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Meine kurze Geschichte (German Edition)

Meine kurze Geschichte (German Edition)

Titel: Meine kurze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hawking
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Architektur, Wissenschaft und Technik. Leider war sie nur von kurzer Dauer: Im Herbst gewannen die Konservativen eine Wahl und schlossen das Festival.
    Mit zehn Jahren nahm ich an der sogenannten eleven plus examination teil, einem staatlichen Intelligenztest, der die Kinder herausfiltern sollte, die für eine akademische Ausbildung in Frage kamen, während die Mehrheit auf die eher praktisch ausgerichteten weiterführenden Schulen kam. Dank dieses Auswahlsystems gelangten zahlreiche Kinder aus der Arbeiterklasse und der unteren Mittelschicht an die Universitäten und in höhere Positionen. Dann aber regte sich heftiger Widerstand gegen das Prinzip der unwiderruflichen Festlegung des Bildungsweges mit elf Jahren, vor allem bei Mittelschichteltern, die ihre Sprösslinge mit Arbeiterkindern auf die gleichen Schulen schicken mussten. In den siebziger Jahren wurde das System weitgehend durch Gesamtschulen ersetzt.

    Beim Segeln in Oulton Broad, Suffolk
    Das englische Schulsystem war damals streng hierarchisch gegliedert. Man unterschied nicht nur zwischen höheren und einfachen Schulen, sondern richtete an den höheren Schulen auch noch A-, B- und C-Kurse ein. Das war kein Problem für die Kinder im A-Kurs, wohl aber für die im B-Kurs und ganz besonders im C-Kurs, die man dadurch entmutigte. Aufgrund der Eleven-plus-Ergebnisse kam ich in den A-Kurs. Doch nach dem ersten Jahr wurden alle, die nicht zu den ersten zwanzig gehörten, dem B-Kurs zugeteilt. Das war ein schwerer Schlag für das Selbstbewusstsein der Betroffenen, von dem sich manche nie erholten. In den ersten beiden Trimestern an der St. Albans School wurde ich Vierundzwanzigster und Dreiundzwanzigster; im letzten Drittel des Jahres schaffte ich den achtzehnten Platz, sodass ich gerade noch einmal davonkam.

    ALS ich dreizehn war, drängte mein Vater darauf, dass ich mich an der Westminster School bewarb, einer der angesehensten «Public Schools», also Privatschulen, Englands. Damals war das Schulsystem noch von einem rigiden Klassendenken geprägt, und mein Vater nahm an, der Besuch einer solchen, gesellschaftlich angesehenen Schule würde für mein späteres Leben von Vorteil sein. Mein Vater selbst fühlte sich durch den Umstand, dass er keine der Oberschichtschulen hatte besuchen können und es ihm dadurch immer an Selbstsicherheit und Beziehungen gemangelt hatte, in seinem beruflichen Fortkommen behindert. Er war immer ein wenig verbittert und meinte, Leute, die ihm nicht das Wasser reichen könnten, seien ihm bei Beförderungen vorgezogen worden, weil sie die richtige Herkunft und die richtigen Verbindungen gehabt hatten. Vor solchen Leuten warnte er mich häufig.

    Als Teenager
    Weil meine Eltern nicht sehr wohlhabend waren, brauchte ich ein Stipendium. Doch als die Stipendienprüfungen stattfanden, war ich krank, sodass ich nicht an die Westminster School kam. Stattdessen blieb ich an der St. Albans School, wo ich eine ebenso gute, wenn nicht sogar bessere Ausbildung erhielt, als sie mir die Westminster School hätte bieten können. Meines Wissens ist mir mein Mangel an gesellschaftlichem Ansehen nie zum Nachteil ausgelegt worden. Doch ich glaube, die Physik unterscheidet sich da ein bisschen von der Medizin. Es spielt keine Rolle, welche Schule man besucht hat oder wen man kennt – entscheidend ist, was man macht.
    Ich bin nie über einen mittleren Platz in der Klasse hinausgekommen. (Es war eine sehr intelligente Klasse.) Meine Arbeiten machte ich sehr unordentlich, und mit meiner Handschrift brachte ich die Lehrer zur Verzweiflung. Doch meine Klassenkameraden gaben mir den Spitznamen «Einstein», also sahen sie offenbar irgendwo Anlass zur Hoffnung. Als ich zwölf war, wettete einer meiner Freunde mit einem anderen um eine Tüte Bonbons, dass aus mir nie etwas werden würde. Ich weiß nicht, ob diese Wette je eingelöst wurde, und wenn, wer sie gewonnen hat.
    Ich hatte sechs oder sieben gute Freunde, und mit den meisten von ihnen stehe ich noch heute in Verbindung. Wir führten lange Diskussionen und Streitgespräche über Gott und die Welt – von Radar bis Religion, von Parapsychologie bis Physik. Unter anderem unterhielten wir uns auch darüber, wie das Universum entstanden sein könnte und ob Gott notwendig gewesen sei, um es zu erschaffen und in Gang zu setzen. Mir war zu Ohren gekommen, dass das Licht ferner Galaxien zum roten Ende des Spektrums hin verschoben wird und dass dies auf eine Expansion des Universums schließen lasse. (Eine

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