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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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du mit mir einkaufen gehen. Und Nadia auch«, fügte sie hinzu und spürte, wie sich ein leiser Kitzel über ihrem Rücken ausbreitete.
    Ich bin aufgeregt. Wegen eines Dates, dachte sie bei sich und räkelte sich genüsslich.
    »Du brauchst nicht einkaufen zu gehen. Du hast jede Menge Kleider«, spottete Myra.
    »Bist du meine Mutter ? Außerdem ist nichts dabei, was ich auch nur im Entferntesten an meine Haut lassen möchte. Alles, was ich besitze, ist früher mit Max aus gewesen. Vielleicht ist sogar seine DNA an den Sachen.« Sie schauderte leicht. »Mir ist nach einer zeremoniellen Verbrennung sämtlicher Sachen zumute. Wenn ich nicht so viel zu tun hätte, würde ich die Wände abschrubben. Ich … spüre immer noch überall seine Fingerabdrücke.«
    »Oh.« Myra nickte, und langsam dämmerte es ihr. Sie würde die DNA ihres Exmannes auch nicht in der Nähe haben wollen. Sie hatte sich praktisch mit einer Drahtbürste abgeschrubbt, um jedwede Überreste seiner Berührung von ihrer Haut zu bekommen. »Hmm«, grübelte sie laut und zuckte bei der Erinnerung an diese Aktion zusammen. »Sollen wir dein Hochzeitskleid auf einem Scheiterhaufen verbrennen?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht. Es würde mich reizen. Denkst du, es könnte die Kinder traumatisieren, mich gackernd um ein Lagerfeuer herumtanzen zu sehen, um das Kleid zu verbrennen, in dem ich ihren Vater geheiratet habe?«
    Respektlosigkeit, ein Date und die Erwägung, ihr Hochzeitskleid zu verbrennen, stellte Myra mit Befriedigung fest.
    »Ich denke, in einem Punkt hast du recht«, erwiderte Myra und verglich ihre eigene nicht mehr ganz taufrische Garderobe mit den Kleidern einer ledigen Karrierefrau. »Wir sollten alle einkaufen gehen.«
    »Zuerst«, sagte Sarah und warf Caitlin ein Kleid hin, »probierst du dies hier an.«
    »Dann dies«, sagte Nadia, die auf der gegenüberliegenden Seite der Boutique ein anderes Kleid anhielt und einen Schwung pechschwarzer Haare zurückwarf. »Und dies hier. Und dann das. Keine Widerrede – es hat mich eine Menge Gefälligkeiten gekostet, dafür zu sorgen, dass diese Boutique an einem Mittwochabend nur für dich geöffnet ist!«
    Caitlin warf beiden einen grimmigen Blick zu und mühte sich mit dem Haufen von flippigen Kleidchen zur Ankleidekabine. Wieso schreiben sie mir vor, was ich anziehen soll, dachte sie verschnupft.
    (In Wahrheit fand sie es herrlich. Ihre schlechte Laune, die immer wieder durchbrach, hing in Wirklichkeit mit ihrer Nervosität vor der Schlichtung zusammen. Und es war erheblich sicherer, diesen Mädchen gelegentlich einen funkelnden Blick zuzuwerfen, als auch nur ansatzweise an ihr Zusammentreffen mit Max zu denken.
    In ihrer Fantasie malte sie sich immer wieder aus – obwohl sie wusste, dass es unwahrscheinlich war –, dass er einen Rückzieher machen und sie in Ruhe lassen würde. Dass er einfach verschwand und keinen Anspruch auf das Haus erhob. Dass er mit Kennedy glücklich wurde – falls das möglich war, dachte sie bitter – und froh war, die Kinder immer noch zu sehen. Dass er sich einen Job suchte und für seine neue Familie sorgte. Dass er nie, nie wieder ihren Weg kreuzte. – Aber das war nicht Max’ Stil, das wusste sie. Sie hörte immer wieder hoffnungsvolle Geschichten über Männer, die so waren, wie sie es sich gewünscht hätte, die ihren Ehefrauen und Kindern niemals etwas wegnehmen würden. Aber er war, wie sie seinen kurzen Telefongesprächen und SMS entnahm, aufgeregt, gestresst und verzweifelt.)
    Gott, ich habe einfach nicht besonders klug geheiratet, dachte sie. Ich war verliebt. Ich habe nicht daran gedacht, dass wir uns trennen könnten. Und ich habe nicht darüber nachgedacht … Nun. Ich habe einfach nicht nachgedacht, schlussfolgerte sie mutlos.
    Sie zog ein Kleid an. Mit dünnen Trägern, kurz und leuchtend, mit dazu passenden roten Leggings. Sie kam sich lächerlich vor. Wie eine Lügnerin in einem Kleid, das sagte: Ich bin siebzehn und glücklich.
    »Das kann ich nicht anziehen«, erklärte sie, nachdem sie den Kopf aus der Ankleidekabine gestreckt hatte. »Ich bin nicht siebzehn und glücklich. Ich bin fast vierzig, und ich fühle mich zwar nicht jämmerlich – nicht in diesem Augenblick –, aber ich habe Angst.«
    »Wie kannst du Angst haben? Du hast ein Date.«
    »Ich habe Angst, weil ich ein Date habe, Dummkopf! Nimm meine Nervosität vor einem Date aus der Zeit vor meiner Ehe, multipliziere diese und …«
    »Scht. Trink etwas Champagner«, erwiderte Nadia

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