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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Sir. Madam. Kann ich Ihnen helfen?«
    »O ja, danke, das können Sie wirklich!« Lola krallte sich vor Erleichterung in seinen Arm. »Wir müssen den Sender ändern.«
    Die aufleuchtenden Pfundnoten in den Augen des Verkäufers verblassten, dennoch machte er gute Miene zum bösen Spiel. »Eine Fernbedienung zum Wechseln der Sender, selbstverständlich. Die sind hier drüben, Madam. Wenn Sie mir bitte folgen würden …«
    »Nein, nein, ich möchte, dass Sie diesen Sender hier wechseln.« Lola zeigte mit dem Finger auf die Pferdebildschirme und flehte aufgewühlt: »Bitte!«
    Der Verkäufer runzelte die Stirn. »Äh … an welchem Gerät sind Sie denn interessiert?«
    »An keinem«, unterbrach Doug. »Heute nicht. Aber meine Freundin muss sich unbedingt etwas auf einem der anderen Sender ansehen, und wir wären unglaublich dankbar, wenn Sie uns nur …«
    »Bitte, bitte,
bitte
.« Lolas Stimme schraubte sich höher und sie hüpfte von einem Bein aufs andere. »Ich flehe Sie an! Wenn ich das verpasse, sterbe ich!«
    »Ist ja gut, regen Sie sich wieder ab.« Jetzt, da er wusste, dass es zu keinem Verkaufserfolg kommen würde, war er nicht mehr ganz so zuvorkommend. Er verschwand hinter der Theke, wo sich eine Reihe von Schaltern befand. Er sah kurz zu Lola, bevor er Doug leise zuflüsterte: »Ich habe so jemanden mal in einem Film gesehen.
Rain Man.
«
    Die Sender wechselten. Lola hielt den Atem an. Plötzlich sah sie ihn, auf jedem Bildschirm, hundertfach vervielfältigt. »Halt!«, krächzte sie, bevor der Verkäufer zum nächsten Sender wechseln konnte. »Das ist es.«
    Ebenso wie die ihm fremde Familie Dustin Hoffman in
Rain Man
angeschaut hatte, als er auf ihrer Türschwelle auftauchte, betrachtete der Verkäufer nun Lola und sagte: »Ich lasse Sie dann mal allein. Aber … fassen Sie nichts an, okay?«
    Lola hörte ihn gar nicht. Sie starrte wie gelähmt auf die Mattscheibe, wo in einer beliebten Vormittagssendung eine Verschönerung an einem Kandidaten durchgeführt wurde. Die Moderatorin zeigte fröhlich auf ein lebensgroßes Foto und sagte: »… und so sah er aus, als er heute Morgen ins Studio kam.«
    Lola merkte, wie sie zitterte. Neben ihr fragte Doug zweifelnd: »Ist das dein Vater?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein? Wer ist es dann?«
    »Pst!«
    »… und so sah Blythe aus …«
    Lola stieß einen Fledermausschrei aus, als auf dem Bildschirm ihre Mutter zu sehen war, wie üblich zerzaust und ungebändigt. Sie trug … herrje … ihre leuchtend rosa Lieblingsweste zu einer türkisfarbenen Bluse und ihren alten Hosen im Schottenkaromuster.
    »Mein Gott, das ist deine Mutter.« Doug schüttelte verwundert den Kopf.
    »Tja, das waren die beiden noch vor zwei Stunden«, rief die dralle Moderatorin vergnügt. »Lassen Sie uns herausfinden, wie sie jetzt aussehen!«
    »Ich kann mich an diese karierte Hose noch
erinnern
.« Ungläubig zeigte Doug auf den Bildschirm.
    Die schimmernden Vorhänge teilten sich, und Blythe und Malcolm betraten die Bühne.

44 . Kapitel
    »O mein GOTT !«, schrie Lola und erschreckte damit mehrere Kunden.
    »Pst!« Doug stieß sie an. »Bleib ruhig, sonst werden wir rausgeworfen.«
    Ruhig bleiben?
    Lola flüsterte »
O mein Gott
« und presste sich die Hand auf den Mund. Auf dem Bildschirm posierte ihre Mutter gerade unsicher für die Kamera und wirkte dabei wie ein Klon aus
Sex and the City
2 . Die Wirkung war nachgerade gespenstisch. Ihr sonst immer ungebändigtes Haar war geschnitten und gnadenlos glatt gefönt worden, ihr Lippenstift war tiefrot und glänzte, und ihr Teint sah aus wie in Airbrush-Technik gemalt. Außerdem trug sie zum ersten Mal in ihrem Leben Eyeliner. Die Verwandlung wurde dadurch perfekt gemacht, dass Blythes schludrige Kleidung durch ein schickes, grasgrünes Etuikleid mit passender Jacke und dunkelgrünen, hochhackigen Schuhen ersetzt worden war.
    »Also echt«, stieß die Moderatorin hervor, »Sie sehen fabelhaft aus!«
    Und auf gewisse Weise tat sie das auch: Lola war klar, dass andere Leute diese überarbeitete Version ihrer Mutter für eine gewaltige Verbesserung halten würden. Es war nur so, dass diese überarbeitete Version überhaupt nicht mehr wie ihre Mutter aussah. Benommen verfolgte Lola, wie die Experten vortraten und erklärten, wie sie das Wunder der Carriefikation vollbracht hatten. Blythe schaute weiterhin peinlich berührt. Dann war Malcolm an der Reihe.
    Mit einem Schlag wurde Lola klar, dass sie ihn zum ersten Mal bewusst

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