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Meine beste Feindin

Titel: Meine beste Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Crane Sonja Hagemann
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Augenblick, wenn er ihnen das Herz brach und sie in die Wüste schickte. Von da an hassten sie ihn und vergossen bittere Tränen. Auf ihn selbst schienen die Frauen, die ihn liebten, keinerlei Eindruck zu machen. Er war ein verabscheuungswürdiger Casanova, selbst wenn er zwischen seinen wechselnden Liebschaften durchaus amüsant sein konnte.
    Das alles hatte ich aus nächster Nähe beobachten können, da sich Georgia vor vielen Jahren, als wir ihn kennen lernten, Hals über Kopf in Henry verliebt hatte. (Auch das war ein Grund dafür, die Gedanken so gründlich wie möglich aus meinem Kopf zu vertreiben.) Es war ja auch nicht so, dass sie Henry mal irgendwo gesehen und für sexy befunden hätte. Nein, sie hatte sich buchstäblich nach ihm verzehrt . Sie hatte Strategien ausgetüftelt, um sich in seiner Nähe aufzuhalten, selbst wenn sie sich dafür mit einem seiner Flittchen anfreunden musste. An einem denkwürdigen Memorial Day -Wochenende fuhren wir sogar raus zum Wochenendhaus seiner Eltern in Dennis, damit Georgia dort sein Kommen und Gehen überwachen konnte. Es war eigentlich so, als wäre Henry Georgias Ex, bis auf die Tatsache, dass Henry dabei in keiner Weise involviert war. Denn wenn man aus der Ferne für jemanden schwärmt, hat der Schwarm meist recht wenig damit zu tun, der Schwärmende hingegen umso mehr. Trotzdem war ich auch jetzt, Jahre später, noch immer wütend auf ihn, wegen Georgias gebrochenem Herzen.
    Und meiner Meinung nach machte das sein Benehmen von vor achtzehn Tagen noch viel verabscheuungswürdiger. Und es würde die Halloween-Party noch viel furchtbarer machen.
    Ich war noch nicht so weit, die Begegnung mit Nate verkraften zu können, ich war seinetwegen noch immer mit den Nerven fertig. Und Helen würde ich ganz bestimmt nicht gefasst gegenübertreten - ich hatte noch immer große Lust, ihr wehzutun, am liebsten auf eine Art und Weise, die sie dauerhaft entstellte. Und wem ich am allerwenigsten begegnen wollte, war Henry. Von den dreien traf ihn mein Hass am heftigsten, denn es brachte die wenigsten Komplikationen mit sich. Er war so einfach zu verachten.
    Über all das konnte ich mit meinen Freundinnen kaum sprechen. Sie hatten Helen nie gemocht und hatten ihre Zweifel an Nate zum Ausdruck gebracht, seit Helen angefangen hatte, sich an ihn heranzumachen. Und was verständnisvolle Gespräche über Henry betraf, so war dieses Thema schon seit Jahren ausgeschöpft. (Während Verleumdungen und gemeine Gerüchte über ihn immer noch stets willkommen waren.)
    Gut, dann ist ja alles klar , dachte ich und ließ mich auf die Couch fallen. Es geht mir gut . Ich versuchte, tief durchzuatmen. Das Wichtigste war, meine Beweggründe nicht falsch zu verstehen. Ich würde zu der Party gehen, damit alle sahen, wie viel Spaß ich hatte und wie gut es mir ging. Mein Auftritt vom Vortag musste wieder wettgemacht werden. Und ich würde meine Rolle spielen, ganz egal, wo die Party stattfand. Dass ich Henry dabei begegnen würde, bedeutete allerdings auch, dass ich mich auf einiges gefasst machen musste …
    »Ach du meine Güte«, sagte ich zu Linus. Er klopfte mit dem Schwanz auf den Boden. »Diese Party wird so richtig ätzend.«

Kapitel 3
    Die Tatsache, dass Henry ein eigenes Haus besaß und in dem gleichen Stadtviertel wohnte wie gewisse gescheiterte Präsidentschaftskandidaten mit den ihnen angetrauten Ketschup-Erbinnen, verstärkte meine Abneigung nur. Das redete ich mir zumindest ein, als wir am Freitagabend auf dem Weg zur Party waren. Ich hätte mir in dieser Gegend nicht mal was mieten , geschweige denn kaufen können. Ach was, ich konnte mir ja nicht mal vorstellen, die Eigentümerin von irgendetwas zu sein, und wenn es nur schöne Möbel waren. Geschweige denn ein so großes Haus, in dem er das obere Stockwerk an »Freunde« wie Nate vermieten konnte. Was mich störte, war nicht, dass Henry mit seinem Reichtum nicht öffentlich prahlte, sondern vielmehr, dass er ihn gar nicht zur Schau stellen musste . Er war ja unübersehbar, sprang einem geradezu ins Auge in Form eines Sandsteinhauses in Beacon Hill.
    Wir stapften die Treppe des besagten Hauses hinauf und atmeten tief durch. Ich zumindest. Ich war hier schon auf so vielen Partys gewesen, dass es auf eine mehr oder weniger auch nicht mehr ankam. Tief in mir stiegen allerdings die Bilder von meinem letzten Besuch auf, und ich schwor mir, nie wieder herzukommen.
    »Da hätte man mich doch wirklich vorwarnen müssen!«, rief über unseren

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