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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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hätte diese Aufgabe lieber selbst übernommen, aber er musste sich zuerst von seiner Bürde befreien - und das würde er so schnell wie möglich tun. Er ging mit Cinderella zurück in den Rittersaal.
    »Vielleicht möchtet Ihr ein wenig ruhen«, sagte er vorsichtig.
    »Leistest du mir dabei Gesellschaft?« Sie schlug ihm spielerisch mit ihrem Stab auf den Kopf.
    Bei allen Heiligen, nein, wäre es ihm beinahe entschlüpft. Er atmete tief durch und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich würde es nicht wagen, Eure Ruhe zu stören, meine Königin«, erwiderte er und hoffte, dass er damit nicht nur sich, sondern auch Pippa retten konnte. »Ihr müsst Euch ausruhen und Euch dann oben Gedanken darüber machen, was ich alles tun muss, um Euch zu gewinnen.«
    Sie seufzte laut. »Ich habe Hunger.«
    »Ich werde mich darum kümmern, Eure Majestät.«
    Das schien sie zu befriedigen. Er trug sie durch den Saal und die Treppe hinauf und stellte sie vor seiner Schlafzimmertür wieder auf die Füße. Er wich einem weiteren Kuss aus, indem er sich rasch verbeugte und schnell zur Treppe zurückging.
    »Verschließt die Tür«, rief er ihr zu.
    Er wartete an der Treppe, bis er hörte, wie sie den Riegel vorschob, drehte sich dann um und stieß mit Everard zusammen.
    »Wisst Ihr«, sagte Everard langsam und strich sich mit dem Messer, das er rasch gezückt hatte, über die Wange. »Diese Frau ist umgeben von merkwürdigen Omen.«
    Montgomery sah plötzlich, dass seine Leibwache hinter Everard stand. Die Männer befanden sich so weit im Schatten, dass er nicht sehen konnte, welcher Ausdruck auf ihren Gesichtern lag. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte Montgomery sich wahrscheinlich gewundert, warum seine Männer es für nötig hielten, ihn zu beschützen, aber nicht jetzt. Everard of Chevington war in diesem Moment offensichtlich alles zuzutrauen. Montgomery musterte ihn kühl.
    »Ich verstehe nicht recht, was du damit sagen willst.«
    »Was ich damit sagen will, mein wichtigtuerischer Freund, ist, dass die Frau in Eurem Schlafzimmer höchst merkwürdig ist. Aber das sollte uns wohl nicht überraschen, wenn man bedenkt, dass Eure ganze Familie einen etwas finsteren Ruf hat ...«
    Everard hörte abrupt zu sprechen auf, verdrehte die Augen und fiel plump und mit einem lauten Krachen auf den Boden. Sir Ranulf stand direkt dahinter und steckte sein Schwert zurück in die Scheide.
    »Vergebt mir, Mylord Montgomery«, sagte er und neigte den Kopf. »Ich muss im Flur über eine holprige Stelle gestolpert sein.« Er winkte seine Gefährten heran. »Helft unserem guten Everard in die Unterkunft der Burgbewachung. Mit ein wenig Hilfe wird er dort schon bald wieder das Bewusstsein erlangen.«
    Montgomery sah zu, wie der bewusstlose Everard of Chevington zu einem Ort getragen wurde, der viel weniger komfortabel war, als er es gewöhnt war. Andererseits war Everards Leben bisher vielleicht gar nicht so komfortabel gewesen, und er würde diese vorübergehende Unterkunft gar nicht so ungewöhnlich finden. Montgomery wandte sich an seinen Hauptmann.
    »Ich frage mich, warum du es für nötig befunden hast, ihn so schnell zum Schweigen zu bringen.«
    »Weil er ein lockeres Mundwerk hat, Mylord«, erwiderte Ranulf. »Und ich hatte genug davon. Er hat sich nachmittags auf dem Land herumgetrieben und mit den örtlichen Bauern geschwatzt, bei denen es sich entweder um Eure vermissten Bediensteten oder um andere Männer mit einem offenen Ohr für Klatsch handelt. Ich hielt es für das Beste, ihn von diesen Aktivitäten abzulenken.« Er zuckte die Schultern. »Es war für mich eine Sache der Ehre, ihm das irgendwie klarzumachen.«
    »Gut so.«
    »Allerdings«, stimmte Ranulf ihm zu. »Ich kann Klatsch und Tratsch nicht leiden, und ich glaube auch nicht, was mir zu Ohren gekommen ist. Von denen ...« Er hielt inne und lächelte kurz. »Von denen, die vielleicht schon zu lange einen Groll hegen. Ich kann nichts Finsteres an Eurer Familie entdecken.«
    »Nicht einmal, was Amandas Ehemann Jackson betrifft?«, fragte Montgomery leise.
    Es sprach für Ranulf, dass er mit seiner Antwort keine Sekunde lang zögerte. »Lord Raventhorpe hat mich aus einem von Diebstahl und noch Schlimmerem beherrschten Leben gerettet«, sagte Ranulf ruhig. »Dafür werde ich ihm immer dankbar sein. Als sich die Gelegenheit bot, Euch zu dienen, Mylord, habe ich sie ohne zu zögern ergriffen. Ebenso wie Alfred und Roland. Kein Gerücht wird dem Eid etwas anhaben können, den wir für Euch

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