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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Montgomery aufgebracht. »Ich muss ...«
    Jake packte ihn mit festem Griff und ließ sich dieses Mal nicht so leicht abschütteln. »Hör mir zu, Montgomery. Sieh dir gut an, wohin du gehen willst, bevor du etwas Dummes tust, wobei ich dir nicht mehr helfen kann.«
    Montgomery fluchte, aber der Ton in der Stimme seines Schwagers hielt ihn davon ab, loszulaufen und erst später zu überprüfen, ob das sinnvoll gewesen war. Wahrscheinlich konnte es nicht schaden, zuerst einmal gründlich hinzuschauen. Er war nicht sicher, was er zu sehen erwartete, aber zumindest konnte er keine Spur von Pippa entdecken.
    Stattdessen sah er Krieger aus verschiedenen Jahrhunderten, blutige Unruhen und die Geister von fliehenden Frauen und Kindern. Das dauerte nur einen Augenblick, dann wechselte die Szene. Er sah Männer und Frauen in anderer Kleidung, Männer mit Waffen, die ihm fremd waren, Boden, der nicht so aussah, wie er sollte. Die Szene veränderte sich immer wieder, so oft, dass er nicht mehr mitzählen konnte. Leider war die Szene, die er hatte sehen wollen, nicht dabei. Er atmete tief durch und warf seinem Schwager einen Blick zu.
    »Was willst du mir damit sagen?«, fragte er und fühlte sich plötzlich unsagbar erschöpft.
    »Ich möchte dir damit sagen, dass du nicht dort ankommen wirst, wo du hinkommen willst, wenn du jetzt diesen Ort betrittst.«
    Montgomery dachte kurz nach. »Woher wusstest du, dass du genau zu dieser Zeit an diesem Ort sein musstest?«
    »Ich spürte eine starke Erschütterung der Macht«, erwiderte Jake trocken. »Nein, das war nur ein Witz. Ich hatte einfach nur eine Vorahnung, dass ich heute Morgen hier etwas Interessantes sehen würde.«
    Montgomery fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. »Ich muss zurück.«
    »Nein, nicht heute.« Jake musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Und damit wir uns richtig verstehen: Falls du tatsächlich in die Zukunft zurückkehrst, will ich vorher diese Jeans haben.«
    Montgomery zog Stephens Autoschlüssel hervor. »Willst du auch den Mercedes haben?«
    »Hol’s der Teufel«, stieß Jake mit einem Lachen hervor. »Sag bloß, jemand hat dich damit fahren lassen.«
    »Nicht so oft, wie ich es mir gewünscht hätte.«
    »Zweifelsohne«, meinte Jake. »Wem gehörte der Wagen?«
    »Stephen. Er ist der Sohn von Edward, dem derzeitigen - zukünftigen - Earl of Artane.« Er warf Jake einen Blick von der Seite zu. »Kennst du einen der beiden?«
    »Unseren Lord Edward aus dem 21. Jahrhundert? Ja. Stephen?
    Ich bin ihm nie begegnet. Aber es verblüfft mich wirklich, dass er dich sein teures Spielzeug hat fahren lassen.«
    »Er hat meiner zukünftigen Frau erlaubt, damit zu fahren. Ich habe sie dann davon überzeugt, mich kurz einmal ans Steuer zu lassen.«
    Jake sah ihn grinsend an. »Deine zukünftige Frau? Das klingt vielversprechend.«
    »Das wäre es auch, wenn ich zu ihr zurückkehren könnte. Und um dir eine Antwort auf eine Frage zu geben, die du noch nicht gestellt hast: Ich bin ihr in die Zukunft gefolgt, damit ich sie bitten konnte, mich zu heiraten.« Er schob die Schlüssel in seine Hosentasche zurück. »Und jetzt muss ich ihr noch einmal folgen, weil ich von ihr getrennt wurde, bevor ich die Frage richtig formulieren konnte.« Er sah zum Himmel hinauf. »Es war Abend, als ich spürte, dass ich fiel, aber jetzt ist hier Morgen.« Er fuhr sich fluchend mit der Hand durchs Haar. »Sie wird mich für tot halten.«
    »Und das könntest du auch schnell sein, wenn du versuchtest, jetzt das Tor zu durchschreiten.« Jake wirkte sehr ernst. »Bitte, Montgomery, vertrau mir.«
    »Woher weißt du so viel darüber?«, fragte Montgomery gequält.
    »Das erzähle ich dir später.« Jake deutete mit einer Kopfbewegung auf das Schloss. »Lass uns hineingehen und uns dort zusammensitzen. Ich bin sicher, dass wir bei einem guten Tröpfchen aus dem Keller deines Vaters einige Antworten finden werden.«
    Montgomery blinzelte. »Ist dir bewusst, dass du modernes Englisch sprichst?«
    »Ebenso wie du, Bruder.«
    »Das habe ich dir zu verdanken«, erklärte Montgomery und runzelte die Stirn. »Ich habe dich sehr oft belauscht.«
    »Echte Ritter lauschen nicht«, erwiderte Jake leichthin.
    »Sie tun es, wenn sie gar nicht anders können, als ständig Geplapper in einer fremden Sprache zu hören«, murrte Montgomery. »Zuerst geschah es unfreiwillig, aber dann siegte meine Neugier, das muss ich zugeben. Immerhin glaubte ich, du und Jennifer kämet aus dem Feenreich. Ebenso wie Abigail.

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