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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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nichts ahnen. Lassen Sie nicht zu, dass die künftigen Herausforderungen das Gute, das Sie in sich tragen, verändern oder Sie vergessen lassen, wer Sie sind.«
    Die Badezimmertür ging auf, und Will trat nur mit einer Jeans bekleidet heraus. Als er an mir vorbeiging, bekam ich seinen frischen, sauberen Geruch in die Nase und setzte mich auf. Meine halbtrockenen Locken fielen mir auf die Schultern. Er durchwühlte seine Tasche, zog ein schokoladenbraunes T-Shirt heraus, das gut zu seinen grünen Augen passte, und streifte es über seinen schlanken Oberkörper. Die Vorstellung, dass es mir verboten sein sollte, ihn so zu berühren, wie ich es mir von ihm wünschte, war einfach absurd. Ich konnte unmöglich den Wunsch unterdrücken, seinen Körper Zentimeter für Zentimeter zu erforschen. Er setzte sich auf die Bettkante, um Socken und Schuhe anzuziehen. Schließlich legte er seine Kette um und ließ das Kruzifix unter sein T-Shirt gleiten.
    Ich krabbelte zu ihm und kniete mich neben ihm aufs Bett. Ich entsprach nicht einmal ansatzweise dem Bild des unfehlbaren, perfekten Engels, von dem Will mir erzählt hatte. Ich fühlte mich wie ein Mädchen, das neben einem Jungen saß, den es mehr liebte als alles andere auf der Welt. Ein dummes Mädchen, das gern Shoppen ging und eine Schwäche für Eiscreme hatte. Diese ganze Sache überstieg meinen Horizont bei weitem, war viel zu groß für mich. Vor ein paar Monaten hatte ich mich noch gefragt, ob Gott tatsächlich existierte, und jetzt redeten die Leute über ihn, als wären er und ich alte Kumpel. Welches Benehmen wurde von Erzengeln erwartet? Würde ich aufhören müssen zu fluchen? Mir keine Horrorfilme mehr ansehen dürfen? Was müsste ich sonst noch aufgeben, wenn ich überhaupt auf etwas verzichten musste? Ich hatte in letzter Zeit ganz schön viel gelogen. Das war alles andere als engelhaft. Konnte ich überhaupt mein Leben ganz normal weiterführen, obwohl ich wusste, was – wer – ich war? Ich wollte mich nicht anders fühlen. Ich wollte nicht, dass irgendjemand mich behandelte, als wäre ich anders. Ich wollte, dass Will mich so ansah, wie er mich immer angesehen hatte. Ich wollte nicht, dass er mich ansah, als wäre ich eine noch verrücktere Laune der Natur, als die ich mich ohnehin schon fühlte. Ich wurde nicht damit fertig, verdammt noch mal, und ich würde zum Teufel noch mal nicht aufhören, verdammt und zum Teufel zu sagen.
    »Hast du schon alles gepackt?« Wills Atem war vom Zähneputzen frisch und minzig. Durch die Feuchtigkeit war der kastanienfarbene Schimmer seiner Haare deutlicher zu sehen. Offensichtlich hatte er sie ordentlich trocken gerubbelt, denn sie waren ganz zerzaust.
    »Ja«, sagte ich. »Ich hab ja nicht viel dabei. Das war ja nicht gerade eine Urlaubsreise, also …«
    Er lächelte verschmitzt. »Tut mir leid. Aber vielleicht eines Tages.«
    »Versprichst du mir etwa irgendwann einen richtigen Urlaub? «, trällerte ich hoffnungsvoll.
    »Vielleicht«, sagte er.
    »Mit Pferden?«
    »Vielleicht.«
    Er legte die Hand an meine Wange. Sanft wie eine Feder strich sein Daumen über meinen Mundwinkel. Mein Puls ging schneller, und in meiner Brust schien etwas zu flattern.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht zulasse, dass sie dich töten«, flüsterte er. Dann veränderte sich sein Blick plötzlich, und er zog die Hand zurück und wandte sich von mir ab.
    Stirnrunzelnd stand ich auf, ging zur Kommode und sah ihn an. Ungeduldig trommelte ich mit den Fingernägeln auf das billige Holz. Meine Verwirrung über Wills Gefühle für mich hatte mich von den Schrecken der letzten Nacht und dem, was vor mir lag, abgelenkt. Unwillkürlich dachte ich, dass Bastian meinen Tod abgewendet hatte, doch das hatte er natürlich nur getan, um mich zu einem späteren Zeitpunkt töten zu können. Im Laderaum des Schiffes hätte er die perfekte Gelegenheit gehabt, mir den Garaus zu machen, aber er hatte es nicht einmal versucht. Ich wusste, dass Bastian nach einem Weg suchte, den Enshi zurückzubekommen, ihn aufzuwecken und meine Seele zu vernichten, damit ich niemals mehr wiedergeboren werden konnte. Dazu durfte ich es nicht kommen lassen.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Will.
    Das war eine seltsame Frage, denn mit mir stimmte alles. Ich hätte fragen sollen, ob mit ihm etwas nicht stimmte. »Glaubst du, Bastian findet noch mehr Schläger, die seine Drecksarbeit erledigen, wo wir schon so viele erledigt haben?«
    Er nickte. »Sobald sich bei den dämonischen

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