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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Telefon. „Ach, sieh mal, da ist ja noch eine!“, gurrt mir meine Mutter ins Ohr. „‚Liebe OlderAndWiser , ich würde Sie gern auf einen Kaffee einladen. Ich lebe in Thurman und komme liebend gern nach Eaton Falls, wenn Sie wirklich so toll sind, wie Sie sich anhören!‘ Oh, Chastity, ist das nicht lustig?“
    „Oh, ja“, lüge ich.
    „Und da kommt noch eine! Ich kann nicht fassen, dass ich so lange gewartet habe, um deinen Vater in den Wind zu schießen. Wie viele hast du jetzt?“
    Ich überprüfe mein Postfach. „Immer noch die eine.“
    „Ach, Schätzchen, mach dir keine Sorgen. Im Grunde brauchst du ja nur den einen, stimmt’s?“
    Im Hörer piepst es wiederholt. „Mom, ich bekomme einen anderen Anruf rein. Ich ruf dich wieder an, okay?“ Ich nehme den anderen Anruf an. „Hall…“
    „Hier ist dein Vater. Hast du gewusst, dass deine Mutter sich auf irgend so einer verrückten Webseite angemeldet hat? Sie will sich wohl umbringen lassen, wie? Das meine ich ernst, Chastity. Du darfst sie nicht noch dazu ermutigen. Oh, ich muss los, wir haben gerade einen Notruf reinbekommen. Tschüs.“
    Seufzend lege ich auf. „Ich habe Hunger“, sage ich zu Elaina. „Sollen wir was zu essen kochen?“
    „Mit ‚wir‘ – meinst du da mich?“, fragt sie zwinkernd.
    „Erwischt. Hättest du wohl Lust, aus den kargen Beständen meiner Küche etwas zusammenzubrutzeln? Bitte? Bittebittebitte?“
    „Aber sicher, meine Süße. Sehr gern.“ Sie wuschelt mirdurchs Haar, springt elegant über Buttercup und schwebt in die Küche. Sie liebt es zu kochen … Das ist mir zwar unbegreiflich, aber äußerst praktisch.
    Ich studiere erneut das Profil dieses Typen und beschließe, ihm zu schreiben. Sofort. Wenn schon, denn schon, oder?
    Hallo husbandmaterial,
    auch du klingst sehr sympathisch. Erzähl doch mal mehr über dich. Was arbeitest du? Lebt deine Familie in der Gegend? Welche Sportarten magst du? Du bist doch wohl hoffentlich kein Fan der Mets, oder?
    Zufrieden schicke ich die Mail ab. Ich lasse ihn mehr von sich erzählen, bevor ich es tue. Die Sechs Komma Fünf machen mir etwas zu schaffen, aber das ist ja nur ein Testlauf. Außerdem haben Männer keine Ahnung, wie sie sich einschätzen sollen. Jason hielt sich doch tatsächlich für attraktiver als mich! Ich habe mir eine Sieben gegeben, was ich ziemlich ehrlich fand. Sobald ich beim Friseur war, kann ich vielleicht auf sieben Komma fünf aufsteigen.
    Das Telefon klingelt erneut. An der Nummer im Display kann ich erkennen, dass es die Feuerwache ist. Vermutlich wieder mein Vater.
    „Hallo, Daddy?“, sage ich.
    „Hallo, Kleine.“ In der Stimme schwingt ein Lächeln mit, und es ist nicht die Stimme meines Vaters.
    „Trevor?“ Ich presse eine Hand gegen meine plötzlich heiße Wange. In der Küche höre ich Elaina singen.
    „Hallo. Ja, ich bin’s nur, Trevor. Tut mir leid. Wie geht es dir?“
    „Mir geht’s gut.“ Wie ist es möglich, dass ich, Master-Absolventin der Columbia University, keine pfiffigere Antwort parat habe? „Toll, meine ich. Und dir?“ Ich schließe die Augen. „Ich dachte, ihr wärt bei einem Einsatz.“
    „Oh, da musste nur der Löschwagen los. Ich gehöre diese Woche zur Mannschaft im Drehleiter-Wagen.“
    „Oh.“ Schon wieder so eine berückende Antwort.
    Er zögert. Dann fährt er mit leiser Stimme fort: „Mein Captain hat mich beauftragt herauszufinden, ob Mom sich wirklich mit einem anderen Mann treffen will.“ Trevor nennt meine Mutter „Mom“, seit er sechzehn ist. Und sein Captain ist natürlich mein Vater.
    „Ja, ich denke schon“, sage ich. Ich lasse die Schultern hängen. Ich hätte wissen müssen, dass er nicht einfach nur anruft, um mit mir zu plaudern.
    „Kaum zu glauben, dass sie tatsächlich einen festen Freund sucht“, findet Trevor.
    „Ja.“
    „Tja, dann … Okay, Chas. Bis später mal.“
    „Okay. Danke für deinen Anruf. Tschüs. Pass auf dich auf.“ Ich klinge wie eine Idiotin.
    Zum Glück pingt gerade mein Computer. Eine neue Nachricht, hurra!
    Hallo GND, (Hey, jetzt sind wir schon bei Kosenamen!)
    keine Sorge, ich bin Yankees-Fan. Ich habe eine große Familie. Was Sport und Hobbys betrifft, mag ich Wandern, Mountain Bike und Kajak fahren. Was ist mit dir? Hast du Hobbys? Haustiere? Was macht dich zum ‚Mädchen von nebenan‘?
    „Essen in zehn Minuten“, ruft Elaina und klappert mit irgendwelchen Pfannen. „Tortillas mit Huhn und Käse!“
    „Elaina, du bist ein Engel! Ich komme sofort.

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