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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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Flirts zu haben und sein Ego streicheln zu lassen. Es gibt keinen wirklichen Kontakt und damit erheblich weniger Chaos zu bereinigen, wenn es schiefgeht«, sprach Myra weiter.
    »Das ist schade«, sagte Caitlin und nahm sich vor, niemals über das Internet Männer zu suchen. Ganz gleich, wie hart es auch werden mochte, versprach sie sich und schlang unbewusst ihr weißes Nachthemd fester um sich.
    »Es ist wirklich frustrierend «, blaffte Myra. »Der einzige Vorteil, den ich erkennen kann, ist der, dass all die traurigen Tröpfe, mich eingeschlossen, ihr vollkommen unrealistisches Selbstbild intakt halten können.«
    »Hmmm. Vielleicht gibt es noch einen anderen Grund«, meinte Caitlin versonnen und stellte sich eine Welt voller Männer ohne Erektionen vor. Kein aufmunternder Gedanke.
    »Nein, ich glaube wirklich, dass dieses Internet-Dating uns allen ein Kind-im-Süßigkeitenladen-Syndrom beschert. Es gibt einfach so viele Profile, unter denen man wählen kann, niemand will sich festlegen«, sagte sie mit einem scharfen Unterton in der Stimme. Jemand, der sie nicht so gut kannte, würde eine Frau hören, die über sich selbst lachte. Caitlin konnte an ihrer Stimme erkennen, dass es ihr naheging. Nicht dass Myra es zugeben würde. Ebenso wenig wie Caitlin es erwähnen würde.
    »Es ist wie ein endloser Strom von Drinks oder rund um die Uhr Sport im Kabelfernsehen – für nur sechzehn Dollar im Monat –, und es ist wirklich hart. Ich stehe in Konkurrenz zu ledigen Mädchen in den Zwanzigern, die weder Peelings noch künstliche Wimpern brauchen. Ganz zu schweigen von ihrem Busen.« Sie seufzte. »Junge Männer sind so dumm. Oh, tut mir leid, Caitlin. Schließlich willst du mit einem von ihnen ausgehen«, stöhnte sie. Caitlin dachte an Edwin Cadenhead, und vor ihrem inneren Auge blitzte plötzlich sein gut aussehendes Gesicht auf. Hmmm, dachte sie. Ich wollte es eigentlich nicht vorschlagen, aber jetzt, da du es erwähnst …
    »Ich wollte es eigentlich nicht vorschlagen«, sagte sie vorsichtig. »Aber du hast recht, junge Männer können dumm sein. Da ist dieser umwerfende Typ, der heute zum Vorsprechen da war. Er ist unglaublich, und … nun. Ich werde ihn nicht bringen … nicht wenn du Interesse hast.«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Myra. »Vielleicht müsste ich ihn gar nicht kennenlernen. Vielleicht könnten wir einfach E-Mails und SMS austauschen, und er schickt Geld.«
    »Oh. Also eine klassische Beziehung«, neckte Caitlin sie, und ihre Mundwinkel zuckten.
    »Ich muss einfach … jemanden kennenlernen.«
    »Der nicht zu haben ist?« Hart, aber fair, sagte Caitlin sich.
    »Ja!«, erwiderte sie zynisch. »Das ist mein Mantra. Ohne Jagd kein Wettbewerb …« Ihre Stimme verlor sich. »Ich weiß, ich bin mir selbst der schlimmste Feind.« Sie ließ dieser Bemerkung eine erwartungsvolle Pause folgen.
    Caitlin vergaß für einen Moment die obligatorische, freundschaftliche Beteuerung. Sie war zu sehr damit beschäftigt, ein Kichern über Myras melodramatische, aber absolut aufrichtige Selbstanklage zu unterdrücken. »Oh, so schlimm bist du nicht«, stieß sie schließlich hervor. »Anstrengend, aber nicht unerträglich. Und du brauchst dir keine Gedanken machen, wenn du Edwin einen Korb gibst …«
    »Edwin?«
    »Den Mann, den ich mir für die Show angesehen habe. Er wird sich vor Angeboten von Frauen, die mit ihm ausgehen wollen, nicht mehr retten können.« Eine Bemerkung, die Myras Interesse anstacheln sollte.
    »Oh, du hast nicht erwähnt, dass er vergeben sein könnte«, witzelte Myra. » Jetzt spüre ich etwas …«
    »Aber es ist seltsam, nicht wahr, dass diese Männer online gehen, aber dann niemanden wirklich kennenlernen wollen?«, meinte Caitlin vorsichtig.
    »Vielleicht sollte ich mit Cassandra sprechen? Sie ist gut, nicht wahr?«, überlegte Myra laut.
    »Umwerfend. Aber meine Beziehung zu ihr ist eher beruflicher Art«, log Caitlin glatt. Sie weigerte sich zuzugeben, wie sehr die esoterische Welt sie inzwischen faszinierte. »Ich habe gestern vor unserer Abreise noch ein wenig mit ihr geredet – morgen arbeite ich an dem Pilotskript.«
    »Wie willst du es eigentlich nennen?«
    »Oh, für’s Erste Freak Squad «, erwiderte Caitlin lächelnd.
    »Nein!«
    »Ich weiß, er ist fürchterlich. Ich brauche wirklich einen besseren Namen«, sagte sie mehr zu sich selbst. »Oh Myra. Es ist unglaublich. Jedenfalls sobald ich alles zusammengefügt habe. Ich kann es förmlich vor mir sehen, ich habe schon

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