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Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Titel: Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Bedel
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Und dass es in jedem Jahr an einem bestimmten Tag einen großen Sturm gegeben hat.
     Ich lese gerne in meinen alten Heften und versuche dahinterzukommen, was sie mir von Jahr zu Jahr sagen.
    1978 habe ich zum Beispiel nach den üblichen Notizen eingetragen, was ich über den Vatikan in Erfahrung gebracht hatte:
    1200   Angestellte, 900   Menschen leben in der Vatikanstadt, eigener Staat, 3   Milliarden Einkünfte aus Immobilienbesitz, die über den italienischen Staat reinkommen und auf ein Bankkonto fließen. Der
     Petersdom wird von Spenden erhalten und von den Eintrittsgeldern der Museen. Peterspfennig, Abgaben jeder Pfarrgemeinde. Jedes
     Land ist in Diözesen aufgeteilt, die ihre Gaben nach Rom schicken
.
    An diesem Tag habe ich wohl über das Einkommen des Papstes nachgedacht!
    Darauf läuft es wohl hinaus. Denn zwischen den Seiten meiner Hefte, zwischen Rechnungen aus einzelnen Läden und meinen Einträgen,
     finden sich auch Gebetsentwürfe für die Messen in der Kirche, in der ich Mesner bin. »Dinge von oben« eben. Meine Tage, meine
     Arbeit haben etwas sehr Spirituelles. Es finden sich Gedanken für junge Leute, die heiraten, über andere, die gestorben sind,
     und so weiter. Manchmal flattern mir auch Zeitungsausschnitte entgegen, zum Beispiel darüber, wie man das Gewicht eines Rindes
     am besten schätzt. Hier die Methode Crevat:
    Man misst den Brustumfang unmittelbar hinter den Schultern und rechnet ihn in Kubik um (indem man ihn zwei Mal mit sich selbst
     multipliziert). Das Ergebnis wird mit einem Koeffizienten multipliziert, der je nach Zustand des Tieres von 68 bis 90 reichen
     kann, je nachdem ob es normal, halbfett, fett, fettarm oder mager ist. Bei Kälbern nimmt man den Koeffizienten 100!
    Wer sich verschuldet, hat natürlich Probleme, etwas zur Seite zu legen. Das ging mir nie so. Ich habe nie viel gespart, aber
     ein wenig. Und wenn man jedes Jahr ein bisschen spart, dann summiert sich das auch. Aber ich habe mich nie zum Laufburschen
     des Staates gemacht, indem ich Prämien und Zuschüsse angenommen habe. Jenes Staates, der seit der Euro-Einführung zugelassen
     hat, dass die Preise immer weiter klettern. Heute zahlen wir für ein Kilo Kartoffeln einen Euro, das sind mehr als sechs Francs!
     Und der Salat kostet manchmal zwei Euro! Dreizehn Francs. Und von den Preisen für Äpfel oder Brot fange ich erst gar nicht
     an.
    Eines ist sicher: Wenn ich heute dreißig Jahre jüngerwäre, würde ich auf jeden Fall wieder Bauer werden!
    Nun, es stimmt schon, wenn ich Kartoffeln klaube, zähle ich sie. Die Porreestangen auch. Ich schreibe alles auf. Vielleicht
     ist das ja auch nicht normal. Aber wenn ich meine Kartoffeln hätte kaufen müssen, so hätte mich das Jahr für Jahr mindestens
     tausend Euro gekostet! Und der Spargel erst. Der Spargel, den ich jeden Morgen in mein weichgekochtes Ei tauche. Ich möchte
     gar nicht wissen, was der Spargel kostet! Für die Speiserüben verlangt man mittlerweile zwei Euro pro Kilo. Früher hat man
     sie verschenkt, weil man so viel davon hatte.
    Und als ich das Buch schrieb, kam mir alles noch viel teurer vor. Alles, was früher keinerlei Wert hatte, ist heute teuer
     geworden: der Hummer, den man fing, die Abalonen, die man nicht mehr findet, und jetzt auch Kartoffeln, Rüben und Karotten.
     Ein Kohlkopf kann heute den Kopf hoch tragen!
    Man kann wohl sagen, dass man uns ganz schön geleimt hat.

Das Moped
    Viele Besucher wollen meinen Traktor sehen, aber mein altes Moped interessiert sie auch. Als ich noch ganz jung war, lieh
     mir mein Bruder seines, wenn er zu Besuch kam. Dann bin ich losgezogen, habe mich im Dorf damit sehen lassen und bin bei meinen
     Freunden vorbeigefahren. Irgendwann hat der Nachbar mir seine alte Alcion verkauft. Damit bin ich sonntags lange Zeit immer
     nach Bayeux gefahren, aber der Weg war ganz schön weit. Schon hinter Carentan kam mir die Strecke unendlich lang vor. Und
     eines Tages gab die Alcion ihren Geist auf. Da kaufte ich mir 1965 eine nagelneue Motobécane Mobylette. Natürlich hat sie
     mit der Zeit Federn gelassen und ist ganz grau geworden, richtig trist sah sie aus. Da ich zu Hause einen Topf blaue Farbe
     hatte, habe ich ihr einen neuen Anstrich verpasst. Die Farbe war mir vom Lackieren der Milchzentrifuge ein paar Wochen davor
     übrig geblieben. Aber am Ende reichte die Farbe doch nicht und so blieben die Seiten erst mal grau. Als ich dann den Traktor
     gelb lackierte, verwendete ich den Rest Farbe für mein

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