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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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weiteren Bemerkung ließ er uns erst einmal in Ruhe.
    »Ich hab ihm gesagt, er könnte das Boot behalten, wenn er den Mund hält.«
    Ich löste meine Hände von Wills Hals und legte sie auf meine Brust. Bald wurden meine Augenlider wieder zentnerschwer, und ich schlief wieder ein.
     
 
    Das nächste Mal als ich erwachte, lag ich im Motelbett, und Will lag neben mir. Fröstelnd zog ich die Decke hoch und kuschelte mich an seinen warmen Körper.
    »Willst du duschen?«, fragte er und strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn.
    »Nein«, krächzte ich heiser. Ich wollte nicht ansprechen, was nach Bastians Abflug auf dem Schiff passiert war, weil ich Angst hatte, dass es kein Traum gewesen war. Aber wenn es tatsächlich so geschehen war, was bedeutete es dann? Es war unbegreiflich. Wie konnte ich ein Engel sein?
    »Wir müssen uns in einer Stunde auf den Weg zum Flughafen machen. Nathaniel bringt den Wagen zurück, bevor wir auschecken.«
    Ich inspizierte meine blutverkrustete Haut und Kleidung und beschloss, dass es doch keine schlechte Idee war zu duschen. Langsam setzte ich mich auf und stolperte wie ein Zombie ins Bad. Ich zog mich aus, stellte das heiße Wasser an, kletterte in die Duschkabine und schloss den Vorhang. Das Wasser strömte auf meinen Körper herab und spülte Blut, Schmutz und undefinierbaren Schmier mit sich fort. Ich roch nach Fisch und Blut. Meine Beine versagten ihren Dienst, und ich glitt an der Wand nach unten, bis ich in der Duschwanne saß. Das heiße Wasser regnete auf mich nieder, und ich fing an zu weinen.
    Ich hörte ein Klopfen an der Tür.
    Wenige Sekunden später erklang Wills sanfte Stimme. »Ellie? «
    Ich blieb stumm.
    »Brauchst du irgendwas?«
    Ich war froh, dass er nicht fragte, ob alles in Ordnung wäre, denn in dem Fall hätte ich für nichts garantieren können.
    Ich hörte, wie sein Rücken die Tür hinabrutschte und er sich auf den Boden setzte. »Ich weiß, wie du dich fühlst.«
    Ich starrte auf das rostrot gefärbte Wasser, das in den Abfluss lief.
    »Wir haben uns beide schon unzählige Male so gefühlt«, fuhr er fort. »Diese trostlose Hilflosigkeit, das Gefühl – die Gewissheit –, dass das Ende naht. Wir stehen das durch.«
    »Bastian kommt zurück«, sagte ich schließlich mit tonloser Stimme. »Er gibt nicht auf.«
    »Wir haben nicht verloren, Ellie«, sagte er entschlossen. »Gut, wir haben ganz schön was abbekommen, aber wir haben gewonnen. Der Enshi liegt an der tiefsten Stelle des Atlantiks. Es wäre ein Wunder, wenn das Ding heil geblieben wäre. Und es ist schier unmöglich, es wieder hochzuholen. Nach allem, was wir wissen, haben die keine Ahnung, wie sie den Sarkophag öffnen und das Ding wecken könnten. Er wurde vernichtet und wird nie wieder erwachen.«
    »Aber Michael hat gesagt, dass Bastian ihn zurückholt.«
    Er schwieg ein paar Sekunden. »Er muss sich irren. Falls er dennoch Recht hat, halten wir Bastian auf, bevor er den Enshi wiedererwecken kann.«
    Wills Worte gaben mir nicht viel Hoffnung. Bastian hatte den Enshi nicht in seinen Besitz gebracht, und vor uns lag noch ein langer Weg. War das, was auch immer sich in dem Sarkophag befinden mochte, tatsächlich in der Lage, meine Seele zu vernichten? Ich wollte nicht sterben, aber ich hatte noch mehr Angst davor, nicht mehr wiedergeboren zu werden. Wie wurden Will und Nathaniel mit der Gewissheit fertig, dass nach dem Tod alles für sie vorbei sein würde? Und wenn der Enshi mich zu fassen bekam? Wie würde es sein, wenn meine Seele von ihm gefressen wurde?
    »Ellie?«
    Ich stand auf und wusch mein Haar zu Ende. Nach dem Abtrocknen wickelte ich mir das Handtuch um und ging zurück ins Zimmer. Will hatte sich inzwischen aufs Bett gesetzt, stand jedoch sofort auf und trat mir entgegen. Sein Blick fiel auf das feuchte Handtuch, das sich über meinem nackten Körper spannte.
    »Ich bin noch nicht fertig mit Kämpfen«, sagte ich mit zittriger Stimme. »Ich will nicht, dass dieses Monster meine Seele vernichtet oder die von jemand anderem. Ich darf Michael nicht enttäuschen. Kein Preis ist zu hoch, um das zu verhindern. «
    Will lächelte, und die Hoffnung in seinen Augen ließ den Funken in meinem Inneren ein wenig stärker aufflammen. »Es wird alles gut«, sagte er.
    Er kam noch ein Stück näher, und mein Rücken berührte die kalte Wand. Obwohl ich mich in seiner Gegenwart nicht mehr genierte, begann ich zu zittern, als er so dicht bei mir stand. Ich fühlte mich nicht mehr nur von ihm

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