wichtigste Aufgabe konzentrierte - der Frau den Hof zu machen, die ihn anstarrte, als hätte sie ihn noch nie zuvor gesehen. Er ging zu ihr hinüber, ließ sich neben sie auf die Bank fallen und versuchte, sie nicht mit seinem Schweiß zu betropfen. Er fuhr sich mit dem Arm über die Stirn und sah sie an.
    »Was ist los?«
    Sie deutete stumm auf den Platz. Ihre Lippen bewegten sich, aber es kam kein Ton heraus.
    Er runzelte die Stirn. »Habe ich schlecht gekämpft?«
    »Gütiger Himmel, Montgomery«, brachte sie mühsam hervor. »Ich habe dich noch nie so kämpfen sehen.«
    »Ich könnte jetzt sagen, dass ich meine Waffenknechte nicht in Angst und Schrecken versetzen wollte, aber dann würde ich mich anhören wie mein ältester Bruder, und das könnte ich einfach nicht ertragen.«
    Sie lehnte sich gegen die Wand und lächelte leicht. »Ist Kendrick wie Robin?«
    »Genau wie er«, erwiderte Montgomery, ohne zu zögern. »Ich weiß nicht, wie seine Frau ihn erträgt, aber ich verstehe ja auch nicht, wie Anne Robin aushalten kann, also bin ich vielleicht nicht der Richtige, um dazu meine Meinung zu äußern.«
    Und das war er wohl wirklich nicht. Er hatte am vorherigen Nachmittag das Vergnügen gehabt, Kendricks Frau Genevieve und ihre Tochter Adelaide Anne kennenzulernen, und hatte ihr sein Beileid ausgesprochen, weil sie für den

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