Meine Wut rettet mich
Rippicha. Ein verunglimpfender Artikel, der nach seiner Selbstverbrennung in Neues Deutschland erschien, bewirkte einen Schulterschluss von Christen und Marxisten. 1977 wurde in Bad Oeynhausen ein Dokumentationszentrum des DDR-Widerstands eröffnet, das seinen Namen erhielt; es zog zwischenzeitlich nach Bonn um (www.bruesewitz.org).
www.stiftung-fr.de; Friedrich Schorlemmer ist Mitglied des Kuratoriums.
Carl Friedrich von Weizsäcker (1912–2007) war Physiker und Philosoph – und galt als Mahner und Vordenker. Er erkannte schon vor dem Zweiten Weltkrieg, wie man Atombomben bauen könnte, und behauptete später, nur »göttliche Gnade« habe ihn bewahrt es zu tun. Er entwickelte die Theorie der Plutoniumbombe, engagierte sich für eine Ethik der Naturwissenschaften und sorgte 1957 politisch für Wirbel mit seinem Votum gegen taktische Atomwaffen für die Bundesrepublik Deutschland. Von Weizsäcker war Professor in Hamburg und dann in Starnberg, wo er gemeinsam mit dem Philosophen Jürgen Habermas das Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt leitete. Nach seiner Emeritierung 1980 unternahm er u.a. Vortragsreisen zu Aspekten des radikalen Pazifismus und rief zu einer Weltversammlung der Christen auf.
www.luther2017.de/465-dietrich-bonhoeffer-stationen-der-freiheit, zuletzt angesehen am 2.1.2012.
Bonhoeffer schrieb 1933 den Aufsatz »Die Kirche vor der Judenfrage« und thematisierte als einer der ersten evangelischen Theologen das Verhältnis der NS-Rassenideologie zum christlichen Glauben. Er ging aus von Luthers Zwei-Reiche-Lehre, die das Verhältnis zwischen Gottes Reich und der Welt, Kirche und Staat, Evangelium und Gesetz beschreibt, und billigte dem Staat das Recht zu, die Judenfrage gesetzlich zu regeln, ohne dass sich die Kirche einmische. Sobald allerdings der Staat den Rechtsstaat abschaffe und die christliche Verkündigung gefährde, gebe es für die Kirche drei Aufgaben: Sie muss den Staat nach der Legitimität seines Handelns fragen, den Opfern zur Seite stehen und im Extremfall »dem Rad selbst in die Speichen fallen«.
Arvo Pärt, Jahrgang 1935, ist ein estnischer Komponist.
Kirsten Fehrs – »Macht ist für mich positiv besetzt«
Zitiert von Bischof Gerhard Ulrich bei der Einführung von Kirsten Fehrs als Bischöfin am 26. November 2011 im Dom zu Lübeck als Bild für die Kirche: Gemeinsam gehe es voran, wenn jeder mit seinen Stärken beitrage, doch am Steuer sei ein anderer – »der, der das Meer blau macht«.
Sternenweg ist ein Synonym für den Jakobsweg. Der Name rührt daher, dass den Sternen der Milchstraße zugeschrieben wurde, sie stellten den Weg der Seelen dar und ihr Licht leuchte als Kompass hin ins Paradies, von dem man glaubte, es befinde sich am Ende der Welt.
Die Hauptkirche St. Jacobi lag einst außerhalb der Stadttore Hamburgs. Sie wurde errichtet als Kapelle an dem mittelalterlichen Pilgerweg von Lübeck nach Hamburg und 1255 erstmals urkundlich erwähnt. Heute ist St. Jacobi eine von fünf Hauptkirchen in Hamburg und eine Citykirche, die kulturelle und politische Impulse für die ganze Stadt geben will. Die evangelisch-lutherische Gemeinde umfasst rund 720 Mitglieder.
Bernd Lohse war Journalist, unter anderem beim Evangelischen Rundfunkdienst, und sagt, er habe sich früh angewöhnt, »in der einen Hand die Bibel und in der anderen die Zeitung zu halten, um beide Dimensionen der Wirklichkeit miteinander zu verbinden«. Pilgern entspricht seiner Vorstellung von Glauben: Glauben sei ein Weg, Unterwegssein ein Ausdruck der gläubigen Existenz (www.jacobus.de/neu/deutsch/index_4_2.html).
Der Olavsweg ist 640 Kilometer lang und führt von Oslo nach Trondheim. Bernd Lohse brach dorthin im Sommer 2010 mit einer Pilgergruppe aus Hamburg auf. In der NDR-Mediathek sind die beiden Teile der Dokumentation archiviert, die am 26.12.2010 und am 9.1.2011 gesendet wurden (www.olavsweg.de/wp/?p=345).
Hape Kerkeling, Jahrgang 1964, machte sich 2001 auf den Weg. Anstoß gaben offenbar ein Hörsturz und die Entfernung seiner Gallenblase. Die überregional ausgerichtete Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V., 1987 gegründet, dokumentiert die deutsche Pilgerbewegung (www.deutsche-jakobus-gesellschaft.de).
Das Wort »Pilger« leitet sich ab aus dem lateinischen Wort peregrino für »Fremder«. Pilgern ist eine uralte Form des religiösen Lebens, ein »geistliches Unterwegssein«. Zentrale Formen sind Wallfahrten zu heiligen Orten, Prozessionen sowie
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