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Meine geheime Autobiographie - Textedition

Meine geheime Autobiographie - Textedition

Titel: Meine geheime Autobiographie - Textedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Twain
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Präsident Eliot aus Harvard, Bischof Galloway und Andrew Carnegie begangen.
     
    Choate preist Washington
     
    »Wir sind heute Abend zusammengekommen«, sagte Mr. Choate, nachdem Mr. Schieffelin ihn vorgestellt hatte, »um das ›silberne Jubiläum‹ des Tuskegee Institute zu feiern, das heute fünfundzwanzig Jahre alt wird und für dessen Erfolg als Keimzelle und Zentrum der Ausbildung von Negern im Süden Triumph und Ruhm Dr. Booker T. Washington gebührt. Ich glaube nicht, dass er für sich beansprucht, der Initiator zu sein. Seine Anfänge nahm das Institut 1881 in einer Hütte mit dreißig Schülern. Und was sehen wir jetzt vor uns? Eine große Lehranstalt mit einer Fläche von 2300 Morgen und mehr als acht Gebäuden, die speziell auf die Aufgaben zugeschnitten sind, denen sie dienen sollen.
    Mehr als 6000 Schüler hat das Institut als Vorbilder und Lehrer der Negerrasse in die Welt hinausgeschickt. Mittlerweile hat es 1500 eingeschriebene Schüler und verfügt über ein Stiftungsvermögen in Höhe von mehr als $ 1   000   000. Wie für alleanderen bedeutenden Lehranstalten von heute gilt, je mehr sie hat und je mehr sie will, desto mehr bekommt sie und desto mehr kann sie verwenden.
    Ich habe gelesen, dass Dr. Washington kürzlich in einer Rede erklärt hat, er sei stolz auf seine Rasse. Ich bin sicher, dass seine Rasse stolz auf ihn ist. Und ich kann sagen, dass auch die große Masse des amerikanischen Volkes, im Norden wie im Süden, stolz auf ihn ist. Es gibt nur wenige Amerikaner, auf die die europäischen Nationen mit so viel Interesse und Wohlwollen blicken wie auf Dr. Washington. Es war mir ein Vergnügen, ihn in meinem gemieteten Haus [Gelächter] in London zu sehen, umringt von Engländern und Engländerinnen, die erfreut waren, seine Bekanntschaft zu machen und seine Worte zu hören.«
     
    Die Negerfrage ein umfassendes Problem
     
    »Die gewaltige Negerfrage, die zurückblieb, als die Sklaverei abgeschafft war, und die viel länger Bestand haben wird als die Sklaverei, obliegt den Weißen im Süden nicht mehr als den Negern oder den Weißen im Norden. Sie wurde dem Süden von der unwiderstehlichen Kraft der ganzen Nation aufgezwungen. Im Süden haben sie, Weiße und Schwarze, ihr Teil getan. In einem Buch von Mr. Murphy, Sekretär des Südlichen Bildungsausschusses, das hoffentlich jeder von Ihnen kennt, las ich, dass die Zahl der Analphabeten unter den Negern des Südens seit dem Krieg um mehr als die Hälfte gesunken ist. Wie ist das bewerkstelligt worden? Mit den Geldmitteln der Südstaaten. Sie haben ihre Sache hervorragend gemacht. Durch Besteuerung wurden zwischen 1870 und 1900 rund $ 109   000   000 für die Ausbildung der Neger aufgebracht. Wie viele Leute im Süden – wie einige Leute hier in New York – zwischen den Fördermitteln und den Empfängern standen, weiß ich nicht, aber es war eine großartige Leistung.
    Kein Absolvent von Tuskegee sitzt in einer Anstalt ein. Es sind nicht die gebildeten Neger, die sich den Süden zum Feind machen; es sind die ungebildeten. Die Nachfrage nach Absolventen von Tuskegee ist stärker, als Tuskegee sie befriedigen kann.«
     
    Integrität der Rassen
     
    »Die Erhaltung der Integrität der Rassen, die mit Zustimmung beider Rassen die Grundlage der Südstaatenzivilisation bildet, hat schwarzen Anwälten, schwarzen Ärzten und Vertretern in jedem Berufsstand und Wirtschaftszweig Möglichkeiten eröffnet, und die Neger nutzen sie ausgiebig.« Dann wandte sich Mr. Choate an Mark Twain.
    »Wenn ich Ihnen den nächsten Redner als Samuel L. Clemens vorstellen würde«, sagte er, »würden einige fragen: ›Wer ist das?‹, aber wenn ich ihn als Mark Twain vorstelle –«
    Weiter kam er nicht. Der Applaus, der losbrach, dauerte volle drei Minuten.
    »Ich habe ihn beim Dinner zu seinem siebzigsten Geburtstag reden hören«, fuhr Mr. Choate fort, »und die Kernaussage seiner Rede lautete, er habe noch nie in seinem Leben gearbeitet. Er sagte, er habe noch nie an etwas gearbeitet, das ihm nicht Spaß gemacht habe, also habe es sich nicht um Arbeit gehandelt. Er sagte, wenn ihm eine interessante Aufgabe bevorstand, habe er den ganzen Tag im Bett gelegen. Und heute, höre ich, war er den ganzen Tag im Bett.«
    Als Mark Twain sich Gehör verschafft hatte, sagte er:
     
    MARK TWAINS ANSPRACHE
     
    »Die Gewohnheiten, von denen Mr. Choate Ihnen erzählt hat, sind genau die Gewohnheiten, welche mich bis zu meinem siebzigsten Jahr jung gehalten haben. Heute

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