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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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vergessene Gesichter und Gewalttaten, deren Zeugin ich zu unterschiedlichen Zeiten geworden war. Ich sah zu Will auf, dessen Gesicht die klarste und liebevollste Erinnerung wachrief. Ich wusste, dass ich jetzt kämpfen musste, aber dazu brauchte ich meine Waffen.
    Die Bestie kam mit ausgestreckten Klauen auf mich zugesprungen und holte zum Schlag aus, doch Will schob sich dazwischen. Er packte sie am Vorderbein, trat ihr mit voller Wucht gegen die Brust und schleuderte sie gegen den Briefkasten der Nachbarn, der in unzählige Holz- und Ziegelsplitter zerbarst.
    Es passierte so schnell, dass ich normalerweise nicht in der Lage gewesen wäre, es zu sehen, aber ich nahm alle Einzelheiten wahr. Ich trat einen Schritt vor und sah, wie das Ungeheuer sich aufrappelte und ein tiefes, bedrohliches Knurren ausstieß.
    Ich streckte beide Arme aus und beschwor Waffen in meine offenen Handflächen. Die Khopesh-Zwillingsschwerter erschienen aus dem Nichts mit einem Blitz aus schimmerndem Licht. Die geschwungenen Klingen funkelten hell. Ich blickte zu Will und sah nun die kunstvollen schwarzen Tattoos, die sich aus dem Ärmel seines Shirts den rechten Arm hinunter und bis zu den Fingerknöcheln schlängelten. Ich erinnerte mich an die magischen Symbole, die in das spiralenartige Muster eingewoben waren, weil ich sie schon einmal mit anderen Augen gesehen hatte, in einer anderen Zeit.
    Mein Geist war ruhig und enervierend klar. Die Klingen explodierten auf meinen Befehl hin zu weißen Flammen. Gleißendes Licht verschlang das Silber, und die Macht durchströmte mich. Meine Finger umklammerten die kühlen, vertrauten Griffe, während der Geruch nach Silber und altem Blut meine geschärften Sinne erfüllte. Die Schwerter fühlten sich in meinen Händen vertraut und richtig an, als würden sie einen alten Freund umarmen.
    Das Biest begann, mich zu umkreisen, wobei es bedrohlich knurrte und ein schauerliches Zischen ausstieß. Die Augen wirkten wie unendlich schwarze Höhlen, die sich tief in seinen deformierten, grauenvollen Schädel bohrten. Ohne Angst oder Zögern starrte ich in sie hinein.
    Ich folgte den Bewegungen des Monsters, so dass ich es nie im Rücken hatte, und mit einer Stimme, die nicht zu mir zu gehören schien, forderte ich es heraus: »Na los, komm schon!«
    Das wolfsartige Wesen stürzte sich auf mich, mit ausgestreckten Pranken und Klauen und aufgerissenem Maul. Ich warf mich zur Seite, so dass seine Zähne nur meine Sweatshirt-Kapuze zu fassen kriegten und nicht meinen Hals. Das Untier zerrte an dem Baumwollstoff herum und schleuderte mich knurrend hin und her. Seine Klauen krallten sich um meinen Körper und zogen mich näher an sein Maul, um mir ins Gesicht beißen zu können. Ich rammte ihm den Ellbogen in die Nase, und es taumelte zurück und sackte stöhnend zu Boden. Dann ging mein Ellbogen auf seinen Schädel nieder, und etwas zerbarst, aber das Untier attackierte meine Kapuze nur noch heftiger und riss den Stoff in Fetzen. Abrupt schleuderte es mich zu Boden, aber als ich aufblickte, hatte Will es schon um den Hals gepackt und hielt es zurück, den Arm ellbogentief in sein dichtes Fell vergraben.
    »Jetzt!«, brüllte er.
    Wie ein gigantischer Pitbullterrier warf es sich herum und befreite sich.
    Meine Augen fixierten mein Ziel, und mein Geist war klar genug, um die Gelegenheit beim Schopf zu ergreifen. Schneller als mein Herzschlag war ich auf den Beinen und stieß ihm mein flammendes Schwert von unten in die weiche Kehle durch die Schädeldecke. Die Beine des Ungeheuers gaben nach, und sein Fell bekam einen seltsamen Schimmer, bevor es in Flammen aufging. Es ging alles sehr schnell. Das Feuer verschlang den Reaper, verschluckte ihn in weißem Licht, fraß ihn auf, bis am Ende auch sein Kopf verschwunden war und nichts zurückblieb als Asche, die langsam zu Boden fiel, und eine leere Stelle, wo gerade noch das Ungeheuer gewesen war.
    Dann schlossen sich die Schatten um mich herum.
     

VIER
     
    A m nächsten Morgen schmerzten mein Kopf und alle Muskeln meines Körpers, als wäre ich meilenweit auf Stilettos durch knietiefen Schnee gelaufen. Bruchstücke des Albtraums, der mich in der vorangegangenen Nacht gequält hatte, schossen mir durch den Kopf. So sehr es mich irritierte, von Will geträumt zu haben, so beunruhigte es mich noch mehr, dass der Traum weitaus lebhafter und beängstigender gewesen war als meine üblichen Albträume. Warum trug ich noch Jeans und T-Shirt? Meine Kapuzenjacke war allerdings

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