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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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dass das nicht von der kühlen Herbstluft an diesem Abend kam. Irgendetwas lag in der Luft ... etwas, das nicht von dieser Welt war. Sie warf einen Blick über ihre Schulter, um zu sehen, ob Cindi das auch spürte und ausflippte.
    Nein, nichts Erschreckendes. Cindi kam lediglich in einer glitzernden Wolke auf sie zu und sah aus, als hätte eine gute Fee ihren Zauberstab auf sie gesenkt und Glitzer auf sie herabregnen lassen. Pippa schaute so ruckartig nach oben, dass sie sich einen Muskel zerrte, aber sie sah keinen Mond, keinen Scheinwerfer, keinen verirrten Strahl einer Taschenlampe, die von einem anderen unterhaltsamen Geist aus dem Fenster gehalten wurde, mit dem Cindi möglicherweise einen Teufelspakt geschlossen hatte.
    Der Anblick war so verblüffend, dass Pippa unbewegt stehen blieb und starrte. Sie zuckte nicht einmal zusammen, als Cindi herumwirbelte und Pippa dabei einen ihrer Flügel ins Gesicht schlug. Sie zupfte geistesabwesend einen Kristall, der in ihrem Mund gelandet war, von ihrer Zunge und steckte ihn zu der Handvoll der anderen, die sie in den letzten drei Stunden eingesammelt hatte.
    Irgendetwas lag in der Luft.
    »Verzeihung«, meldete sich Stephen höflich zu Wort. »Ich habe gerade mit Ihrer Schwester über Kleidung gesprochen ...«
    »Ich weiß viel mehr darüber als sie«, unterbrach Cindi ihn fröhlich.
    »Nun, ich meine ...«
    Pippa spürte, dass jemand sie anrempelte, aber als sie sich umschaute, konnte sie niemanden entdecken.
    Vielleicht versuchte das Schicksal, ihr einen kleinen Schubs in die richtige Richtung zu geben. Sie nahm all ihre innere Kraft zusammen und trat zwischen Cindi und Stephen, aber Cindi stieß sie mit dem Ellbogen zur Seite. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie nun ihrer Schwester die Meinung sagen oder lieber einen Takt mit der Person hinter ihr reden sollte, die ihr immer wieder einen kräftigen Stoß verpasste. Stephen wollte anscheinend auch mitmischen, denn er ging um Cindi herum, als habe er sich dafür entschieden, lieber mit der Lieferantin von nicht ganz so extravaganter Abendgarderobe zu sprechen.
    Cindi hatte jedoch nicht vor, sich ausstechen zu lassen und stellte sich ihm in den Weg. Pippa war kurz davor, ihre Schwester wie früher kräftig an den Haaren zu ziehen, aber dummerweise stand ihre Schwester unter Drogen, und Pippa brachte es nicht fertig, gemein zu ihr zu sein.
    Aber sie hatte auch keine Lust, ihr als Fußabstreifer zu dienen, also stellte sie sich wieder zwischen ihre Schwester und Stephen. Dann hörte Pippa Cindi kreischen und spürte, wie ihre Schwester gegen sie prallte. Sie stieß selbst einen Schrei aus, als sie das Gleichgewicht verlor und in eine Glitzerwolke stolperte. Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und befürchtete, gleich unausweichlich Bekanntschaft mit Tess’ Burggraben zu machen.
    Das war wohl kaum die beste Methode, um Stephen zu beeindrucken, aber vielleicht würde Cindi mit ihr ins Wasser fallen und sich eine Erkältung holen. Dann würde sie ein paar
    Tage das Bett hüten müssen, und Pippa hätte Zeit, sich bei dem Mann einzuschmeicheln, der sein Geld investieren wollte.
    Noch besser wäre es, wenn Stephen sie aus dem Wasser fischen, sich auf seine Ritterlichkeit besinnen und all ihre Träume wahr machen würde.
    Nichts war unmöglich.
    Sie schloss die Augen und machte sich auf den Schock durch das eiskalte Wasser im Graben gefasst ...
    Hugh McKinnon stand am Rande der Stelle, die mit ziemlicher Sicherheit das Zeittor darstellte. Er streckte die Hände aus und überlegte, ob er den Plan, sich ganz allein als Ehestifter zu betätigen, nicht lieber aufgeben sollte.
    Er nahm seine Kappe ab und drehte sie zu einem unförmigen Klumpen zusammen, während er über die neue und unerwünschte Wende der Ereignisse nachdachte. Er hatte Pippy in Lord Stephens Arme schubsen wollen und damit für den Anfang einer, wie er glaubte, wunderbaren Beziehung sorgen wollen. Stattdessen war ihm die blonde Schwester, die die Feenkönigin spielte, in die Quere gekommen, und er hatte versehentlich sie geschubst. Sie wiederum war gegen Pippy gestoßen, und sein Schützling war gestürzt und befand sich nun an einem unbekannten und sicher gefährlichen Ort.
    Er sah sich um, ob irgendjemand seinen besorgniserregenden Fauxpas bemerkt hatte.
    Das kleine Mädchen Hailey starrte ihn vom Rücksitz des Wagens ihrer Eltern an. Nein, sie starrte nicht, sie betrachtete ihn missbilligend, als sei alles seine Schuld. Er wollte ihr sagen,

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