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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Verstand verlieren. Dann hätt’ ich eine schlechte That auf dem Gewissen. Jetzt heißt’s aushalten bis zum Ende!«
    Während sich Juhel solchen Gedanken hingab, saß der Frachtschiffer mit schlaff herabhängenden Armen und Beinen und triefenden Wangen auf einem Steinblock und fauchte wie eine Robbe, die aus dem Wasser aufs Trockne kam.
    Die Untersuchungen gingen inzwischen erfolglos weiter. Meister Antifer, Zambuco, Juhel und Saouk besichtigten und betasteten die Steinwände, die ihrer Gestalt und Lage nach das kostbare Monogramm tragen konnten. Vergebens wurden zwei mühselige Stunden diesem Zwecke bis zum Ende der Spitze geopfert. Nichts… nichts! Und in der That, wie hätte einer auf den Gedanken kommen können, eine Stelle zu wählen, die der Brandung und dem Wogenschlage so sehr ausgesetzt war? Nein, nach Absuchung der einen Spitze, mußte man diese an einer andern wieder aufnehmen. Gewiß, das sollte geschehen…morgen… und Meister Antifer fing seine Arbeit sicherlich auch auf einem andern Eiland wieder an, wenn sie auf diesem ohne Erfolg blieb.
     

    Der Frachtschiffer beschäftigte sich nur mit den Affen. (S. 308.)
     
    Er würde sein Vorhaben nicht aufgeben, nicht bei allen Heiligen seines Taufzeugnisses!
     

    Der Frachtschiffer saß mit schlaff herabhängenden Armen… (S. 311.)
     
    Da sich keine Spur vorgefunden hatte, ging die Truppe längs der Spitze zurück, faßte noch einmal jede Felswand, jeden Steinblock scharf ins Auge… Nichts… nichts! Jetzt blieb nichts andres übrig, als zurückzukehren, sich auf einem der gewiß beim Lager gelandeten Boote einzuschiffen und einstweilen nach Ma-Yumba zu gehen, um dann die Operationen auf einem andern Eilande fortzusetzen.
    Als alle am Anfang der Inselspitze zurück waren, fanden sie den Notar und den Frachtschiffer noch am alten Platze.
    Ohne ein Wort zu äußern, wendeten sich Meister Antifer und Zambuco dem Waldesrande wieder zu, wo die Schimpansen nur warteten, um sich feindseligen Demonstrationen hinzugeben.
    Juhel trat an Gildas Tregomain heran.
    »Nun, wie steht’s? fragte dieser.
    – Keine Spur eines doppelten, nicht einmal eines einfachen
K
!
    – So… muß es also… wo anders versucht werden?
    – Allerdings, Herr Tregomain. Doch jetzt stehen Sie auf und kommen Sie mit nach dem Lager…
    – Aufstehen?… Ja wohl, wenn ich’s nur könnte! Na, hilf mir einmal ein bischen nach, mein Junge!«
    Für Juhels kräftige Arme war es keine zu schwere Aufgabe, Gildas Tregomain wieder auf die Füße zu helfen.
    Ben Omar befand sich bereits bei Saouk.
    Meister Antifer und Zambuco wanderten zwanzig Schritte voraus. Von Geberden und Geschrei gingen die Vierhänder nun zu Thätlichkeiten über. Es regnete Steine, und man mußte sich doch in der Defensive halten.
    Die verwünschten Affen schienen die Schatzgräber verhindern zu wollen, sich Barroso und seinen Leuten im Lager wieder anzuschließen.
    Plötzlich erscholl ein Aufschrei. Ben Omar hatte ihn ausgestoßen, als wenn er von einem Steine an der empfindlichsten Körperstelle getroffen worden wäre.
    Nein, kein Schmerzens-, ein Freudenschrei war es, den er von sich gab.
    Die andern blieben stehen. Mit weit offenem Munde und blinzelnden Augen zeigte der Notar mit der Hand nach Gildas Tregomain.
    »Da!… Da! wiederholte er.
    – Was soll das heißen? fragte Juhel. Sind Sie übergeschnappt, Herr Ben Omar?
    – Nein… da… das
K.
.. das doppelte
K!
« antwortete der Notar mit vor Erregung erstickter Stimme.
    Auf diese Worte hin kamen Meister Antifer und Zambuco eiligst zurückgelaufen.
    »Das
K.
.. das Doppel-
K
? riefen sie.
    – Ja.
    – Wo?«
    Sie suchten mit den Augen nach dem Felsen, auf dem, nach Ben Omar’s Rufe, das Monogramm Kamylk-Paschas eingraviert sein sollte. Nichts… sie sahen nichts!
    »Wo denn.. Langohr! rief der Malouin aufbrausend.

    – Da!« wiederholte der Notar noch einmal.
    Seine Hand wies nach dem Frachtschiffer, der sich achselzuckend halb umwendete.
    »Da seht… auf seinem Rücken!« rief Ben Omar.
    In der That ließ die Jacke Gildas Tregomain’s deutlich den Abdruck eines Doppel-
K
erkennen. Ohne Zweifel trug der Felsen, an den er sich angelehnt hatte, das Monogramm, von dem der Rücken des würdigen Mannes den Abdruck bewahrte.
    Meister Antifer springt in die Höhe, packt den Frachtschiffer beim Arme und zwingt ihn, nach seinem Ruheplätzchen zurückzukehren.
    Binnen einer Minute stehen alle vor einem Felsblock, an dem das so eifrig gesuchte Monogramm deutlich zu

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