Meine geheime Autobiographie - Textedition
Beteiligung zu prellen.
Auch Mr. North (den Erfinder des Ausrichtungsmechanismus) habe er um alle seine Anteile betrügen wollen, aber North habe ihn mit einer Klagedrohung eingeschüchtert und werde so lange seine Beteiligung erhalten, bis eine Gesamtsumme von $ 2 000 000 erreicht sei.
Paige und ich begegnen einander immer mit überschwänglicher Freude;dabei weiß er genau, dass ich, wenn ich seine Eier in eine Stahlklappe bekäme, ihm allen menschlichen Beistand versagen und zusehen würde, wie er zugrunde ginge.
Reisefragmente I
London, Sommer 1896
Weltweit scheint es Vorurteile gegen Droschkenkutscher zu geben. Aber das ist zu pauschal geurteilt; man muss differenzieren. Ich glaube sagen zu dürfen, dass es Vorurteile gegen Droschkenkutscher in vielen amerikanischen Städten gibt, nicht aber in Washington, Baltimore, Philadelphia und Boston; dass es in der Regel Vorurteile gegen sie in Europa gibt, nicht aber in München und Berlin; dass es Vorurteile gegen sie in Kalkutta gibt, nicht aber in Bombay. Ich glaube sagen zu dürfen, dass es starke Vorurteile gegen sie in London gibt, stärkere in Paris und die stärksten in New York. In Paris gibt es höfliche und vernünftige Droschkenkutscher, aber sie scheinen selten zu sein. Ich glaube, in London sind vier von sechs Droschkenkutschern angenehme und vernunftbegabte Wesen, die sich mit 25 Prozent über dem gesetzlichen Fahrpreis begnügen; die anderen beiden sind immer auf Streit bedacht und brennen darauf, ihn in lauten, schrillen Tönen auszutragen. 26 Der Bürger muss das Doppelte bis Dreifache zahlen, wenn er den Handel vor Fahrtantritt abschließt, und mehr, wenn er es nicht tut. Schließt er den Handel vor Fahrtantritt ab, rechnet er damit, dass ihm zu viel abverlangt wird, und ist nicht missgestimmt, es sei denn, die Mehrberechnung ist unverschämt, denn er weiß, dass der gesetzliche Fahrpreis zu niedrig ist und dasDroschkengewerbe davon nicht fortbestehen kann. Die hohen Aufpreise haben das Verkehrsaufkommen niedrig gehalten. Der gesetzlich festgelegte Beförderungspreis wäre vielleicht gar nicht zu niedrig, wenn der Verkehr so dicht wäre, wie er es in einer Stadt wie New York sein sollte, er wird jedoch kaum zunehmen, solange die Kutscher beliebige Preise fordern. Und nun, da die Kutscher das Geschäft ganz den Dampf- und Elektrizitätsgesellschaften überlassen haben, werden wohl bald wieder periodische Versuche einsetzen, in New York ein preiswertes Droschkensystem einzuführen. In amerikanischen Städten werden Droschken eigentlich nur für Fremde benötigt, die ihren Weg nicht mit der Straßenbahn finden. Der Bürger sollte also dankbar sein für die hohen Droschkenpreise, die ihm die Straßenbahn beschert haben, das preiswerteste und schnellste städtische Beförderungsmittel der Welt. London fährt mit dem Pferdeomnibus – angenehm, aber ebenso langsam wie ein europäischer »Aufzug« – und mit der Untergrundbahn, die eine von Satans Erfindungen ist. Sie fährt keine gerade Strecke, sondern immerzu im Kreis. Wenn ein Zug kommt, muss man springen, hasten, fliegen und sich, um nicht zurückzubleiben, mit der Menge in die erstbeste Zigarrenkiste drängeln. Man hat kaum Zeit, sich auf die Kante eines Sitzplatzes zu quetschen, da fährt der Zug schon an. Er rumpelt und rattert, speit Rauch und Asche durchs Fenster, das jemand in Ausübung seines Rechts geöffnet hat, die ganze Zigarrenkiste unkomfortabel zu machen, wenn sein eigener Komfort es erfordert; ein Schleier schwarzen Rauchs umhüllt die Lampe und trübt ihr Licht, und die Leute sitzen da, eingeklemmt in Doppelreihen, und fauchen einander an, und Gerechte wie Ungerechte beten ein jeder nach seiner Façon. Der Zug hält alle paar Minuten, und jedes Mal gibt es neuen Andrang und neues Gedrängel. Und alle Viertelstunde muss man umsteigen und dreißig Meter zu einer Treppe hetzen und die Treppe hinauf und fünfzig Meter durch einen Gang und eine andere Treppe hinunter und kopfüber in einen Zug hechten, der gerade abfährt; und natürlich ist es der verkehrte, und an der nächsten Station muss man aussteigen und zurückfahren. Aber das macht nichts. Wäre man stehen geblieben, um einen diensthabenden Beamten zu fragen, wäre es zwar der richtige Zug gewesen, doch man hätte ihn verpasst, weil man stehen geblieben ist, um zu fragen; und so bleibtaußer Trotteln niemand stehen, um zu fragen. Wenn man das nächste Mal umsteigen muss, weiß man davon nichts und fährt weiter. Man
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