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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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unsichtbaren Liebhaber einen Orgasmus haben – wie sich herausstellte, war es ihre Kindheitsliebe.«
    »War sie mit ihrem Mann zusammen, während das geschah?«
    »Ja! Sie …«
    »Nein, es ist kein Geist«, unterbrach Sarah sie. Sie warf sich aufs Bett und legte einen Arm über die Augen, um sich gegen den Ansturm zu wappnen.
    Doch Caitlin war jetzt in Fahrt. Das Herumstochern im Liebesleben eines anderen bescherte ihr ein geradezu ausgelassenes Vergnügen. Sie amüsierte sich, wenn es auch auf Kosten eines anderen geschah. »Warte … doch kein – wie nennt man die? – kein Erleuchteter Meister oder so etwas? Du hast keinen unheimlichen Traumlover, der deine Zwillingsflamme aus der fünften Dimension ist, oder?«
    Sarah kniff die Augen zusammen. »Wie kommt es, dass du plötzlich meinen Jargon beherrschst?«
    »Ich habe für meine neue Show recherchiert, erinnerst du dich?«
    Sarah zögerte. Daher wusste Caitlin, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
    »Hmmm. Ich wusste es doch. Es ist etwas Komisches. Er ist ein – Moment, Moment – lass mich raten … er ist ein Trekkie oder so etwas. Stimmt’s?«
    »Nein«, erwiderte Sarah leicht verärgert. »Du hast noch einen weiten Weg vor dir, bevor du auch nur so tun kannst, als hättest du hellseherische Fähigkeiten, Caitlin.«
    »Okay, schockier mich. Ein Fußballspieler. Ein Teilnehmer von Australien Idol . Der Obdachlose, dem du meine Kashmirdecke gegeben hast. Nein, nein, ich hab’s! Es ist ein Sträfling , den du besuchst, und er wollte seine Frau eigentlich gar nicht töten, sie verstand ihn nur nicht, und du hast diese Verbindung und …«
    »Halt den Mund , Caitlin«, rief Sarah und richtete sich mit wirrem Haar auf. »Der neue Mann ist eine Frau . Und sie ist auch keine Weltraumkreatur!«, fauchte sie, bevor sie sich hochrappelte und zur Tür hinausstürzte.
    »Nein!«, stieß Madeleine hervor, und eine Dose Kompaktpuder fiel klappernd auf den Ankleidetisch. (Caits Mutter war krank von dem Beziehungsneid Verheirateter.) »Nein!«, wiederholte sie und schüttelte den Kopf, als sei dort etwas drin, das sie gern herausschütteln wollte. »All die Dinge, für die ich zu alt bin. Du weißt nicht, wie viel Glück du hast«, fügte sie hinzu und sah Caitlin grollend an.
    »Das glaube ich nicht«, protestierte Caitlin.
    »DU WEISST NICHT, WIE VIEL GLÜCK DU HAST«, brüllte Madeleine durch die Tür. »Du hast so viel Freiheiten! Wenn ich das versuchte, würden alle nur denken, ich sei eine … eine alte Lesbe. Keine Frau, die zauberhaft ist und sexy und …«
    Sarah stürmte wieder herein. Sie hatte direkt hinter der Tür gestanden und verzweifelt gelauscht, was die beiden Frauen über sie sagten.
    Caitlin und Madeleine sahen sich an, und eine seltsame Mischung aus Bestürzung und Erregung schwirrte zwischen ihnen. » Glücklich? Wenn du das versucht hättest?! «, brüllte Sarah schrill, das Gesicht gerötet von Entrüstung. »Du irrst dich!«, sagte sie trotzig, während ihr hübsches Gesicht eine Art Rosenton annahm. »Alle denken, es sei nur ein per-verses Experiment, eine Art vorzeitiger weiblicher Midlife Crisis!«
    Nun, ist es das denn nicht?, dachte Caitlin.
    »Nun, ist es das denn nicht?«, fragte Madeleine. »Ich meine, es klingt tatsächlich ziemlich sexy, Sarah, das musst du zugeben. Und was ist daran auszusetzen, dass ich neidisch bin?«
    Madeleine war, wie Caitlin erkannte, über die Maßen eifersüchtig. Endlich zeigte sich zum ersten Mal ein Beweis dafür, dass es zwischen ihrer besten Freundin und ihrer Mutter tatsächlich einen Altersunterschied gab. Sie konnte einen leicht gehässigen Triumph nicht unterdrücken, den sie bei dieser Offenbarung empfand.
    Sarah schüttelte den Kopf und begrub das Gesicht in den Händen.
    Caitlin spürte ihre Frustration. »Also, wer sind ›alle‹? Du hast gesagt, ›alle‹ denken, dass du experimentierst! Wer weiß darüber Bescheid, wenn nicht ich?«, setzte sie hinzu.
    »Du bist doch immer noch meine beste Freundin, oder nicht?«, fragte sie scharf und mit dem Gefühl, als glitte sie führerlos dahin wie ein Schiff, dessen Anker zur Unzeit gelichtet worden war.
    »Das hat sie auch gedacht. Ich habe ihr gesagt, dass ich in sie verliebt sei, und sie meinte, sie sei nicht irgendein Experiment.«
    Caitlin unterdrückte prustendes Gelächter.
    »Das ist nicht komisch, Caitlin. Ich bin verliebt! Und sie denkt, ich hätte es nur abgesehen auf – auf …«
    »Sex?«, beendete Caitlin den Satz für sie,

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