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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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schließlich wie ein Hochgeschwindigkeitszug in voller Fahrt. Sie wimmerte, Ronan stöhnte laut, das ganze Haus musste die Laute hören, gewiss jedoch Nigel auf dem Flur.
    Zuckend fand sie sich kurz darauf in Ronans Armen wieder, er hatte ihren Oberkörper aufgerichtet und schmiegte sich an ihren Rücken. Sein warmer Atem strich über ihren Nacken.
    Zuerst glaubte sie, es wäre nur eine zufällige Berührung gewesen, wie seine Lippen ihre Ohrmuschel gestreift hatten, doch dann küsste er ihre Halsbeuge, ihren Nacken und ihre Schulter. Sie hatte sich immer schon gefragt, wie sich Herr und Sklavin nach einer Session verhielten, denn SM -Geschichten hörten immer unmittelbar nach der Klimax auf. Deshalb war sie im Club vor Ronan davongelaufen. Weil sie glaubte, er hätte bekommen, was er wollte. Weil es nichts mehr zu sagen gab. Aber er begehrte weitaus mehr als nur einen One-Night-Stand, so schien es jedenfalls, und benutzte nun auch keine Worte, um das Liebesspiel im Einklang zu beenden, sondern streichelte sie beruhigend und zupfte mit seinem Mund zärtlich an den Härchen in ihrem Nacken.
    »Wollen wir herausfinden, wer uns belauscht hat?«, flüsterte er in ihr Ohr.
    Über ihre Schulter hinweg sah sie ihn an, doch da drängte er sie schon unnachgiebig zum Ausgang. Wollte er ihren Nachbarn zeigen, dass sie ihm gehörte? Oder machte ihn diese Form der Demütigung an? Er ignorierte ihr Zetern und ihre Gegenwehr. Seine eben noch liebevolle Umarmung wirkte nun wie ein Schraubstock, aus dem es kein Entkommen gab. Verzweifelt riss sie ihren Rocksaum nach unten, doch Ronan hielt ihn an ihrer Hüfte zusammengerafft fest. Feuchtigkeit rann an ihren Oberschenkeln hinab, einem Teil von ihr – Jewel – gefiel diese Unverschämtheit auch noch.
    Obwohl Kate gegen ihn ankämpfte, schaffte er es, die Tür einen Spaltbreit zu öffnen. Einen Arm um ihre Taille geschlungen, einen um ihren Hals, hielt er sie fest. Fassungslos spähte sie hinaus, aber glücklicherweise war niemand zu sehen oder zu hören. Sie entspannte sich und blieb selbst noch locker, als Ronan die Tür ganz aufschwang. Immerhin befanden sie sich im obersten Stockwerk und konnten sich schnell tiefer in das Apartment zurückziehen, sollte jemand die Treppen emporsteigen.
    Doch dann bemerkte Kate die Teepackung auf der Fußmatte, genau dort, wo vor drei Wochen ein Strauß Lilien gelegen hatte. Ihr Blick glitt zur gegenüberliegenden Tür. Im vierten Obergeschoss, zudem einen Schritt hinter dem Eingang stehend, konnte niemand sie in diesem schamlosen Aufzug sehen – bis auf Amos. Beobachtete er sie gerade durch den Spion? Musterte er ihren vom Sex geröteten Schoß?
    Wütend biss sie in Ronans Arm, sodass er aufjaulte.

7
    Während die Anwohner des Stadtbezirks Islington beim Starbucks gegenüber sogar trotz Nieselregen bis auf den Bürgersteig Schlange standen, um einen überteuerten Kaffee zu kaufen, waren Kate und Milow die einzigen Besucher im The Royal Teapot . Die Besitzerin Dottie weigerte sich, trotz der mauen Umsatzzahlen, etwas anderes als Tee auszuschenken. Jedes Mal, wenn sie das betonte, bemerkte Kate ihren neidischen Blick auf die andere Straßenseite. Immerhin bot sie etwas Neumodisches, so nannte sie es, wie Chai Latte an, aber den bekam man drüben auch.
    Nachdem Kate den Duft von schwarzem Tee, Milch und indischen Gewürzen tief eingeatmet hatte, betrachtete sie das Café. In all den Jahren hatte sich die verstaubte Einrichtung nicht geändert. Ihr machte das nichts aus, viele der Gastronomiebetriebe in Black Elder hatten denselben nostalgischen Charme. Aber die hippen Londoner standen auf Princess Catherine und die Prinzen William und Harry und nicht auf die Queen, deren Konterfei hier die Wände zierte. Die Sitzgelegenheiten bestanden aus einem Sammelsurium von Sofas und Sesseln, die ihre besten Tage lange hinter sich hatten. Dicke Teppiche und Läufer dämpften die Geräusche, sodass es auf Kate den Anschein machte, als würde die ältere Dame einige Millimeter über dem Boden schweben. Demonstrativ stellte sich Dottie hinter den Tresen und schaute zum Eingang, das Serviertablett noch in der Hand, allzeit bereit, neue Gäste zu empfangen.
    »Hörst du mir überhaupt zu?« Milow seufzte theatralisch. »Wir können gern gleich über deine neue Bekanntschaft reden, aber jetzt muss ich dir erst alles von Blaine erzählen, sonst platze ich.«
    Kate fühlte sich ertappt und nippte an ihrem Getränk. Der Arbeitstag war anstrengend gewesen, nicht wegen

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