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Meine geheime Autobiographie - Textedition

Meine geheime Autobiographie - Textedition

Titel: Meine geheime Autobiographie - Textedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Twain
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Anmeldungen, aber
     aus Gefälligkeit und in Anbetracht der Tatsache, dass ich auf das Telefon dringend
     angewiesen war, wurde ich an die erste Stelle gesetzt; mein Gerät wurde unverzüglich
     angeschlossen, und in den letzten Januartagen begann es einwandfrei zu
     funktionieren. Diesen einwandfreien Zustand bewahrte es eine Stunde, dann war es
     tot. Danach tat Mr. Cecchieinen ganzen Monat lang sein Bestes,
     um die Ursache herauszufinden. Die Gesellschaft brachte alle möglichen Gründe vor
     außer stichhaltigen; und das Telefon blieb stumm. Ende Januar hörte ich aus
     zuverlässiger Quelle, dass die Gräfin zu einer Freundin, offenbar der einzigen, die
     sie in Italien hat, gesagt habe, dass, hätte ich die Angelegenheit in die Hände
     ihres Geliebten gelegt, es überhaupt keine Probleme mit dem Telefon gäbe. Ich fuhr
     in die Stadt, und Mr. Cecchi rief bei der Gesellschaft an und forderte sie auf, ein
     für alle Mal zu erklären, wann sie meinem Telefon wieder Lebensatem einzuhauchen
     gedenke. Man erwiderte ihm, die Gräfin drohe mit einer Klage über achtzehn Francs
     für den Schaden, der durch die Errichtung eines Telefonmastes auf ihrem Grundstück
     entstanden sei, tatsächlich aber belaufe sich der Schaden auf nicht mehr als fünf
     Francs, wenn überhaupt. Außerdem habe man soeben eine Anweisung der Gräfin erhalten,
     begleitet von einer Drohung ihres Anwalts, meinen Apparat spätestens bis zum vierten
     Februar mittags auszubauen. Ich bat Mr. Cecchi, der Gesellschaft mitzuteilen, dass
     ich, sollte ich nicht vor Sonnenuntergang in der Lage sein, per Telefon mit meinem
     Haus zu kommunizieren, auf Schadenersatz in Höhe von fünfundzwanzigtausend Francs
     klagen würde, da sie den Vertrag mit mir nicht erfüllt habe. Die Verbindung zu
     meinem Haus wurde binnen einer Stunde hergestellt und ist seitdem nie wieder
     unterbrochen worden. Die Ausrede der Gräfin für das Verbot eines Telefons, dessen
     besonderer Zweck es war, rasch Ärzte herbeirufen zu können, um das bedrohte Leben
     einer Nachbarin zu retten, bestand darin, dass ich von ihr keine schriftliche
     Genehmigung erhalten und sie nicht gebeten hatte, ins Haus zu kommen und zu sagen,
     wo der Apparat aufgestellt werden solle. Ich hatte fast schon meinen Glauben an die
     Hölle verloren, bis ich Bekanntschaft mit der Gräfin Massiglia machte.
    Wir haben schon einmal
     in einer florentinischen Villa gewohnt. Das war vor zwölf Jahren in der Villa
     Viviani, schön und eindrucksvoll auf einem Hügel in der Vorstadt Settignano gelegen,
     mit Blick auf Florenz und das große Tal. Eine gute Freundin, Mrs. Ross, deren
     prächtige Burg zwölf Gehminuten entfernt war, hatte sie für uns aufgetan und
     komfortabel hergerichtet. Sie wohnt noch immer dort und ist uns mehr als einmal eine
     große Hilfegewesen, seit wir in die Fänge der blaublütigen
     Bestie, der die Villa di Quarto gehört, geraten sind. Das Jahr, das wir in der Villa
     Viviani verleben durften, bildet einen eindrucksvollen Kontrast zu den nunmehr fünf
     Monaten, die wir in dieser herzoglichen Baracke zugebracht haben. Unter meinen alten
     Manuskripten und meinen wahllos und unregelmäßig geführten Tagebüchern findet sich
     eine Schilderung jenes Jahres, das mir noch in angenehmer Erinnerung ist, und ich
     will einige Auszüge daraus zusammenstellen und sie hier einfügen.
    Als wir im Frühjahr 92
     auf dem Weg nach Deutschland, der Badeanstalt der Krankenwelt, durch Florenz kamen,
     führten wir Verhandlungen über eine Villa, die Freunde von uns abschlossen, nachdem
     wir weitergereist waren. Als wir drei oder vier Monate später zurückkehrten, stand
     alles bereit einschließlich Dienstboten und Dinner. Es braucht bloß einen Satz, um
     dies hinzuschreiben, aber ein träger Mensch ist schon erschöpft, wenn er nur an die
     Planung, Arbeit und Mühe denkt, die sich dahinter verbirgt. Denn es bereitet weniger
     Mühe und mehr Genugtuung, zwei Familien zu beerdigen, als ein Heim für eine
     auszuwählen und einzurichten.
    Der Standort der Villa war ideal, drei Meilen von
     Florenz entfernt an einem Hügelhang. Die blumenübersäte Terrasse, auf der sie stand,
     blickte auf abfallende Olivenhaine und Weinberge; rechter Hand, hinter einigen
     Hügelvorsprüngen, lag Fiesole, auf seine steilen Terrassen geduckt; unmittelbar im
     Vordergrund erhob sich die imposante Masse der Ross-Burg, die Gemäuer und Türmchen
     reich an milden Witterungsflecken vergessener Jahrhunderte; in

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