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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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es oft so, dass man zuerst fickt und dann überlegt, ob man sich wiedertreffen möchte oder gar mehr füreinander empfindet. Aber Blaine hat sich zurückgehalten, es war wie ein Date, richtiggehend romantisch.«
    Stumm nickte sie und nippte an ihrem Getränk. Sie vermied es, ihn darauf hinzuweisen, dass die beiden Männer sehr wohl zuerst intim geworden waren, denn damit hätte sie sich verraten. Manchmal rückte Milow die Wahrheit etwas zurecht und trug allzu gern eine rosarote Brille. Außerdem hatte sie nicht über ihn zu urteilen! Fast schämte sie sich dafür, bei ihrem zweiten Treffen wieder mit Ronan geschlafen zu haben, ohne dass sie sich erst einmal näher kennengelernt hatten. Von Romantik keine Spur, nur Sex.
    Milow kippte die Hälfte seines Chai Latte herunter, als wäre der Tee ein starker Drink, den er dringend brauchte. »Er hat mich heute zu sich nach Hause eingeladen«, sagte er, warf einen Blick auf seine Armbanduhr und wischte sich den Milchbart ab. »Um neun Uhr. Ich bin so nervös wie vor einem Auftritt in der Wembley-Arena – nicht, dass ich jemals dorthin eingeladen worden wäre oder das je passieren wird.«
    »Bestimmt machst du ihn genauso verrückt wie er dich«, rang sich Kate ab, denn sie konnte nicht einschätzen, wie ernst es Blaine meinte, immerhin hatte er sie im Club ebenfalls angebaggert. Möglicherweise war er nicht auf ein Geschlecht fixiert und hatte mit ihr nur in dieser Samstagnacht Spaß haben wollen. Mit Milow schien ihn mehr zu verbinden. Ein Pluspunkt für ihn, ein Minuspunkt für Ronan. Es verstimmte sie, dass ihr Freund bereits wusste, wo sein Schwarm wohnte, während Ronan ihr lediglich seine Handynummer gegeben hatte. War das nicht ein deutliches Zeichen dafür, dass er beabsichtigte, ihre Liaison unverfänglich zu halten?
    »Zum Abschied haben wir wild geknutscht. Er machte den ersten Schritt!« Seine Wangen röteten sich leicht, aber nicht vor Scham, sondern weil er, so schien es für Kate, an diesen schönen Moment zurückdachte, denn für eine Weile war sein Blick verträumt. »Er ist der beste Küsser der Welt! Und ein Kuss bedeutet doch etwas, nicht wahr? Die meisten Schwulen belassen es für gewöhnlich beim Blowjob oder dem Rein-Raus-Spiel. Aber er hat seine Val-Kilmer-Lippen auf meine gepresst und so zärtlich mit mir gezüngelt, dass mein Schwanz steif wurde. Kannst du dir das vorstellen? Normalerweise bin ich nicht so leicht erregbar, aber er hat es echt drauf. Wow!«
    Erst durch Milows Schwärmerei wurde Kate bewusst, dass sie Ronan noch nicht auf den Mund geküsst hatte, nur auf die Fingerspitzen und seinen Schritt, als er noch seine Lederhose trug, und er hatte mit seinem Mund lediglich ihren Hintern und ihren Ringmuskel berührt. Das klang im ersten Augenblick intim, das war es auch, aber es hatte nur etwas mit Gefühl im Sinne von Lust zu tun, nicht mit Zuneigung. Sex war alles, was sie verband. Wieso störte sie diese Erkenntnis? Alles hatte schließlich mit ihrer vermaledeiten Strichliste begonnen. Sie hatte nicht nach einem Freund gesucht, sondern nach tabulosen Abenteuern, und die hatte sie bei Ronan gefunden. Warum wollte sie auf einmal mehr?
    Typisch weibliches Verhalten, dachte sie. Kaum lernte sie jemanden kennen, klammerte sie. Nein, so wollte sie nicht sein. Mühsam unterdrückte sie ein gequältes Stöhnen und schaute auf die Wanduhr über dem Tresen. Es war erst zwanzig vor acht und schon fast dunkel. In etwas mehr als vier Stunden war der Dienstag vorbei, und sie hatte Ronan nicht gesehen. Ein verlorener Tag. Sie verging fast vor Sehnsucht, aber sie würden sich erst am Wochenende wiedertreffen. Wie sollte sie das nur aushalten?
    Was machte er bis dahin, was arbeitete er, wo wohnte er und vor allen Dinge, war er liiert? Sie hatte nicht fragen wollen, um nicht wie eine Klette auf ihn zu wirken und ihn dadurch abzuschrecken. Ein wenig mochte sie sein mysteriöses Auftreten sogar, denn von selbst gab er nichts von sich preis. Hatte das einen Grund? Oder interpretierte sie zu viel hinein, wie Frauen es gerne taten?
    »Ich gehe bei Dottie bezahlen, du bist eingeladen.« Schwungvoll erhob sich Milow. »Du hörst mir ja doch nicht zu, monkeybutt . Muss ein toller Hecht sein, den du dir geangelt hast, wenn du an nichts anderes mehr denken kannst als an ihn.« Er knuffte sanft ihre Schulter, holte seine Geldbörse aus der Gesäßtasche und schlenderte zu Dottie. Die Besitzerin der Teestube eilte zu der altmodischen Kasse neben dem Eingang, deren

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