Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
Vom Netzwerk:
und auf und ab, als würde es mit unsichtbaren Nadeln und Fäden zusammengenäht, bis meine Haut bis auf das verschmierte Blut wieder glatt und makellos war. Dann hörte ich die Bestie wieder auf mich zustampfen. Ihr Kiefer knackte und verzerrte sich auf groteske Weise, während die durch meinen Fußtritt zerschmetterten Knochen wieder zusammenwuchsen.
    »Du schmeckst gut, Preliatin«, knurrte sie und streckte ihren Kiefer. »Ich glaube, ich nehme noch einen Happen.«
    Ich packte eines von meinen Schwertern und griff an. Die Bestie sah mich kommen und schleuderte mir ihre Pranke ins Gesicht. Ich knirschte hasserfüllt mit den Zähnen, holte aus und verpasste ihr einen gewaltigen Fausthieb gegen den Kiefer. Statt wieder nur zu brechen, hatte sich ihr Kiefer diesmal vom Schädel gelöst und schlitterte in einer Blutlache über das Pflaster.
    Ein anderer Reaper tauchte aus dem Nichts auf, sprang von links auf mich zu, seine Zähne ein weißer Blitz in der Dunkelheit, aber Will schwang sein Schwert zwischen uns, und mir stockte der Atem. Seine gewaltige Klinge durchtrennte den Hals des Reapers, worauf sein Kopf himmelwärts flog und zu Stein wurde. Kopf und Körper prallten auf den Asphalt und zersplitterten in tausend Steinchen.
    Ich drehte mich um und sah, wie sich die erste Bestie auf den Hinterbeinen aufrichtete und den Kopf zornig hin und her warf. Mit aller Kraft stieß ich ihr meine Schwertklinge zwischen die Rippen. Als die feurige Klinge ihr Herz traf, sackte sie zu Boden. Sie keuchte und würgte, bevor ihr zitternder Körper in Flammen aufging und sie für immer verschwand.
     

SECHS
     
    I ch hob die Klinge auf und wischte sie an meiner Jeans sauber. Will beobachtete mich mit wachsamen dunklen Augen.
    »Danke«, sagte ich.
    »Du wirst mir doch wohl nicht wieder ohnmächtig werden? «, fragte er und schwang sein Schwert über die Schulter, als wäre es leicht wie eine Feder. Jetzt konnte ich es mir genauer anschauen. Die Klinge war breit und fast so lang wie mein ganzer Körper, und der Griff war einfach wunderschön, mit glänzenden silbernen und goldenen Bögen, deren Form an einen Flügel erinnerte.
    »Nein, mit mir ist alles in Ordnung«, sagte ich. »Mehr oder weniger. Dann bin ich gestern Nacht also wirklich umgekippt? «
    »Ja. Du bist dabei ziemlich hart auf den Boden aufgeschlagen. «
    Das Blut stieg mir ins Gesicht. »Danke, dass du mich zurück in mein Zimmer gebracht hast.«
    »Ich konnte dich doch nicht einfach liegen lassen«, sagte er. »Dann erinnerst du dich also?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich habe mich an den Kampf erinnert, und meine Schwerter sind aufgetaucht, als ich nach ihnen gerufen habe. Mir war, als wüsste ich, was ich zu tun habe.« Am meisten Angst machte es mir, dass ich nicht nachdenken musste, wenn ich kämpfte. Irgendwie wusste mein Körper einfach, was er tat, und ich brauchte nur mitzumachen.
    »Du hattest eine Menge Übung.«
    »Aber alles andere«, sagte ich verstört und schaute auf die todbringenden Schwerter in meinen Händen. »Es ist noch so verschwommen. Es ist seltsam, weil ich weiß, dass es da ist, aber ich kann‘s einfach nicht ausgraben. Ich weiß nicht, was ich bin.«
    »Du bist die Preliatin«, erklärte Will mit einem Anflug von Autorität in der Stimme.
    »Ich weiß, wer ich bin«, sagte ich. »Ich kann mich daran erinnern, aber ich weiß nicht, was ich bin. Und ich weiß nicht, wer du bist.«
    Überrascht bemerkte ich, dass Traurigkeit seine versteinerten Gesichtszüge aufweichte. »Ich bin dein Beschützer. Ich bin hier, um dich zu beschützen und zu leiten. Das ist meine Pflicht, und das ist alles, was ich bin.«
    »Wie alt bist du?«, fragte ich und musterte sein Gesicht.
    »Sechshundert.«
    Ich fühlte mich ganz benebelt. »Wie alt bin ich ?«
    »Ich weiß es nicht genau. Ein paar Tausend Jahre vielleicht. Wir haben Aufzeichnungen über dich, die aus vorrömischer Zeit stammen.«
    Ich ließ mich neben meinem Wagen zu Boden sinken und starrte auf die gewaltigen Kratzer und die Beule am Kotflügel des Audis. Meine Eltern würden mich umbringen.
    »Das Ganze hier ist wirklich, stimmt’s?«
    »Ja.« Will ging vor mir in die Hocke. Er wischte meine Wange ab. Seine Berührung war einfühlsam, gütig, vertraut . Sein Blick war entschlossen, aber sanft. »Da war Blut an deiner Wange.«
    Ich deutete mit dem Kopf auf meine Waffen.
    »Diese Schwerter sehen so seltsam aus. Warum kann ich sie einfach aus dem Nichts heraufbeschwören? Warum schlagen Flammen aus

Weitere Kostenlose Bücher