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Meine himmlische Geliebte

Meine himmlische Geliebte

Titel: Meine himmlische Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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Dylan einen Schauer über den Rücken.
    Wenn dieser ungehobelte Lustmolch ein typischer Vertreter der Transportpiloten war, verstand er, warum Julianna ihn damals so verabscheut hatte.
    "Dein Angebot ist verlockend", erklärte Dylan schließlich zögernd.
    "Verlockend?" Juliannas Stimme überschlug sich fast. "Du wirst doch nicht im Ernst in aller Ruhe hier sitzen und mich verschachern, als wäre ich genauso eine wie die da." Sie wies mit dem Kopf auf die cyprianische Prostituierte, die mittlerweile rittlings auf dem Schoß des Januarianers saß.
    "Das reicht, Frau", fuhr Dylan sie an und warf ihr einen drohenden Blick zu.
    Sie kümmerte sich gar nicht um ihn. "Das reicht noch lange nicht."
    Er umklammerte ihr Knie so fest, daß sie sicher ein paar blaue Flecken bekommen würde. "Haft endlich deinen Mund!"
    Sie schüttelte seine Hand ab und sprang wütend auf, so daß der Stuhl hintenüber kippte. "Wage es bloß nicht, mir den Mund zu verbieten!" Das ganze Lokal schaute ihr atemlos zu. "Und was dich betrifft..." Zornsprühend baute sie sich vor dem verblüfften Transportpiloten auf und bohrte ihm einen Zeigefinger in die Brust. "Du hast absolut kein Recht, auf so unverschämte, ordinäre Art über eine Frau zu sprechen."
    "Zum Teufel, Julianna", knurrte Dylan, "reiß dich zusammen!"
    Doch sie kam gerade erst so richtig in Fahrt. "Mein ganzes Leben lang habe ich mich zusammengerissen", fauchte sie. "Und was habe ich davon gehabt? Ich bin es leid zuzusehen, wie geistig unterlegene Männer mit Privilegien überhäuft werden, von denen eine normale Frau nur träumen kann. Ich bin es ein für allemal satt, auf meinem eigenen Planeten wie eine Bürgerin zweiter Klasse behandelt zu werden. Und ich habe die Nase voll von Männern, die wie Pfaue herumstolzieren, als würde ihnen die ganze Galaxie gehören."
    Das hatte den Stolz des Piloten getroffen, wütend umfaßte er ihr Handgelenk.
    "Soll ich dir mal zeigen, was ein richtiger Mann mit einer Frau wie dir macht?"
    Fluchend beobachtete Dylan, wie der Mann Julianna an seinen bulligen Körper zog. Doch ehe er eingreifen konnte, hatte sie ihren Arm schon befreit. Mit aller Kraft holte sie aus und verpaßte dem Piloten einen Faustschlag mitten ins Gesicht, dann zog sie ihr Knie an und traf ihn dort, wo er am empfindlichsten war.
    Er stöhnte laut auf und fiel zu Boden, eine Hand vor dem Gesicht, die andere zwischen den Beinen.
    Der Anblick des blutenden Transportpiloten, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden wand, wirkte wie ein Startschuß auf die anderen Männer in der Taverne.
    Und dann war plötzlich die Hölle los.
    Tische wurden umgeworfen, Gläser zersplitterten auf dem Boden, während eine handfeste Prügelei ausbrach. Julianna hatte fast den Eindruck, als hätten die Männer nur auf eine Gelegenheit gewartet, sich endlich auf diese sportliche Art die Zeit zu vertreiben. Wahllos schlugen sie um sich, Hauptsache, sie trafen irgend jemand.
    Der Raum war qualmverhangen, und Faustschläge, Stöhnen und wilde Flüche waren die akustische Untermalung dieser Szene.
    Dylan lag bäuchlings auf dem Boden, bewegungsunfähig durch den eisernen Griff eines Tavernenbesuchers, der ihm zudem noch mit dem Fuß in die Rippen trat.
    Als Julianna sah, daß Dylan von einem achtarmigen Arachhidianer fast bewußtlos gewürgt wurde, nahm sie kurzentschlossen eine Flasche von der Theke und schlug sie dem Angreifer über den Kopf.
    Dylan war schon schwarz vor Augen, und gerade, als er das Gefühl hatte, ohnmächtig zu werden, lockerte sich der Griff seines Gegners, und er konnte sich befreien.
    "Wenn du jetzt genügend Bier getrunken hast, würde ich vorschlagen, daß wir diese gastliche Stätte verlassen", schlug Julianna kühl vor.
    "Gute Idee."
    Dylan hielt es für klüger, die Standpauke auf später zu verschieben, und rappelte sich auf. Julianna mußte lernen, ach in gefährlichen Situationen zusammenzunehmen. Schwankend torkelte er an einigen Kampfhähnen vorbei, als ihm etwas einfiel..
    "Vergiß den Beutel mit den Diamanten nicht."
    "Aber das ist doch Diebstahl."
    Mußte diese Frau sich unbedingt bei jeder Kleinigkeit streiten? Er ertappte sich dabei, wie er schon wieder mit den Zähnen knirschte und fragte sich, ob er mit heilem Gebiß zur Erde zurückkehren würde.
    "Der Kerl hat die Kristalle auch gestohlen", erinnerte er sie. "Das ist nur höhere Gerechtigkeit." Die Steine waren außerdem so etwas wie ihre Rückfahrkarte zur Erde.
    Sein Argument erschien ihr logisch, und

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