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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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wobei seine Krallen tiefe Kratzspuren auf dem Asphalt hinterließen. »Ivana!« , brüllte er, und seine Stimme dröhnte in meinem Schädel. »Wie kannst du es wagen, mich aufzuhalten?«
    Endlich wandte sie ihren schlangenartigen Blick von mir ab. Ihre Bewegungen waren fließend wie Wasser, so furchterregend und grauenvoll wie eine Monsterwelle auf dem Ozean. »Es gab eine Änderung. Bastian braucht uns.« Ihre tiefe Stimme klang samtweich und sinnlich.
    Ein tödliches tiefes Knurren drang aus Ragnuks Kehle. »Das kann warten.«
    »Nein«, herrschte die Vir ihn an. »Es sieht nicht aus, als könntest du den Job hier allein zu Ende bringen.«
    Ragnuks Zorn explodierte. Er ließ eine Pranke auf den Kotflügel meines Wagens niedersausen.
    Ivana nahm mich wieder mit ihrem irritierend sanften Blick ins Visier. »Preliatin«, sagte sie, »genieße die Tage, die dir noch bleiben. Trinke das Sonnenlicht wie Wein, denn wenn der Enshi erwacht, wird die Dunkelheit nichts in deiner Welt verschonen – nicht einmal deine Seele. Das Ende kommt bald.« Damit breitete sie die Flügel aus, schwang sich in die Lüfte und war verschwunden.
    Unter garstigem Zischen stampfte Ragnuk auf mich zu und blieb dicht vor der Stelle stehen, an der ich zu Boden gegangen war. »Ich komme zurück und mach dich fertig, Mädchen«, knurrte er und fletschte sein blutiges Gebiss. »Dich und deinen Beschützer. Ihr gehört mir .«
    Die Bosheit in seiner Stimme zeigte, dass er jedes Wort bitterernst meinte. Er knirschte noch einmal laut mit den Zähnen, bevor er in der Dunkelheit verschwand.
     

SIEBZEHN
     
    A ls er fort war, rappelte ich mich auf und rannte zu Will. Schwer atmend lehnte er an meinem demolierten Auto. Durch die Risse in seinem Shirt sah ich, wie seine Wunden sich schlossen und spurlos verschwanden. Die Haut über seinen Rippen spannte und dehnte sich. Er musste sich etwas gebrochen haben. Blutergüsse verblassten, und als seine gebrochenen Rippen nicht länger auf seine Lunge drückten, holte er tief Luft.
    Bevor ich etwas sagen konnte, beugte er sich vor und untersuchte meinen Kopf.
    »Mir geht’s gut, Will«, sagte ich, während er mein verschmutztes Haar befingerte.
    »Du hast Glas in den Haaren. Ich wollte nur sichergehen, dass keine Splitter in der Kopfhaut stecken.«
    Ich lachte. »Das würde ich ja wohl merken, wenn mir Glasscherben aus dem Kopf ragen würden.«
    Er machte ein ernstes Gesicht. »Das ist nicht lustig. Wunden können nicht heilen, wenn die Haut sich nicht vollständig schließen kann.«
    »Also, mein Kopf wird weder von Scherben noch von sonst was durchbohrt. Und wie geht es dir?«
    »Ich muss was essen.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Ich wischte ihm eine Blutspur von der Wange. »Was war das bloß für ein Fledermaus-Weibsstück? «
    »Eine von Bastians Handlangern«, sagte er. »Ich will nicht, dass du gegen sie kämpfst. Noch nicht. Dafür bist du noch nicht wach genug.«
    Ivanas Gesicht blitzte vor meinem geistigen Auge auf, ihre eiskalten, leichengrauen Augen, die in meine starrten. »Wieso? War sie eine von den Vir, von denen du mir erzählt hast, wie der, an den ich mich erinnert habe?«
    Er nickte. »Ja, sie ist eine Vir«, erklärte er. »Ivana gehört zu der Gruppe von Reapern, die ihre Gestalt verändern können. Wenn sie will, kann sie sehr menschlich aussehen.«
    »Ich mochte sie nicht.«
    »Ich hab sie auch nie gemocht.«
    »Sie waren nicht mal im Limbus«, sagte ich. »Warum haben sie uns in dieser Senke angegriffen?«
    Er strich sein Hemd glatt. »Manchmal tun sie das.«
    Er trat zur Seite und gab den Blick auf meinen Wagen frei. Von meinem schönen Audi war nichts mehr übrig als ein Haufen blutverschmierter, verbogener Metallteile und Glassplitter. Im Rahmen meiner Windschutzscheibe steckten ein paar Haarbüschel von Ragnuks Fell. Die Fahrertür war zermalmt und hing schlaff in ihren Angeln. Die Windschutzscheibe war explodiert, und die Glassplitter lagen im Wageninneren, auf dem Asphalt und dem Rasen verstreut. Dach und Wagenhaube waren blutbeschmiert. Das Rot bildete einen krassen Kontrast zu der weißen Lackierung. Marshmallow war zu einem verwüsteten Kriegsschauplatz geworden.
    »Mein armes Auto«, stöhnte ich. »Was soll ich bloß machen? «
    Will seufzte. »Du musst deine Eltern anrufen. Sag ihnen, du hättest ein Reh angefahren. Wenn die Versicherung für den Schaden aufkommen soll, musst du einen Unfallbericht ausfüllen.«
    »Was für ein Mist!« Ich liebte mein Auto. Es war

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