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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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erfreut, doch Hanin machte keine weiteren Umstände. Sie führte die junge Frau um die Mauer herum, auf einen Felsvorsprung, wo einige Reiterdracs angebunden kauerten. Sie sahen Flugsauriem ähnlich, mit prachtvoll buntem Federkleid und langem, zahnbewehrtem Schnabel. Gerade zwei Reiter fanden Platz; sie waren nicht allzu groß - die Flügelspannweite insgesamt betrug vielleicht sechs Meter - und dadurch sehr schnell und wendig.
    »Das ist eine große Erleichterung«, gestand Laura mit einem Stoßseufzer.
    »Halte dich gut an mir fest«, riet Hanin.
    Mit kräftigen Armen hob sie zuerst Laura in den Doppelsattel, dann schwang sie sich hinauf, und schon ging es los.
    Nicht schon wieder Achterbahn, dachte Laura und gab sich redliche Mühe, nicht laut zu kreischen.
    Der Reiterdrac breitete die Hautschwingen aus, kroch zum Rand des Plateaus und stürzte sich vom Felsen senkrecht in die Tiefe. Rasend schnell ging es nach unten, in wenigen Sekunden legten sie durch die Luft einen Weg zurück, für den Laura Stunden gebraucht hatte; diese allerdings waren ihr wie Monate vorgekommen.
    Panisch klammerte sie sich an Hanin fest, aber die Augen schließen konnte sie auch nicht, sie wollte nichts versäumen. Ihr Magen würde sich wieder beruhigen.
    Da sah sie schon das zweite Basislager. »Dort finde ich meine Freunde!«, rief sie, und Hanin lenkte den Reiterdrac dorthin.

    Milt erkannte sie als Erster; er sprang auf und lief rufend und winkend zu einem Felsvorsprung, auf dem eine Landung möglich war.
    Finn folgte eilig nach und dann Naburo und die Ewigen Todfeinde.
    »Das sind deine Freunde?«, fragte Hanin erstaunt.
    »Äh ... ja. Es gibt keine Worte für sie, ich weiß.«
    »Das erklärt einiges.«
    »Und dabei erlebst du nicht mal Zoe.«
    Der Reiterdrac verlangsamte nun und schwebte elegant auf den Vorsprung hinab, streckte die Beine aus und landete leise krächzend.
    Milt war schon bei ihr; er war viel zu aufgeregt, um darüber nachzudenken, ob das Flugwesen vielleicht nach ihm schnappen könnte, wenn er derart heranstürmte. Der Schnabel hätte ihn mühelos in zwei Teile schneiden können.
    Laura streckte ihm ihre Arme entgegen, und er hob sie herunter, umarmte sie fest und trug sie ein Stück abseits, außer Reichweite des Schnabels.
    Die anderen umringten sie begeistert, konnten es kaum fassen. Wie es aussah, waren sie alle wieder in Ordnung, sogar die Kleidung, und bester Laune. Keine Nachwirkungen, die Wunden wohl gut verheilend. »Du hast es geschafft? Bis ganz nach oben?«
    »Ja!« Laura strahlte. »Und - ich habe den Dolch!« Die anderen gratulierten ihr, und Milts blaue Augen strahlten vor Stolz auf sie.
    Naburo, zurückhaltend wie immer, wandte sich Hanin zu, die ebenfalls abgestiegen war und die Szene amüsiert beobachtete. Den Gesichtsschleier hatte sie offen gelassen. Die Assassinin war nur um wenige Zentimeter kleiner als der General. Alle Glücksritter im Camp starrten sie mit geweiteten Augen an und hielten sich so fern wie nur irgend möglich.
    Er entbot ihr den japanischen Kriegergruß, und sie antwortete auf die Weise der Assassinen - es ähnelte sich sehr.
    »Dir gebührt Dank«, sagte er.
    »Keine Ursache«, erwiderte sie.
    Und dann ging alles so schnell, dass den Zuschauern einfach nur die Luft wegblieb.
    Hanin hatte plötzlich das leicht gebogene Schwert in der Hand und ließ es auf Naburo herabsausen, doch bereits im halben Abwärtsschwung wurde es klirrend von Naburos schmaler Klinge aufgehalten. Ein wirbelnder Schlagabtausch folgte, der allein vom Zuschauen schwindlig machte. Dann trennten sich die beiden voneinander, umkreisten sich, schätzten sich ab.
    Laura wollte eingreifen, aber Yevgenji packte sie. »Misch dich da nicht ein«, sagte er leise.
    »Aber sie werden einander umbringen!«
    »Gut möglich. Vielleicht aber auch nicht.«
    »Ich will jedenfalls nichts davon verpassen«, sagte Spyridon begeistert und trat näher. Fehlte nur noch die Tüte Popcorn in seiner Hand.
    Laura schüttelte den Kopf. Das würde sie nie begreifen. Es war nicht ihre Welt.
    Hanin griff erneut als Erste an. Ein weiterer Schlagabtausch, aber nun kam der Einsatz des freien Armes und der Beine hinzu. Es war wie ein perfekt choreografierter Tanz und hatte eine seltsam erotisierende Wirkung durch die Eleganz der Bewegungen und die Geschmeidigkeit der Leiber, die sich umeinander wanden, mal miteinander zu verschmelzen schienen, mal gegeneinander gewandt waren. Der eine trat, der andere sprang, schnell schlugen die Arme

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