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Meine Seele weiß von dir

Meine Seele weiß von dir

Titel: Meine Seele weiß von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwigs
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noch ...“
    Sie setzt einen weiteren Namen auf die Liste. „So. Das ist zwar eine sehr kurze Liste, aber immerhin hast du etwas Greifbares in der Hand. Es ist zumindest ein Anfang. Und du bist nicht zur Untätigkeit verdammt. Du wirst sehen: Wenn man erst in den Töpfen rührt, kommt auch was hoch.“
    Sie reißt den Zettel heraus und gibt ihn mir. Mir wird ganz seltsam zumute, als ich den letzten Namen darauf lese. Und plötzlich habe ich das Echo einer spöttischen Stimme im Ohr: „... Lehrer für Kunst und Deutsch ...“
    Heiko Hertz.
    „Mein Schattenmann“, flüstere ich.
    Ist das ♥ womöglich ein Symbol für seinen Nachnamen?
    Eines steht fest: Die Suche kann beginnen!
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    ZWEITER TEIL
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    Fundstücke
     
    Kapitel 21
     
    Am Sonntag ist die Luft schwül. Beinahe so schwer und dicht wie in einem türkischen Dampfbad. Ich kann mich kaum bewegen, ohne in Schweiß zu geraten. Trotzdem verfalle ich in eine geradezu fieberhafte Aktivität, um die Namen auf meiner Liste abzuarbeiten.
    Zuerst rufe ich die ♥ -Handynummer an. Der Apparat ist ausgeschaltet. Also mache ich mit Holger Helin weiter, indem ich seine E-Mail-Adresse aus meiner Kundenkartei heraussuche und ihn anschreibe. Dabei beziehe ich mich auf meinen Anruf vom letzten Sonntag, auf den er bisher nicht reagiert hat. Ich bitte ihn, einen Termin mit mir zu vereinbaren, damit ich das Collier persönlich bei ihm abliefern kann. Service am Kunden sozusagen.
    Meine Finger zittern, als ich die Nachricht absende. Was, wenn er mein H. H. ist? Werde ich ihn überhaupt erkennen? Wahrscheinlich nicht! Aber ich baue darauf, dass er mich erkennt und sich durch irgendeine Reaktion verrät. Wenn es überhaupt zu einem Treffen kommt . Sollte er keine Verabredung wollen, werde ich unangemeldet hinfahren, ihn in Augenschein nehmen und mit mir konfrontieren.
    Die Antwortmail kommt prompt. Doch leider ist es nur eine automatische Eingangsbestätigung mit der Mitteilung, dass Holger Helin über das Wochenende nicht zu erreichen ist.
    So ein Mist! Da ich demnach vor Montag nichts von ihm hören werde, wende ich mich der Nummer zwei auf der Liste zu: Henning Haag.
    Er ist Architekt, einer meiner Nachbarn und wohnt in dem freistehenden Bungalow gegenüber. Sein Porsche Carrera parkt meistens vor der Garage statt darin. Außerdem ist mir aufgefallen, dass er rege wechselnde Frauenbekanntschaften hat.
    Dabei wirkt er nicht gerade wie ein Don Juan auf mich, sondern eher wie ein Sunnyboy auf der Flucht. Wie in einem Film, einer romantischen Sommerkomödie vielleicht, in welcher einer der letzten gutaussehenden und begüterten Junggesellen vor mehr oder weniger attraktiven, heiratswütigen Damen flüchtet, bis ihn am Ende die Eine, die für ihn B estimmte, bekommt.
    Denkt er womöglich, dass ich diese Eine bin?
    Sein Engel?
    Er hat einen Hund. Einen dunklen Labrador, mit dem er bei Wind und Wetter spazieren geht. Ich sehe oft, wie er oben auf der Waldlichtung steht und Stöcke wirft, die der Hund heranschleppt. Und obwohl Henning groß ist, wirkt er mit seinen blonden Stoppelhaaren und dem unbekümmerten Schlendergang wie ein Junge .
    Der Hund heißt Ben . Ich habe ihn schon mehr als einmal dabei ertappt, wie er sich durch die Ligusterhecke zwischen den Grundstücksgrenzen zwängt und in unserem Garten spielerisch Kaninchen aufscheucht oder den Kater ersch r eckt – der das weniger lustig findet und Ben anfaucht, sobald er seiner ansichtig wird.
    Trotzdem mag ich ihn. Ben b egrüßt mich jedes Mal ungestüm, wenn ich auf dem Rückweg vom Joggen an dem Bungalow vorbeilaufe und er mit seinem Herrchen gerade zu einem Streifzug aufbricht, was – wie mir plötzlich auffällt - eigentlich meistens der Fall ist.
    Henning Haag selbst grinst ein sonniges Grinsen und wir wechseln ein paar Worte miteinander. In der Regel über das Wetter oder über den Sinn und Unsinn, der darin liegt, Sport zu treiben. Henning neckt mich gern wegen meiner Laufleidenschaft. Manchmal, wenn er mich aus seinen blauen Augen eine Sekunde länger als nötig ansieht, spüre ich einen angenehmen Stich in der Bauchgegend, so als würden wir ernsthaft miteinander flirten.
    Bisher dachte ich, dass eben genau dies Hennings Zauber ausmacht, dem die Frauen gleich reihenweise verfallen. Das Reizvollste daran ist, dass er sich dessen überhaupt nicht bewusst zu sein scheint.
    Jedenfalls passe ich ihn am frühen Abend bei einem seiner

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