Meine Wut rettet mich
erhielt er für seine Verdienste um die Wiedervereinigung das Große Bundesverdienstkreuz.
Überwiegend Theologieprofessoren an Hochschulen im deutschsprachigen Raum haben im Februar 2011 ein Memorandum abgefasst zur Reform der katholischen Kirche (www.memorandum-freiheit.de).
Johann Baptist Metz, geboren 1928 in der Oberpfalz, ist ein katholischer Fundamentaltheologe und ein Schüler von Karl Rahner. Er wirkte von 1963 bis 1993 als Professor in Münster und einige Jahre als Gastprofessor in Wien. Von 1968 bis 1973 war er Konsultor des Päpstlichen Sekretariats für die Ungläubigen und von 1971 bis 1975 Berater der Würzburger Synode. Metz gilt als Begründer einer neuen politischen Theologie, die im kritischen Austausch mit der Theologie der Befreiung stand. Metz hatte das Anliegen, eine »Autorität der Leidenden« in den Fokus der Theologie zu stellen. Jeder müsse sich der Passion ständig gewahr sein, könne sich damit auch von seinen eigenen Interessenbindungen befreien und damit beitragen zu einer selbstlosen Humanisierung der Welt.
»Kampf und Kontemplation« heißt ein Buch von Frère Roger Schutz (1915–2005), dem Gründer und ersten Prior der ökumenischen Bruderschaft Taizé im Burgund, vor allem aber ist das Begriffspaar Spiegel der Auffassung, die von Taizé aus seit den Siebzigerjahren Kreise zog. Kern dieses Denkens ist die Verbindung von Engagement und Nachdenken sowie das Versenken in Gottes Wort. Es geht einerseits um Aktivität – Aufbruch, Umkehr, Lebendigkeit – und andererseits um Versenkung – um Trost und Gewissheit. Frieden, beispielsweise, entstehe nicht einfach, sondern wachse auch aus dem Kampf gegen die eigene Trägheit und Resignation, und damit durch eigenes Tun.
Der »Demokratische Aufbruch« (DA) orientierte sich kurz nach seiner Gründung programmatisch um. Sozialismusvorstellungen verschwanden, man orientierte sich an der Marktwirtschaft. Besonderer Konfliktpunkt war das Ziel einer Deutschen Einheit. Die spätere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde Pressesprecherin, der Theologe Oswald Wutzke Generalsekretär des DA, linksorientierte Aktivisten wie Friedrich Schorlemmer traten aus. Parteivorsitzender war der oft in evangelischen Kreisen tätige Rechtsanwalt Wolfgang Schnur. Er prophezeite, künftiger Ministerpräsident der DDR zu sein. Der DA schloss im Februar 1990 ein Wahlbündnis mit der Deutschen Sozialen Union und der CDU. Schnur wurde kurz vor der Wahl enttarnt als langjähriger Mitarbeiter der Staatssicherheit, der diese über den DA informiert und Dissidenten, die er vertrat, denunziert hatte. Der DA büßte daraufhin massiv an Glaubwürdigkeit ein, Nachfolger von Schnur wurde der Pfarrer Rainer Eppelmann; im Jahr 1990 ging der DA in der CDU auf.
Interview mit Hans-Dieter Schütt, erschienen als Gesprächsbiografie: »Friedrich Schorlemmer: Zorn und Zuwendung«, Berlin 2011.
Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg am 27. März 2011 erreichten die CDU 29, die Grünen 24.2, die SPD 23.1 und die FDP 5.3 Prozent. Winfried Kretschmann (Die Grünen) löste Stephan Mappus (CDU) als Regierungschef ab; der erste grüne Ministerpräsident in Deutschland steht einer grün-roten Koalition vor.
Ruth Misselwitz, geboren 1952, ist seit 1981 evangelische Pfarrerin in Alt-Pankow. Sie engagierte sich in der Friedens- und Umweltbewegung in der DDR und gründete den Friedenskreis Pankow, eine der größten Oppositionsgruppen in der evangelischen Kirche. Sie war Gründungsmitglied der Mobilen Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung (1991), ist im Bürgerkomitee Pankow gegen Rechtsextremismus und Gewalt und war Vorstandsvorsitzende der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (2001–2010).
www.publik-forum.de.
Christian Führer, Jahrgang 1943, entwickelte die Montags-Friedensgebete in seiner Kirchengemeinde, die er nach der Wende noch weitere Male ausrief, zum Beispiel wegen Hartz IV.
Der evangelische Theologe Heino Falcke, geboren 1929, wurde durch seinen Vortrag »Christus befreit – darum Kirche für andere«, den er 1972 bei der Synode der evangelischen Kirchen in der DDR hielt, zu einem bedeutenden Regimekritiker, Denker und Mahner in der DDR. In dieser Rede ging er von einem »verbesserlichen Sozialismus« aus und wies der Kirche dabei eine wichtige Aufgabe zu. Die Art und Weise, wie die SED ihn diffamierte, trug auch dazu bei, dass die Rede hohe Aufmerksamkeit erhielt.
Oskar Brüsewitz (1929–1976) war Schuhmacher und später evangelischer Pfarrer in
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