Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meine geheime Autobiographie - Textedition

Meine geheime Autobiographie - Textedition

Titel: Meine geheime Autobiographie - Textedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Twain
Vom Netzwerk:
würde (Zeuge: F. G. Whitmore).
    Als die $ 4000 aufgebraucht waren, sagte er, etwas mehr würde reichen. Ich stellte ihm etwas mehr zur Verfügung und noch etwas mehr, nahm Schuldscheine zu 6 Prozent entgegen, bis die Maschine zuletzt
tatsächlich
fertiggestellt, wenn auch noch nicht ganz perfektioniert war. Einen längeren Probelauf auf der Ausstellung hätte sie nicht überstanden. Die angesammelten Schuldscheine (mit Zinsen) beliefen sich auf etwa $ 53   000 oder $ 55   000. Ich hatte mehr als $ 80   000 hingelegt und stand bis auf den ursprünglichen idiotischen Vertrag mit leeren Händen da.
    Da kam mir die Idee, eine Beteiligung zu verlangen, die ich zu Geld machen könnte. Ich verlangte fünfhundert Dollar pro verkaufter Maschinen. Paige sagte:
    »Sie können so viel haben, wie Sie wollen. Ich gebe Ihnen tausend.«
    Ich sagte, nein, ich würde nur fünfhundert nehmen.
    Die Beteiligungsurkunde wurde aufgesetzt und unterschrieben. Wir alle waren zufrieden. Paige bat mich, ihm seine Schuldscheine zurückzugeben. Ich veranlasste Whitmore dazu, obwohl er heftig protestierte.

    Ich fuhr fort, die Fertigstellung der Maschine mit einer monatlichen Summe von $ 4000 und mehr zu finanzieren. Ich hatte weder Ängste noch Zweifel. [Allerdings fand ich heraus, dass meine Beteiligung nicht gut verkäuflich war, und gab meine diesbezüglichen Versuche auf.]
    Hamersley schwitzte Blut und Wasser, um Paige zu einem neuen Vertrag zu bewegen, der es einer Firma erlauben würde, den Bau der Maschine auf normale Art zu organisieren. Schließlich war Paige einverstanden – und das Ergebnis war Vertrag Nummer 2. Darin wurde mein Anteil anerkannt. Der Vertrag war zwar unvorteilhaft für mich, aber alles erschien mir besser als der alte Vertrag – was ein Irrtum war.
    Ein paar Monate später wurde Vertrag Nummer 3 (der Mai-Vertrag?) geschlossen. Auch darin wurde mein Anteil anerkannt.
    Für eine Firma waren diese Verträge nicht sehr vielversprechend.
    Dann kam der »Juni«-Vertrag – ein guter und vernünftiger. In den verschiedenen Verträgen wurden nur meine amerikanischen Rechte anerkannt. Meine ausländischen 9/20 waren daran gebunden, dass ich die Patentgebühren, sobald sie anfielen, bezahlte (was ich tat) sowie sämtliche Kosten, die beim Beginn der Arbeit im Ausland entstanden – eine Bedingung, die noch nicht eingetreten ist. Keiner der vorherigen Verträge verlieh mir Eigentumsrechte, der vom Juni dagegen gab mir die Maschine mit Sack und Pack.
    John P. Jones befand jedoch, dass die ausländischen Rechte in diesen Vertrag aufgenommen werden müssten, und ich schrieb an Paige, er möge diesen Zusatz
zwischen die Zeilen
schreiben. Er wollte meine Abschrift des Juni-Vertragshaben, und Whitmore brachte sie ihm und ließ sie da – was ein Fehler war.
    Wir konnten ihm den Vertrag nicht mehr entwinden. Er behauptete, da er eine Lücke aufweise (sein Gehalt), sei es kein gültiger Vertrag.
    Ich kam von Onteora, um zu sehen, was los war, und Whitmore drängte mich, auf der Rückgabe des gestohlenen Vertrages zu beharren; Paige wiederum bestand darauf, dass ein von ihm aufgesetzter neuer Vertrag viel besser sei. Ich unterzeichnete ihn und trat meine ausländischen Rechte an Paige ab, dem jetzt, falls dieser Vertrag nicht zu Erfolg führte, die ganze Sache gehörte (auch Hamersleys Anteile). Er war nur für sechs Monate gültig.
    Nachdem ich ihn unterzeichnet hatte, äußerte ich mich zweifelnd über meine Chancen, und Paige vergoss wie üblich ein paar Tränen und war zutiefst gekränkt, weil ich an ihm zweifelte; er fragte mich, ob er nicht immer für mich gesorgt habe. Habe er mir gegenüber nicht immer Wort gehalten? Habe er nicht immer gesagt, dass ich, ganz gleich, was geschehe (womit er das Zerwürfnis meinte, auf das ich angespielt hatte), immer 9/20 von jedem Dollar erhalten würde, den er mit der Maschine mache, im Inland – und im Ausland? Und sollte er sterben (worauf ich angespielt hatte), würde seine Familie dafür sorgen, dass ich meine 9/20 bekäme. Dann:
    »Charley Davis, nehmen Sie einen Füllhalter und schreiben Sie auf, was ich sage.«
    Er diktierte, und Davis schrieb.
    »Bitte sehr«, sagte Paige, »sind Sie
jetzt
zufrieden?«
    Ich zahlte weiterhin die Rechnung, bis die Maschine endlich perfektioniert war, und zwar zum Preis von $ 150   000 statt der ursprünglichen $ 30   000.
    Ward erzählt mir, als Paige einen Vertrag mit der Connecticut Co. schloss, habe er sein Bestes versucht, mich um meine

Weitere Kostenlose Bücher