MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
konnte nur von Ronan befriedigt werden. »Safe, sane and consensual?«
»Selbstverständlich sicher, gesund und in beidseitigem Einverständnis.« Seine Stimme klang rau. »Das Safeword gilt weiterhin, aber sprich es nicht aus Aufsässigkeit aus, ich warne dich, denk an die Tawse. Haben wir einen Deal?«
»Ja.« Sie konnte kaum glauben, dass sie noch einmal zu Jewel – Ronans Lustsklavin – werden würde. Vor seiner Ankündigung fürchtete sie sich. Doch diese Furcht erregte sie. Sie konnte die Übergabe des Diebesguts kaum erwarten.
13
Noch zwei Wochen bis zu Kates geplanter Heimkehr
Es war schwer vorstellbar, dass bis gestern ein Sturm gewütet hatte. Lächelnd schaute Kate zum blauen Himmel auf, der sich das erste Mal in diesem Monat wolkenlos zeigte, und ließ sich die Sonne aufs Gesicht scheinen. Sie fuhr das Seitenfenster einen Fingerbreit herunter und atmete die klare, frische Luft ein, die ins Wageninnere strömte und ihren Pony zerzauste. Der Oktober zeigte sich an diesem Sonntagnachmittag von seiner goldenen Seite. An solchen Tagen gingen Verliebte an der Themse spazieren, und Eltern tollten mit ihren Kindern in den Parks durch das Herbstlaub, aber Kate war ausgerechnet heute auf dem Weg zu einer Herausforderung, die sie in die Abgründe der Lust führen würde.
Verstohlen musterte sie Ronan auf der Fahrerseite. Es war das erste Mal, dass sie ihn in einem Business-Outfit sah. Der anthrazitfarbene Anzug, vermutlich maßgeschneidert, da er so perfekt saß, ließ ihn noch größer und schlanker wirken. Der oberste Knopf seines weißen Hemdes stand offen. Er machte einen geschäftlichen und gleichzeitig legeren Eindruck. Als er sie um vierzehn Uhr zuhause abholte, hatte sie ihn gefragt, ob er auch am Wochenende arbeitete und unmittelbar von einem Meeting kam, in der Hoffnung, mehr über ihn zu erfahren, aber er hatte nur geschmunzelt und gemeint, seine Kleidung wäre der Location angemessen. Was hatte das zu bedeuten? War der Ort so edel? Oder hatte er sich diesmal Zugang zu einem Bürogebäude verschafft und plante ein Rollenspiel zum Thema »Chef und Sekretärin«?
Sie selbst trug nur einen langen schwarzen Mantel. Darunter war sie nackt, so wie er es verlangte, zumindest fast nackt. Entgegen seiner Anweisung hatte sie einen String angezogen, weil sie vermeiden wollte, dass ihre Feuchtigkeit in der Öffentlichkeit ihre Beine hinabfloss. Sie hatte ja nicht gewusst, dass sie nur im Auto sitzen würden.
Nun lenkte er seinen metallicfarbenen PT Cruiser in ein Industriegebiet vor den Toren Londons, und sie hatte keinen blassen Schimmer, wohin er sie brachte. Hier gab es nur Fabriken und einige schäbige Bürogebäude, die wohl kaum seinen Aufzug rechtfertigten. Aber vielleicht gefiel ihm genau dieser Kontrast.
Er stellte den Wagen auf dem Parkplatz eines grauen Gebäudes mit Flachdach ab, ein Betonwürfel, der nicht gerade einladend wirkte.
»Eine Werkshalle?« Hier wollte er sie also unterwerfen und ihr dann die Speicherkarten und Fotoausdrucke übergeben. Er hatte sie Blaine tatsächlich entwenden können, aber nicht, indem er bei ihm eingebrochen war, so behauptete er zumindest, sondern er hatte ihn lediglich in seiner Wohnung aufgesucht und ihn in die Mangel genommen. Aber was sollte das heißen? Hatte er ihn nur unter Druck gesetzt oder gar Gewalt angewendet? Er weigerte sich, ihr mehr zu erzählen, die Sache wäre geregelt und vorbei. Auf dem PC oder gar im Internet hatte Blaine glücklicherweise überhaupt keine Kopien, er hatte Milow gegenüber gelogen, um ihm Angst einzujagen.
Ronans Geheimniskrämerei machte sie verrückt! Selbst das Auto verriet nichts über ihn, der Sticker eines Autoverleihs klebte an der Frontscheibe. »Willst du mich an einen Gabelstapler fesseln und zwischen Eisenwaren nehmen?«
Er schaltete den Motor aus, sah zu ihr herüber und zwinkerte. »Vielleicht verbirgt sich eine Arztpraxis der besonderen Art dahinter. Äußerlichkeiten täuschen.«
»Ich stehe nicht auf Nadeln und Einläufe!«, beeilte sie sich zu sagen. Der Mantel war ihr mit einem Mal zu heiß.
»Das spielt diesmal keine Rolle, hast du das etwa schon vergessen?« Er amüsierte sich über ihre Empörung. »Das ist der Treffpunkt eines elitären Zirkels, Katie, eines Kreises von Liebhabern von stilvollem SM s, der es nur Mitgliedern erlaubt, einzutreten. Um weitestgehend ihre Ruhe zu haben, bleiben sie unauffällig und halten sich bedeckt.«
Das spiegelt allein das Gebäude wider, dachte sie aufgeregt,
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