Meine Trauer geht - und du bleibst
Abschiedbrief an Ihre Trauer schreiben und diesen ihr überreichen. Sie können ein Symbol für Ihre Trauer nehmen und dieses Symbol ganz bewusst weglegen oder außer Haus bringen. Sie könnten die folgende Imagination für Ihren Abschied von Ihrer Trauer nutzen.
Spüren Sie in Ihren Körper und nehmen Sie wahr, wie Ihre Trauer aus Ihrem Körper auszieht, wie sie aus Ihrem Körper abfließt, wie sie wegfliegt. Bleiben Sie gut mit dieser Bewegung der Trauer aus Ihrem Körper verbunden und nehmen Sie wahr, wie Sie sich in Ihrem Körper ohne diesen Gast der Trauer fühlen. Sagen Sie sich: »Meine Trauer ist gegangen. Ich spüre und fühle mich leicht in meinem Körper.«
Und nun spüren Sie, wie sich die Liebe zu Ihrem geliebten Menschen ganz in Ihrem Körper ausbreiten kann – ganz frei, alles durchfließend und alles erfüllend. Nehmen Sie es als spätes Glück nach einer langen dunklen Winterszeit. Sie sind am Ziel Ihrer Trauerreise angekommen. Jetzt können Sie Ihre Liebe zu Ihrem geliebten Menschen unbeschwert und ganz ausgefüllt erleben. Tun Sie das jetzt und sehen Sie, wie Ihnen Ihr geliebter Mensch dabei lachend zuschaut.
Sagen Sie Ihrem geliebten Menschen: »Und nun kann ich dich ohne meine Trauer lieben. Ich habe keine Angst mehr, dich ohne meine Trauer zu verlieren. Im Gegenteil: Ich spüre, dass du mir nun ganz unmittelbar, ohne den Schatten der Trauer begegnen kannst. Das ist wunderschön, so leicht und heiter wie das flirrende Licht der Liebe.«
IMAGINATION
Noch einmal umarme ich meine Trauer und dann lasse ich sie gehen
Schließen Sie noch einmal die Augen und stellen Sie sich Ihre Trauer, so wie Sie sie jetzt erleben, als eine Person vor. Vielleicht ist sie noch dunkel, vielleicht schwer und untersetzt, vielleicht schon kleiner und leichter. Dann verneigen Sie sich vor Ihrer Trauer und danken ihr für das, was sie für Sie getan hat: »Ich danke dir, meine Trauer, für alles, was du für mich getan hast. Oft habe ich mit dir gehadert, oft habe ich an dir gelitten. Und erst jetzt sehe ich, wer du für mich warst.«
Dann umarmen Sie die Person Ihrer Trauer, halten Sie sie einen Augenblick fest und geben Sie sie dann frei. Sie blicken in ihre Augen und sagen zu ihr: »Jetzt kann ich dich gehen lassen und ich weiß, dass auch du bereit bist zu gehen. Manchmal werde ich dich wieder brauchen, dann darf ich dich rufen. Wenn du deinerseits mich besuchen willst, dann bist du mein Gast. Danke für alles und lebe wohl.« Vielleicht möchten Sie ihr noch ein Abschiedsgeschenk mitgeben, wie zum Beispiel ein Foto von Ihnen oder Ihrem geliebten Menschen. Dann überreichen Sie Ihrer Trauer jetzt dieses Geschenk und sagen ihr: »Es ist für dich. Es ist mein Dank für deine Begleitung im Verlust meines geliebten Menschen und für deine Arbeit.« Geben Sie Ihrer Trauer in jedem Fall einen Schlüssel für Ihre Wohnung oder Ihr Haus mit und sagen Sie der Trauer: »Das ist der Schlüssel zu mir. Wann immer du zu Besuch kommen magst, dann komme und öffne mit diesem Schlüssel die Tür zu mir. Auch wenn ich zuerst erschrecken mag, bist du willkommen. Ich weiß, dass du nur zu Besuch kommst, wenn es für mich und meinen geliebten Menschen nötig ist.«
Vielleicht will Ihnen Ihre Trauer noch ein Abschiedsgeschenk geben, zum Beispiel einen kleinen dunklen Halbedelstein. Dann nehmen Sie dieses Abschiedsgeschenk mit folgenden Worten entgegen: »Ich nehme dieses Geschenk von dir, meine Trauer. Es wird mich an dich erinnern und mich immer wieder mit Dank erfüllen. Ich werde dich nie vergessen.«
Dann stellen Sie sich vor, wie die Person Ihrer Trauer die Wohnung, das Haus oder die Situation verlässt. Sie winken ihr nach. Die Trauerperson dreht sich noch einmal um. Dann wird sie kleiner und kleiner, bis sie ganz verschwindet.
Sie spüren nun in die Leere, die die Trauer hinterlässt. Vielleicht empfinden Sie ein leises Bedauern, dass sie gegangen ist. Doch bei längerem Hinspüren fühlen Sie eine Leichtigkeit in Ihrem Körper, die sie froh macht. Vielleicht spüren Sie den Impuls, sich zu schütteln, frei auszuschreiten oder nun Ihren geliebten Menschen in Ihrem frei gewordenen Inneren ganz zu spüren.
Teil III
Wie ich dich im Äußeren gehen lassen kann – und du in meinem Inneren bleibst
Dich
Dich nicht näher denken
und dich nicht weiter denken
dich denken wo du bist
weil du dort wirklich bist
Dich nicht älter denken
und dich nicht jünger denken
nicht größer nicht kleiner
nicht hitziger und nicht
Weitere Kostenlose Bücher