Meines Bruders Moerderin
Trocknen über ihren Füßen zusammenzogen. Sie lächelte. »Inwieweit spielt dabei der Ruf Ihres Bruders eine Rolle?«
»Er ist mir natürlich sehr wichtig.«
»Wichtig genug, um weitere Morde zu begehen?«
»Nein.« Paul Reimann nahm einen Schluck von seinem Whisky und kaute eine paar Erdnüsse. »Ich sage es Ihnen hier und nie wieder, ich habe damals den Auftrag gegeben, diese Barbara im Krankenhaus zu, sagen wir, eleminieren. Das war übereilt und völlig unnötig. Es hat auch nicht geklappt. Da gibt es wirklich andere Methoden. Okay. Sie werden von mir nie wieder etwas darüber hören. Und alles, was danach passiert ist, hat nichts mit mir zu tun. Absolut nada . Verstehen Sie?! Absolutely nothing! «
»Ja, das verstehe ich. Und wie sieht unser Deal aus?«
Paul Reimann hob sein Glas. » Salud, amor y dolares . Sie geben mir alle Informationen über die neue Identität meines Bruders und die Konten mit dem Geld. Dazu zwei Tage Zeit. Dafür erhalten Sie von mir Einblick in meine Ermittlungen, das heißt, ich akzeptiere, dass mein Halbbruder Robert möglicherweise ein Mörder war. Und Ihre Barbara ist aus dem Schneider und aus dem Knast.«
»Gut«, Janet stand auf, ohne ihr Glas ausgetrunken zu haben. »Ich rufe Sie an«, sie ging nach hinten und verschwand im Schatten der Arkaden. Sie wusste auch jetzt, wie sie aussah. Wie eine zu schnell getrocknete Feige im Kräutermantel.
Sie lachte, als sie Dagmar und Pia sah. Die beiden standen gekrümmt wie Spione aus einem alten Film hinter zwei Reklameständern. Unser Menu heute und Besuchen Sie den Zoo .
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Nun macht doch endlich!« Dagmar ging es nicht schnell genug, aber die beiden anderen beachteten sie nicht. Janet wiederholte so genau wie möglich ihr Gespräch mit Paul Reimann, und Pia stellte immer wieder Fragen, bohrte nach, zwang Janet, ganze Passagen wörtlich wiederzugeben. Sie ließen sich Zeit, blieben ab und zu stehen, wenn sie einer Frage, einer Reaktion, einer Bemerkung nachgingen, und einmal verschwand Pia sogar in einem Geschäft, um Käse zu kaufen.
Als sie oben in den neuen Räumen von Llimona 5 ankamen, wurde es noch schlimmer. In der ganzen Wohnung roch es nach Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch. Josep Bonet, Kemíl Martín und Luis Llobet waren immer noch da. Martín hatte sich ein Geschirrtuch um den Bauch gebunden und kochte auf drei Flammen gleichzeitig. Bonet saß an der Bar über eine Schüssel gekrümmt und schnippelte Salat, und Luis machte gerade eine neue Flasche Rotwein auf und füllte die Gläser nach. »Da seid ihr ja, meine Schönen. Ich glaube, das Essen ist gleich fertig. Rotwein, Weißwein oder Cava?«
»Gar nichts«, Dagmar kramte die drei Tütchen aus dem WAD RAS hervor. »Könnten Sie das untersuchen lassen, Doktor Llobet? Möglichst sofort!«
»Bitte sag du und nenn mich Luis, sonst komme ich mir ja uralt vor«, Luis grinste Janet an, die sich auf einen Barhocker schob und eine Zigarette herausnahm. Er gab ihr Feuer und goss ihr, ohne zu fragen, einen Whisky ein.
Martín holte eine volle Eiswürfelschale aus dem Kühlschrank, stellte sie auf die Theke und gab Janet ein Küsschen. »Ich habe eure Website fertig. Ich finde, sie ist richtig gut gelungen.«
Das Eiswasser suppte über die Papiertütchen, und Dagmar konnte sie gerade noch hochreißen. »Passt doch auf, verdammt noch mal! Da sind Spuren von dem Kaffee drin, den diese angebliche Beschließerin Barbara serviert hat. Der Becher ist gesäubert worden, aber auf dem Boden gab es noch Spuren. Ich vermute ein schnell wirkendes Schlafmittel.«
»Ist doch nur Wasser, da passiert nichts.« Luis nahm ihr die Tütchen ab und schob sie nachlässig in seine Jackentasche.
»Damit könnten wir beweisen, dass Barbara betäubt wurde. Und nicht erst durch den Knüppel dieser Alvarez. Dass sie Yolanda also gar nicht getötet haben kann.« Dagmar sah sich hilfesuchend nach Pia um, aber die kraulte Fritz, der voll gefressen auf einem Korbstuhl lag. »Pia! Wir haben keine Zeit, hier noch lang rumzutun! Yolanda ist tot, und Barbara ist immer noch in höchster Gefahr.«
»Nein«, Pia stand auf. »Barbara ist jetzt so sicher wie die ganze Zeit über nicht. Paul Reimann hat zwar im Krankenhaus versucht, sie töten zu lassen. Aber im Gefängnis, das war er nicht. Janet glaubt ihm, und ich auch. Und nach Yolandas Tod ist sie endgültig als Mörderin abgestempelt, keiner glaubt ihr mehr. Paul Reimann brauchte Barbara als Mörderin, um seinen Bruder zu entlasten. Aber er hatte doch ganz
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