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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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Fußfetischisten in den staubigen hinteren Winkel ihres Gedächtnisses zu schieben, in den alle schlechten Dates verbannt wurden.
    Nadia war ganz in ihrem Element; sie schritt durch den Laden, nahm vorsichtig Kleider von Ständern, warf sie auf Sofas und kombinierte sie mit anderen Teilen. Das Schöne an ihrem Beruf und der damit verbundenen Berühmtheit war der Umstand, dass sie jederzeit alle möglichen Designer anrufen konnte, die sofort ihre neuesten Kreationen an ihre Lieblingsboutique lieferten. Das hieß, alles hier war brandneu, am Puls der Zeit und noch nie getragen worden. »Das da hat nicht mal Lindsay Lohan in den Fingern gehabt«, murmelte Nadia triumphierend.
    »Ich will nichts tragen, was sie anhatte«, wandte Myra ein.
    Sarah tätschelte ihr die Schulter. »Sieh mal, sie mag verrückt und verwöhnt sein, aber es geht einfach darum, dass sie ihr Indigo-Erbe demonstriert.«
    »Hör auf, mich zu tätscheln, Sarah«, sagte Myra. »Das lässt meinen Arm schwabbeln.«
    Sarah tätschelte Myra abermals und ging auf Abstand.
    »Oh nein. Nicht schon wieder dieses esoterische Zeug«, sagte Caitlin. »Indigokinder sind auch einfach nur Kinder. Denen man einen neuen Namen angehängt hat.«
    »Das stimmt nicht. Und du wirst dich damit abfinden müssen – es kommt in unseren Kursen immer wieder vor.« Nadia lächelte nur und genoss das Geplänkel, während sie mechanisch Schattierungen, Formen, Schnitte und Texturen aussuchte, ohne dabei die Farben, die Kleidergröße und die Persönlichkeit ihrer Freundin aus den Augen zu verlieren.
    Caitlin unterbrach ihre Begutachtung und schwelgte in ihrer eigenen Einkaufserfahrung. »Weißt du, wie wunderbar es ist, sich keine Gedanken darüber machen zu müssen, ob jemand meine Unterhosen sehen könnte?«, bemerkte sie.
    »Was?«
    »Nun, wenn ich normalerweise einkaufen gehe, achte ich sehr auf mein Outfit«, erklärte sie und dachte an die Zeit zurück, da sie mit Kennedy einkaufen gegangen waren und diese ihre Unterwäsche mit einem verächtlichen Blick gemustert hatte. Jetzt wusste sie, warum.
    »Wow, wir gehen auf die Vierzig zu«, sagte Myra, die ein paar sehr hohe, sehr rote, sehr glänzende zehenfreie Lacklederpumps anprobierte. »Umwerfend, nicht wahr?«, fügte sie hinzu und drehte sich um, um ihre Kehrseite im Spiegel zu betrachten. »Ich habe einen hübschen Arsch«, bemerkte sie. »Wow. Hallo! Wie geht es dir? Hab dich ja seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.«
    »Er ist in Röcke gezwängt und wird auf einen Stuhl gepresst, während du E-Mails an irgendwelche Loser schreibst«, neckte Nadia sie. »Hoppla. War das ein wenig zu spitz?«, fragte sie, die großen, braunen Augen voller Entschuldigung.
    »Nein«, erwiderte Myra. »Wir sind beide vierzig und fabelhaft«, sagte sie im Namen ihrer Kehrseite, deren kecke Rundung hervorragend aussah. »Wir werden damit fertig.«
    »Gut. Ich lerne dies Herumgeplänkel noch«, gestand Nadia stirnrunzelnd.
    »Was? Ich dachte, das wäre in der Modewelt gang und gäbe«, sagte Sarah.
    »Oh, das ist es auch«, antwortete Nadia ernsthaft. »Aber da wimmelt es auch von schwulen Typen. Und man betritt diese unheimliche Welt, in der man jeden Mann für schwul hält, und kann gut damit umgehen, als Miststück bezeichnet zu werden. Ich jedenfalls. Denn wenn ein schwuler Mann mich so nennt, dann meint er es bewundernd. Aber als mich jemand an diesem Wilde-Weiber-Wochenende ein Miststück genannt hat, hätte ich beinahe geweint.«
    »Wer hat dich so genannt?«, fragte Sarah, die so klang, als würde sie den Straftäter zur Strecke bringen und in Stücke hacken. »Das ist ein psychischer Angriff!«
    »Nun, ich gebe zu, sie haben es nur angedeutet«, erklärte Nadia. »Aber ich vermute, sie haben es gedacht.«
    Sarah nickte. »Du hast wahrscheinlich recht. Du bist sehr empfindsam, Nadia. Du brauchst klare Grenzen. Und Menschen mit guter Energie.«
    Nadia nickte ebenfalls. (Myra langweilte das Gerede über New Age und Caitlin war in der Umkleidekabine.)
    »Aber so ein Geplänkel kann verwirrend sein. Mit Freunden erst recht. Ich habe früher nur bei der Arbeit Leute aufgezogen. Jetzt versuche ich es auch mit Freunden, statt die ganze Zeit über nur immer nett zu sein«, sagte Nadia ehrlich.
    »Ich muss es lernen, bevor ich vierzig werde. Alle über fünfunddreißig haben Witz. Ich habe nur Charme«, lamentierte Sarah. »Ich will genauso toll sein wie ihr!«
    »Das bist du auch«, fuhr Nadia fort. »Vierzig war für meine Mum wie die

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