Meine allererste Scheidung
tun.
Aber da stand er immer noch und sah sie an … bewundernd . Vielleicht will Green Monroe Produzent werden, dachte sie. Schade. Welch eine Verschwendung eines großartigen Körpers. Schlecht, Caitlin, sehr schlecht, tadelte sie sich. Zuerst zog sie Cowboys mit unmöglichen Frisuren in Betracht, jetzt musterte sie lüstern junge Männer mit dem unmöglichen Namen Green. Was soll das, fragte sie sich. Ich dachte, ich hätte keine Gefühle mehr. Und jetzt empfinde ich so viel, und nicht nur Schmerz und Hass.
»Sie brauchen sich nicht bei mir einzuschmeicheln, Green«, sagte sie grinsend, und ihr rotes Haar fiel ihr in die Augen. Automatisch schob sie eine Haarsträhne zurück. »Sie sind drin. Sie stehen auf der Liste.«
»Ach das«, er machte einen Schritt in ihre Richtung. Sie spürte es und drehte sich wieder um. Er grinste, und obwohl sie mit ihm allein war, fühlte sie sich sicher. Er warf ihr einen herausfordernden Blick zu, und sie erwiderte den Blick. Für den Bruchteil einer Sekunde fragte Caitlin sich, ob sie den Sicherheitsdienst rufen sollte, aber dann verwarf sie den Gedanken. Er war okay, überlegte sie, aber er flirtete definitiv mit ihr.
»Ich will vielleicht gar nicht auf der Liste stehen«, meinte er neckend. »Ich will vielleicht etwas ganz anderes.«
»Aber«, entgegnete sie energisch, »ich werde Sie nicht von der Liste streichen. Sie waren großartig. Außerdem ist die Bezahlung gut«, fügte sie hinzu und fragte sich, was ihn am Fernsehen anturnte. Ruhm? Sich darzustellen? Anerkennung? Geld?
»Worum geht es eigentlich?«
»Ich könnte mir vorstellen«, sagte er lächelnd, »dass es da einen Interessenskonflikt für Sie gibt.«
Sie zog die Augenbrauen hoch. »Wie das?«
»Weil Sie diesen Samstagabend mit mir ausgehen.«
20
»O Gott«, gluckste Myra Stunden später, als Caitlin sie über das Lautsprechertelefon in ihrem häuslichen Freak-Squad- Produktionsbüro auf den neuesten Stand brachte. An der Wand hing ein gerahmtes Foto von ihrer Granny, die glamourös aussah und ein wenig an einen Filmstar vergangener Zeiten erinnerte, und ein anderes von ihr mit der fünf Jahre alten Caitlin an der Hand, auf dem sie jeder Zoll die tüchtige Großmama war. Bevor das Produktionsbüro bezugsfertig war, diente es bereits zum Austausch ganz normalen Bürotratsches.
» Eine Einladung . Von einem jüngeren Mann. Das ist einfach sensationell «, krähte Myra.
»Von einem jüngeren Mann namens Green Monroe. Er ist Snowboarder«, sagte Caitlin etwas schadenfroh.
»Ich wette, mir kämen die Tränen, wenn er sein Hemd ausziehen würde«, erklärte Myra, die sich jetzt schon so anhörte. »Er klingt so heiß.«
»Yep«, seufzte Caitlin. »Das ist er auf jeden Fall. Und er hat meinem Ego ungeheuer gut getan. Er muss den ganzen Tag gewartet haben – wir haben ihn mittags gecastet, und um sechs war er immer noch da. Es war wunderbar. Ein unvergesslicher Moment«, fügte sie hinzu.
»Himmel«, kicherte Myra. »Auf jeden Fall bist du jetzt mein neues Vorbild. Du machst Yoga. Dein potenzielles Sexleben ist viel gesünder als meins. Du hast mit Meditation angefangen … Ich bin einfach nur damit beschäftigt zu trinken, zu essen, zu trainieren und Männer nicht kennenzulernen.«
»Online-Dating, hm?« Caitlin war entspannt und locker nach dem Kurs, der härter gewesen war als erwartet und mehr Spaß gemacht hatte, als sie sich vorgestellt hatte.
»Es nervt. Wochenlanges Flirten und SMS, ganz zu schweigen von Unmengen wirklich schmutziger, billiger und dreckiger sexueller Anspielungen.«
Caitlin schnaubte. »Erzähl mir mehr!«
»Aber andererseits«, fuhr Myra fort, ohne auch nur einen Moment innezuhalten.
Los geht’s, dachte Caitlin und nahm sich vor, überrascht zu klingen, wenn der große Moment kam.
»Wenn es um ein echtes Treffen geht, schrecken sie zurück. Wie verängstigte Schildkröten!«
Caitlin lachte, und dann tat sie, was alle pflichtschuldigen Freundinnen tun. »Warum?«, fragte sie in erzürntem (und überraschtem ) Tonfall. »Es ergibt einfach keinen Sinn.«
Lügnerin, dachte sie bei sich. Natürlich ergibt es Sinn. Aber auf keinen Fall werde ich meiner Freundin erzählen, was sie in puncto Männer falsch macht. Nicht solange mein Mann mit meiner Assistentin schläft. Vielleicht leidet Kennedy wirklich furchtbar unter morgendlicher Übelkeit und kann ihn nicht in ihrer Nähe ertragen. Vielleicht …
»Vielleicht liegt es an diesem eigenartigen Konzept, online nicht jugendfreie
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