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Meine Seele weiß von dir

Meine Seele weiß von dir

Titel: Meine Seele weiß von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwigs
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Rasch kritzele ich 0177/669 441 082 auf einen Zettel, und noch während meine Hand über das Papier huscht, fällt mir auf, dass sie mir bekannt vorkommt. Ich glaube, dass sie in meinem Telefonregister eingetragen ist, bin mir aber nicht sicher. Also ziehe ich es zu mir heran und blättere es nebenher durch.
    Unter dem Buchstaben H werde ich fündig. Sie steht dort quer über die Seite geschrieben, und dahinter, liebevoll ausgemalt ♥ .
    Man muss nicht besonders auf Draht sein, um darauf zu kommen, dass diese Handynummer H. H. gehört.
    Dem Maler.
    Dem Geliebten.
    „Ich habe die Zeichnungen gefunden“, schieße ich einen Pfeil ins Blaue.
    „Du hast sie aufgehoben?“ Die verwunderte Stimme ist mir vage vertraut, ich habe sie schon einmal gehört, nicht nur vor dem Unfall, sondern auch danach, da bin ich mir ganz sicher. Und es ist noch gar nicht lange her! Aber wo, verdammt, wo?
    „Bitte“, versuche ich es noch einmal, „ich möchte wissen, wer du bist.“
    „Warum, Engel? Du willst doch, dass alles vorbei ist.“
    „Ist das so?“
    „Ja.“
„Warum rufst du mich dann überhaupt noch an?“
    Darauf erwidert er nichts.
    „Hör zu“, sage ich nach einer Minute des Schweigens. „Du hast gesagt, dass ich will, dass diese ... diese Liaison zu Ende ist. Das ist noch immer so. Und zwar mehr, als ich es dir in Worten sagen kann. Also lass mich in Ruhe!“
    „Vielleicht änderst du deine Meinung noch einmal?“
    „Nein!“ Und damit kein Irrtum aufkommt, erkläre ich ihm kurz und bündig: „Es ist Schluss. Ende. Aus und vorbei, und zwar endgültig.“
    „So viel glaubst du zu wissen?“
    „ Genau .“
    „Und? Was weißt du noch, Engel?“
    „Was meinst du?“
    „Woran erinnerst du dich, hm? Woran?“
    „An nichts. Wieso? Woran sollte ich mich erinnern?“
    H. H. legt auf.
    Und obwohl ich sofort zurückrufe, ist sein Handy ausgeschaltet.
    Was jetzt?
    Ich wende mich an die Auskunft und frage die Mitarbeiterin, ob man anhand einer Handynummer den Teilnehmer ermitteln kann.
    „Ja, das geht. Allerdings nur, wenn der Teilnehmer sich hat registrieren lassen“, klärt sie mich auf.
    Eilig gebe ich ihr die Nummer durch, nur um zu erfahren, dass sie eben nicht eingetragen ist.
    Aber eigentlich spielt das keine Rolle. Sina-Mareen wollte diese Affäre offenbar beenden. Und ich will es auch. H. H. weiß das, und ob er will oder nicht, er muss es letztlich akzeptieren.
    Ich werde schon herausfinden, wer er ist. Vielleicht fällt es mir auch einfach wieder ein. Sollte das passieren, werde ich es ihm noch einmal in aller Deutlichkeit klarmachen und alles Nötige tun, um ihn loszuwerden. Ich will nicht riskieren, dass dieser Mann sich zwischen Leander und mich stellt.
    Ich zerreiße die Zeichnungen in kleine Fetzen und werfe sie ohne Bedauern in den Papierkorb.
    Für mich gibt es nur einen Mann.
    Meinen - und den werde ich zurückerobern.
     
    Kapitel 20
     
    Man sagt, typisch weiblich sei der Impuls, sich nach einer radikalen Veränderung im Leben eine neue Frisur zuzulegen. Womöglich ist das so. Denn am Samstagvormittag gehe ich zum Frisör und lasse mein Haar in einem tieferen, honigfarbenen Blond nachdunkeln. Mein Haaransatz und alte Fotos verraten mir, dass dies eher meiner Naturhaarfarbe entspricht.
    Außerdem lasse ich mir einen anderen Haarschnitt verpassen, denn ich finde, das glatt herunterhängende Haar mit dem Seitenscheitel passt irgendwie nicht zu mir.
    Mein langes Haar bleibt zwar lang, wird aber ab Höhe der Nase großzügig durchgestuft. Zum Gesicht hin kommt zu den Stufen ein fransiger Übergang, sodass die vorderen Partien noch weicher erscheinen.
    Auch die Ponypartie wird in den Spitzen sanft gestuft, bleibt im Ganzen jedoch recht voll. Der Übergang des Ponys zu den fransigen Seitenpartien wird ebenfalls sehr weich gestaltet.
    Die Frisur ist modern und romantisch zugleich, und als ich mich im Spiegel betrachte, bin ich völlig perplex, denn das Ergebnis ist sogar für mich atemberaubend.
    Der Friseur, ein Riese mit Glatze, pfeift durch die Zähne. „Sie sehen toll aus.“ Er zupft hier und da noch ein bisschen an mir herum. „Einfach klasse , wirklich. Die Frisur ist wie für Sie entworfen!“
    Ja. Jetzt bin ich noch mehr Sina. Und weniger Sina-Mareen. Durch das Haar, das nun mein Gesicht verführerisch umschmeichelt, kommen meine cognacfarbenen Augen viel intensiver zur Geltung und haben einen geheimnisvollen Schimmer. Meine Wangenknochen wirken höher, die Lippen dunkler und voller.
    Ich

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