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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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ein wenig näher kommen würde«, entgegnete Boydin und sah ihn herausfordernd an.
    Montgomery warf Martin einen Blick zu. »Und was sagst du dazu?«
    »Ich sage, dass du mir nichts zu befehlen hast«, erwiderte Martin und setzte eine noch unfreundlichere Miene auf. »Du magst zwar Rhys de Piagets Sohn sein, aber hier hast du nichts
    zu sagen.«
    Montgomery zog eine Augenbraue nach oben. »Ich frage mich, wer von euch beiden seine scharfen Worte mit gekonnt geführtem Schwert unterstreichen kann. Wohl keiner, nehme
    ich an.«
    Eines musste er seinen Cousins lassen — sie waren nicht wählerisch, was den Kampfplatz betraf. Er erkannte, dass Boydin sich überlegte, Pippa als Schutzschild zu benützen, also verpasste er rasch seinem Zweitältesten Cousin von Sedgwick einen Faustschlag aufs Kinn, der ihn bewusstlos zu Boden gehen ließ. Er hatte kaum Zeit, sein Schwert zu ziehen, bevor Martins Klinge auf seinen Kopf niedersauste.
    Es war kein fairer Kampf. Martin hatte doppelt Pech gehabt -er war auf Sedgwick geboren worden und hatte Denys von Sedgwick zum Vater gehabt. Denys hatte es nicht verstanden, mit dem Schwert umzugehen, und es war ihm auch nicht gelungen, jemanden zu finden, der seinen Sohn als Knappen zu sich genommen hätte. Martin war stark, das musste Montgomery ihm lassen, aber er war nicht geschickt. Nach einigen wenigen Hieben fuchtelte Martin so wild durch die Gegend, dass Montgomery um das fürchtete, was von seiner Küche noch übrig war. Er warf einen Blick über Martins Schulter auf Pippa und Joan.
    »Raus«, befahl er.
    Sie gehorchten, und er drängte Martin zur Tür hinaus auf den Innenhof. Vielleicht brachte es nicht allzu viel, seinen Cousin richtig zu demütigen, aber einen besseren Weg, dem Narren
    — und auch allen anderen, die jetzt möglicherweise zusahen — Respekt beizubringen, schien es nicht zu geben.
    Er war kurz abgelenkt, als Cinderella in den Hof lief und Flüche auf Englisch ausstieß, die in seinen Ohren schmerzten. Was Robin oft auf Französisch von sich gab, war allerdings noch schlimmer, also ignorierte er sie einfach und konzentrierte sich wieder darauf, seinem Cousin ein wenig Achtung beizubringen.
    Doch dann bemerkte er, dass sich auf der anderen Seite des Innenhofs die Dinge zuspitzten.
    Cinderella schrie jetzt Pippa an, die anscheinend herbeigeeilt war, um ihre Schwester zum Schweigen zu bringen. Montgomery schüttelte den Kopf. Pippa ertrug viel mehr, als er sich an ihrer Stelle hätte gefallen lassen.
    Zum Beispiel einen Faustschlag aufs Auge.
    Montgomery ließ verblüfft sein Schwert sinken. Beinahe wäre es deshalb seinem Cousin gelungen, ihm die Klinge in den Bauch zu stoßen, und das hätte er verdient gehabt. Rasch packte er sein Schwert, drehte es herum und zog seinen Cousin mit einem Schlag von den Füßen, so wie er es von seinem Schwager Jackson gelernt hatte. Dann verpasste er Martin mit dem Griff einen Schlag auf den Kopf, sodass sein Cousin bewusstlos zusammensackte.
    Montgomery steckte sein Schwert zurück in die Scheide und rannte zu Pippa hinüber, die mit dem Rücken an der Burgmauer stand und versuchte, sich gegen die Schläge mit dem
    Zauberstab zu schützen. Rasch zog er Cinderella zurück und streckte seinen Arm nach Pippa aus, doch die angebliche Feenkönigin stürzte sich auf ihn.
    »Mein Held«, hauchte sie.
    Und dann versuchte sie, ihn zu küssen.
    Er war so fassungslos, dass er beinahe nicht rechtzeitig reagiert hätte. Es schien ihr nichts auszumachen, dass sie seine Lippen verfehlte. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und schmiegte sich so fest in seine Arme, dass er sich ihr nicht entziehen konnte.
    »Lass uns darüber reden, was du alles tun wirst, um mich für dich zu gewinnen«, sagte sie laut.
    »Ah ...«
    »Konzentriere dich auf mich«, befahl sie scharf.
    Montgomery hatte keine andere Wahl, denn sie hatte sein Gesicht mit ihren Händen, die sich wie Klauen anfühlten, fest umklammert. Er versuchte, sich umzudrehen und schaffte es, einen kurzen Blick auf Pippa zu werfen. Sie bückte sich und sammelte etwas vom Boden auf — ohne Zweifel die funkelnden Steinchen, die von Cinderellas Kleid und aus ihrem Stab gefallen waren. Montgomery zuckte zusammen, als ihm Cinderellas Krone ins Auge stach.
    »Auf mich«, wiederholte sie.
    Er sah Phillip an. Der Junge brauchte keine weiteren Anweisungen - glücklicherweise war er der kluge Sohn seines Vaters. Er ging sofort hinüber zu Pippa und stellte sich mit gezogenem Schwert vor sie. Montgomery

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