Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell

Vom Netzwerk:

James also, nichts weiter als ein schäbiger Schürzenjäger.
Verdammt
, wie konnte er nur?

    Etwas absolut Schreckliches geschah gerade. Als Nick zurückwich, hauchte Sally: »Pst, ist schon in Ordnung, du musst dir wegen Lola keine Gedanken mehr machen.
Sie versteht es
.«
    Aber Nick wirkte nicht erleichtert. Eher entsetzt. Die Augen ungläubig aufgerissen sagte er: »Das hat nichts mit Lola zu tun.«
    »W-wie meinst du das? Ich v-verstehe nicht.« Es war nur ein Flüstern. »Ich dachte, du magst mich.«
    »Ich mag dich ja auch.« Nick schüttelte den Kopf. »Natürlich mag ich dich«, bekräftigte er. »Aber du bist Lolas
Freundin
.«
    Das war ein absoluter Albtraum. Sally wurde übel, und sie fühlte sich plötzlich entsetzlich nüchtern. Einem Leben voller Entgleisungen setzte das hier die Krone auf. Nie zuvor hatte sie sich selbst so sehr zum Narren gemacht.
    »Es tut mir so leid.« Nick war sichtlich beschämt. »Ich hatte ja keine Ahnung.«
    Das machte es nur umso schlimmer.
    »Nein,
mir
tut es leid. Ich dachte, du flirtest mit mir.« Wenigstens konnte sie ehrlich sein – es hatte keinen Sinn, so zu tun, als sei dieser Kuss eine Art Unfall gewesen.
    Nick schüttelte heftig den Kopf. »Ich wollte nur freundlich sein. Ich war froh, dass wir zwei uns so gut zu verstehen schienen. Ich möchte schließlich, dass die Freunde meiner Tochter mich mögen.«
    Die Demütigung schlug in Wellen über Sally hinweg. Sie hatte ihn so sehr gemocht, dass sie innerlich bereits mit ihrem ersten Kind schwanger gegangen war. Wie hatte sie so vollkommen falsch liegen können? Sie würde niemals den Moment vergessen, in dem sie sich ihm entgegenwarf und spürte, wie er ungläubig erstarrte … O Gott, o Gott …
    »Komm, setz dich.« Geschickt führte Nick sie vom Fenster weg und platzierte sie auf einem Sessel. »Und sei nicht so erschrocken. Ich fühle mich unglaublich geschmeichelt.«
    Aber offensichtlich nicht geschmeichelt genug, um ihre Gefühle zu erwidern.
    »Du bist eine wunderschöne Frau. Jeder Mann wäre stolz darauf, dich zur Freundin zu haben.«
    Jeder Mann, nur du nicht. Offensichtlich.
    »Hör zu, ich muss jetzt los.« Nick sah auf seine Uhr, log aber ganz eindeutig. Er wollte nur noch weg. »Ich brühe dir noch schnell den Kaffee auf, dann mache ich mich auf den Weg.«
    Ich will keinen Kaffee, ich will zwei Liter Unkrautvernichter.
    »Und keine Sorge, wir tun einfach so, als sei das hier nie passiert. Lola muss nichts davon erfahren. Ich werde es ihr jedenfalls nicht sagen«, meinte Nick sanft. »Kein Wort zu niemandem. Versprochen.«

    Gabe brauchte eine Minute bis zu seinem Wagen. Er öffnete mit der Fernbedienung die Wagentür und sank auf den Fahrersitz, erschüttert von dem, was er in den letzten dreißig Sekunden über sich selbst gelernt hatte. Denn er hatte wirklich keine Idee gehabt, nicht einmal die leiseste Ahnung, dass der Anblick von Sally mit einem anderen Mann solche Gefühle in ihm wachrufen könnte.
    Und doch … war es geschehen. Trotz der Tatsache, dass sie ihn jeden Tag aufs Neue in den Wahnsinn trieb, dass sie ein Leben in Chaos und Müllbergen führte und dass sie beide im Haushalt ungefähr so kompatibel waren wie Tom und Jerry, hatte Gabe in nur wenigen Sekunden entdeckt, dass er zu glühender Eifersucht entflammt war. Es war unerträglich, Sally mit einem anderen zu sehen.
    O Mann, jetzt wusste er, dass er völlig den Verstand verloren haben musste. Ausgerechnet Sally. Gabe stöhnte laut auf und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Das durfte doch nicht wahr sein. Er wollte nichts von ihr. Sie war der letzte Mensch auf Erden, mit dem er etwas anfangen wollte.
    Außer … nun ja, es würde ohnehin nicht dazu kommen. Es eröffnete sich ja nicht die leiseste Chance, weil sie nun ja schon mit jemand anderem zusammen war.
    Verdammt, Lolas Dad! Wie lange lief das schon? Sie hatten sich wirklich sehr diskret verhalten, was unter diesen Umständen natürlich keine Überraschung war. Lola versuchte ja alles, um ihre Mum und ihren Dad wieder zusammenzubringen. Wenn Nick und Sally das Risiko eingingen, dass Lola herausfand, wie eine ihrer besten Freundinnen sich ihren Vater unter den Nagel riss … nun ja, dann musste es etwas Ernstes sein.
    Gabe fühlte sich elend. Erst Savannah, dann eine Reifenpanne auf der M 4 auf dem Rückweg nach London und jetzt das. Was für eine lächerliche Situation!
    Da Gabe eine Weile nicht zurück in die Wohnung konnte, schaltete er den Motor ein. Das