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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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kennenlernte.«
    »Erinnerst du dich, wie wir uns kennengelernt haben?«
    »Du hast Mary McKenzie daran gehindert, meinen Kopf durch die Toilette zu spülen.«
    »Sie war abscheulich«, sagte Sarah und verzog ihre hübsche kleine Nase.
    »Siehst du. Du warst schon immer meine Retterin«, erwiderte Caitlin. Du bist gut.«
    »Nein, bin ich nicht«, widersprach sie und rollte sich wie ein Baby zusammen. Caitlin konnte sich des Gefühls nicht erwehren zu genießen, zur Abwechslung einmal nicht diejenige zu sein, die offensichtlich litt. Es machte sie traurig, dass ihre Freundin, ihre beste Freundin, all das allein durchgemacht hatte.
    »Es ist einfach nicht fair«, donnerte Madeleine, die Seans Songworkshop im Wohnzimmer mit ihrem Freund Luke und Mollys Profilerstellung auf MySpace überwacht hatte. Sie schlenderte herein, setzte sich auf Caitlins Ankleidetisch und begann geistesabwesend, mit einigen Make-up-Pinseln zu spielen, ihr Gesicht zu pudern und sich liebevoll zu betrachten. »Ich würde schrecklich gern ebenfalls meinen Mann verlassen und mich euch allen anschließen«, verkündete sie und klang dabei, als entging ihr etwas Wunderbares. »Aber ich kann nicht«, fügte sie hinzu, ließ den Kopf sinken und legte einen Pinsel mit solch zärtlichem Bedauern nieder, dass Caitlin am liebsten vor Lachen geplatzt wäre – oder applaudiert hätte.
    »Warum nicht?«, fragte Caitlin frech. »Gehört das nicht zu der Abmachung über eine offene Ehe?«
    »Weil ich ihn liebe!«, entgegnete Madeleine, als sei das das Offensichtlichste auf der Welt.
    Caitlin bekam nicht die Gelegenheit, über ihre Mum zu lachen, denn Sarah quollen jetzt wieder frische Tränen aus den blauen Augen. »Ich liebe den Menschen, mit dem ich zusammen bin!«, schnüffelte sie, als Caitlin sie anstarrte. »Ich bin weggelaufen. Ich konnte nicht damit umgehen«, fuhr Sarah fort und wischte sich die Augen ab.
    »Seid ihr alle verrückt? Warum bist du nicht bei ihm? Und warum bist du nicht bei Dad? Leidet ihr unter Scheidungsneid?«, ereiferte Caitlin sich. »Es ist kein Rock oder ein Auto oder so, als finge man an … Pilates zu machen. Du hast bereits eine absolut wunderbare Beziehung, schätze ich«, schnaubte sie in Sarahs Richtung.
    »Es ist kompliziert, Cait.«
    »Du hast gerade behauptet, du hättest eine. Hast du mit ihm geschlafen?«
    »Nein, ich hatte seit … Ewigkeiten keinen Sex mehr mit einem Mann«, erklärte Sarah und warf einen vielsagenden, verstohlenen Blick auf Cait, die nichts davon mitbekam.
    »Ich auch nicht«, meldete Madeleine sich zu Wort. »Nicht mehr, seit Frauen wählen dürfen. Nicht mehr seit …«
    »George Michael hetero war?«, warf Cait ein.
    »Genau. Also. Hasse mich nicht dafür, dass ich es dir nicht erzählt habe«, flehte sie. Sie zog eine Schnute, sodass Caitlin das Gefühl hatte, sie hätte ein Kätzchen verletzt.
    »Du bist ein spirituelles Wesen«, wandte Caitlin ein. »Du musst mir erlauben, dich zu hassen, damit ich …«
    Sarah griff erregt ein. »Aber ich bin verliebt «, verkündete sie. Dann lehnte sie sich erschöpft zurück.
    Oh. Großes moralisches Dilemma, dachte Caitlin und zwang sich, ihren Mund zu halten, zumindest, bis der Ansturm von Adrenalin in ihrem Blut sich gelegt hatte. Sie holte tief Luft und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Ihre Augen waren groß, und sie beugte sich vor. »Warum hast du nichts gesagt?«, war alles, was sie herausbrachte.
    »Ich konnte es dir nicht erzählen.«
    Eine Beteuerung, dachte Caitlin. Offensichtlich. Und eine Rechtfertigung, fügte sie im Stillen hinzu.
    »Sieh nur, wie du reagierst!«, fuhr Sarah fort.
    Also das, dachte Caitlin, war absolut unfair. Sie war nicht einmal losgesprungen und hatte sie ein Stinktier genannt und angefangen, sie zu verprügeln. Wozu sie jedes Recht gehabt hätte, dachte sie verschnupft. »Es ist offiziell«, erwiderte Caitlin; sie fühlte sich düster, schlug aber einen unbekümmerten Tonfall an. »Ich hasse dich! Man stelle sich vor, wie sehr mich diese Nachricht abgelenkt hätte.« Und sobald die harten Worte heraus waren, begriff sie, dass sie sie tatsächlich ein wenig hasste. Obwohl sie wusste, dass es nur vorübergehend war.
    »Nein, tust du nicht«, sprang Madeleine ein und unterbrach ihre wissenschaftliche Erkundung sämtlicher Kosmetiktöpfchen Caitlins. Sie hatte rote Lippen und tupfte vorsichtig Gloss darauf. (Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt sprechen konnte.)
    »Ich bin es leid, dass die Leute mir alles

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