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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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mit dem schützenden Amulett, das sie auf Madeleines Beharren auf der Reise trug. Insgeheim liebte sie es. Dasselbe galt für Sean, die es am Abend zuvor ins Licht gehalten hatte, während Caitlin die dazugehörige Karte gelesen hatte.
    »Rosenquarz für Liebe«, hatte sie gesagt, während Sean den milchig rosafarbenen Stein befingert hatte.
    »Was ist das für ein schwarzer Stein, Mum?«, hatte sie gefragt.
    »Mir gefällt er«, sagte Molly mit ihrer Piepsstimme. »Er leuchtet so schön.«
    »Mir gefällt er auch«, meinte Caitlin, zog Molly näher heran und drückte sie an sich. Wann wird sie zu alt dafür sein?, fragte sie sich. Noch eine ganze Weile nicht, dachte sie. Bitte, lass es noch eine Weile dauern.
    »Das ist schwarzer Onyx, als Schutz«, erklärte Sarah, die sich vorbeugte und den Stein sanft berührte.
    »Wow. Darf ich ihn mal haben?«, bat Sean und machte Anstalten, ihn sich umzuhängen. »Die Schule ist so ätzend.«
    »Nein, ähm, Moment mal. Ich denke, den brauche ich jetzt«, erklärte Caitlin und holte ihn sich entschlossen zurück. Warum ist die Schule überhaupt ätzend, überlegte sie. Oder war das der Teenager-Code für das Leben ist ätzend? »Du kannst ihn ein andermal tragen, Schätzchen. Wenn du ins Studio gehst – als Glücksbringer.«
    »Hier. Wir legen ihn dir an«, krähte Molly, nahm Caitlin das Amulett sanft ab und zog es durch das gelockte Haar ihrer Mutter, um den schwarzen Stein auf ihre Stirn zu hängen. »Du siehst schön aus!«
    Caitlin spürte den Stein zwischen ihren Brauen baumeln und hatte tatsächlich das Gefühl, dass sie klarer sah und ihr Kopf leichter wurde. Sie verspürte sofort den Wunsch, sich hinzulegen und zu schlafen.
    »Mum?«, fragte Molly. »Du siehst komisch aus.«
    »Oooh. Wir nehmen ihn wieder ab«, sagte sie. »Mir war grad nur ein wenig schwindlig!«
    »Das ist schwarzer Onyx«, erklärte Madeleine ernsthaft. »Er ist extrem stark.«
    Außerdem war in dem Karton, den ihr ihre Mutter in Vorfreude auf das Wochenende überreicht hatte, ihr Lieblingsweißwein, fruchtig und grün, frisch und bittersüß, und ein paar Kräuter. Für den Tee, wie Caitlin zur ihrer Erleichterung erfahren hatte, nachdem sie sich an die Tändelei ihrer Mutter mit der Rastafari-Bewegung erinnert hatte.
    »Warum hast du ein Notizbuch, Caitlin?«, fragte ihre Mutter, während sie packte.
    »Um Notizen zu machen.«
    »Warum hast du einen Kassettenrecorder?«
    »Darum.«
    »Was ist mit dieser Kamera?«
    »Du weißt doch, dass ich eine Idee für diese neue Fernsehshow habe, nicht wahr? Und dieses Wochenende wird es eine Menge … Material geben.«
    Zurück im Wagen, ging Caitlin im Geiste ihre Liste durch.
    Sarah sagte, die sexy Hexe aus der Zeitschrift sei eine der Hauptattraktionen am Wochenende, außerdem würde Caitlin ein Medium kennenlernen und eine Frau, die mit Tieren, Kristallen und allem Möglichen sprach. Sie konnte sie interviewen, zu einer Gruppensitzung zusammentrommeln und jede Menge Atmosphäre einfangen.
    »Es ist Vollmond, nicht wahr?«, wandte sie sich an Sarah.
    »Natürlich haben wir Vollmond«, antwortete Sarah. »Im Sternbild Waage«, fügte sie hinzu, als wüsste jeder um diese Bedeutung.
    »Wie sieht ein Mond im Sternbild Waage aus?«, fragte Caitlin halb im Ernst.
    »Schön. Er sieht schön aus.« Sarah hatte gelächelt, sie war zu freundlich, um darauf hinzuweisen, dass er genauso wie alle anderen Vollmonde aussehen würde, die Caitlin betrachtet hatte – falls sie überhaupt je welche gesehen hat, dachte Sarah. Die meisten Menschen, die zu hart arbeiteten, sahen niemals den Mond. Oder einen Sonnenaufgang. Oder einen Sonnenuntergang … Oder einen Regenbogen, fügte sie im Stillen hinzu und erwärmte sich langsam für ihr Thema.
    »Hauptsache, er sieht nicht zu sehr nach Horrorfilm aus«, unterbrach Caitlin Sarahs Gedankengang. Sie hatte eine klare Vorstellung von der Show und vor allem, was sie in den Menschen auslösen sollte. In Caitlins Kopf geisterten lauter wunderbare Landsitze und herrschaftliche Gebäude nebst entsprechenden Gärten herum, wie man sie aus den Lifestyle-Zeitschriften kannte. Doch sie kamen natürlich nur infrage, wenn es in ihnen spukte. Sie wollte am Wochenende Interviews mit diesen Leuten aufzeichnen, um einzuschätzen, ob irgendjemand von ihnen auch nur halbwegs bei Verstand war.
    Als Nächstes füge man wehmütig klingende Musik hinzu, einige hübsche Aufnahmen vom Mond, der über einem Kreis von Frauen aufging, und eine Sequenz

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