Meine himmlische Geliebte
Julianna zu sich in den Sattel. Es war zwar angenehmer, zu reiten, als zu Fuß durch den heißen Sand zu marschieren, doch es trug recht wenig zu Dylans seelischer und körperlicher Beruhigung bei, ständig Juliannas wohlgeformten Po vor seinen Schenkeln zu haben.
Einmal machten sie Rast, verzehrten den Proviant, den die Nomaden ihnen mitgegeben hatten, und cremten sich erneut mit der wirkungsvollen Kräutersalbe ein, die die Frauen selbst hergestellt hatten.
Als sie die Ausläufer der roten Steinhaussiedlung erreichten, zog Dylan die Zügel an und brachte das Pferd zum Stehen. "Es ist besser, wenn du jetzt absteigst", meinte er.
Es leuchtete ihr ein, daß sie weniger Aufmerksamkeit erregten, wenn sie neben ihm herging, wie es sich für eine Ehefrau gehörte. Dennoch glitt sie nur widerwillig aus dem Sattel, denn zu sehr hatte sie dem engen Körperkontakt mit Dylan genossen.
"Was sollen wir tun, wenn wir in die Siedlung kommen?"
"Wir müssen uns überlegen, wie wir schnellstens an einen Diamanten kommen, um von hier verschwinden und zur Erde reisen zu können."
Wie Dylan von Starbuck erfahren hatten, war es möglich, mit Hilfe speziell bearbeiteter Diamanten Wesen durchs All zu transportieren, die nicht über die Fähigkeit der Astroprojektion verfügten.
"Wir?"
"Ja, du und ich."
"Ich weiß, was ,wir' bedeutet", erwiderte sie kühl. "Aber ich kann nicht zur Erde reisen", beharrte sie. "Ich habe dir doch gesagt, daß ich nach Sarnia zurückkehren muß. Es ist wichtig, daß mein Volk die Wahrheit erfährt."
Ihre Aufklärungskampagne würde das Leben aller weiblichen Bewohner auf Sarnia drastisch ändern. Julianna fühlte, wie ein völlig unsarnianischer Stolz in ihr aufwallte.
Dylan dachte nicht daran, ihr zu gestatten, ihr Leben zu riskieren. Doch der Suche nach uns zu erfahren. Und zweitens brauche ich dringend etwas zu trinken."
Da er wußte, wie stur sie war, wollte er die Auseinandersetzung so lange wie möglich hinausschieben.
"Wie wäre es mit einem Kompromiß?"
"Was für ein Kompromiß schwebt dir denn diesmal vor?" Es war ihrer Aufmerksamkeit keineswegs entgangen, daß derartige Abkommen stets zu Dylans Vorteil ausfielen.
"Hast du etwas dagegen, wenn wir später darüber reden, nachdem wir die Steine besorgt haben?"
"Das wird nicht leicht werden", gab sie zu bedenken, während sie den roten Sandweg entlanggingen, der die Hauptstraße der Siedlung zu sein schien.
Die Siedlung war offensichtlich nicht am Reißbrett geplant worden. Die eigenwilligen Gebäude, einige davon waren baufällig, wirkten nicht gerade, als hätten ihre Erbauer für die Architektur irgendwelche Preise erhalten.
"Diese Kristalle sind sehr wertvoll, ich glaube nicht, daß es auf diesem Asteroiden überhaupt welche gibt. Der nächste Planet, wo die Steine abgebaut werden, ist Uriah."
"Dann reisen wir eben nach Uriah." Die Straße war wie ausgestorben, die Bewohner der Siedlung zogen es offenbar vor, die heißen Nachmittagsstunden in ihren Wohnungen zu verbringen.
"Und wie sollen wir das bitte schön anfangen? Wir verfügen weder über ein Raumschiff noch über Starbucks Fähigkeit, uns mit Astroprojektion von einem Ort zum ändern zu bewegen."
"Uns wird schon etwas einfallen."
Dylan band den Hengst vor einem Gebäude an, das kein einziges ein Fenster besaß, dafür aber eine Schwingtür.
"Ist dieses Haus das, was ich denke?"
Sie las das Schild über der Tür. "Es ist eine Taverne." Ihr Tonfall verriet ihm, was sie von derartigen zwielichtigen Etablissements hielt.
"Großartig."
Sie zupfte ihn am Ärmel. "Du willst doch nicht etwa da hineingehen, oder?"
"Genau das hatte ich gerade vor."
"Aber warum?"
"Erstens ist dies der beste Ort, uns über den täglichen Klatsch der Leute zu informieren. Vielleicht gelingt es uns, etwas über den aktuellen Stand
"Bist du nicht der Ansicht, daß du gestern abend schon genug Alkohol zu dir genommen hast?"
Um des lieben Friedens willen überhörte er ihre Stichelei. "Komm, laß uns gehen."
Trotzig hob sie das Kinn. "Ich war noch nie in so einer Taverne. Eine wohlerzogene Sarnianerin besucht derartige Gasthäuser nicht."
"Du bist jetzt keine Sarnianerin mehr, vergiß das nicht", erinnerte er sie. "Du kommst von der Erde und bist meine Frau." Er schaute auf, als drei Männer auf der staubigen Straße erschienen und auf die Taverne zumarschierten. "Und wohlerzogene Erdenfrauen widersprechen ihren Männern nicht in aller Öffentlichkeit." Er umfaßte ihren Ellbogen und beugte sich
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