MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
habe.«
»Ich kann das nicht«, brachte sie atemlos hervor. Das bittersüße Gemisch aus Angst und Erregung raubte ihr die Luft, aber es pumpte auch Adrenalin durch ihre Adern und Blut in ihren Schoß. »Du weißt, dass ich mich niemals öffentlich hingeben würde.«
»Aber heute verlange ich genau das von dir. Du möchtest die kompromittierenden Beweise von Blaine doch haben, oder hast du deine Meinung geändert?«
»Kein Spiel vor Publikum, das sagte ich dir schon im Wild Side «, zischte sie leise, worauf er grinste. Da ging ihr ein Licht auf. »Und genau das verwendest du jetzt gegen mich, richtig?«
»Ich nehme dir nur nicht ab, dass dich diese Situation kein bisschen anmacht. Selbstverständlich schämst du dich, aber genau das heizt deine Lust auch an. Ich erkenne es an dem Funkeln in deinen Augen, an deinen geröteten Wangen und daran, dass du immer wieder mit der Zunge über deine Lippen fährst.« Er strich eine Strähne ihres rußfarbenen Haars zurück, glitt dabei sinnlich über ihre Ohrmuschel und streichelte schließlich über ihren Hals. »Die Voyeure geben der Session den besonderen Kick. Wehr dich nicht länger dagegen.«
Selbst wenn sie gewollt hätte, sie konnte nicht. Oder doch? Nervös verlagerte sie ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen, sie schaute durch den Raum und senkte verlegen ihren Blick. Nein, nein, das Szenario war zu viel für sie. In einem Moment zappelte sie unruhig vor Aufregung, im nächsten erstarrte sie vor Furcht.
»Deine Nippel sind so hart, dass sie sich sogar auf deinem Mantel abmalen«, amüsierte er sich und hob ihr Kinn an, damit sie ihn ansah. »Versuch es wenigstens. Solltest du merken, dass es dir nicht gefällt, werde ich dich nicht dazu zwingen.«
»Hast du nicht genau das vor?«, fragte sie zynisch und blinzelte ihn an. Die feinen Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf.
»Ich zwinge dich, es auszuprobieren, nicht mehr und nicht weniger. Du wirst den Club nicht eher verlassen, bis du dich nicht mindestens hüllenlos präsentiert hast.«
Sie zögerte noch immer, aber ihre Hände zuckten einmal, als hätten sie beinahe ein Eigenleben entwickelt und den Mantel von ihren Schultern gestreift.
»Ich weiß, dass es dich erregen wird. Vertraue mir.« Mit einem Finger tauchte er in den Spalt zwischen ihren Brüsten, bis der oberste Knopf ihn aufhielt.
Obwohl sie sich davor fürchtete, wünschte sie sich gleichzeitig, sie würde den Mut finden und Ronans Forderung endlich nachkommen. Hatte sie nicht schon oft davon geträumt, sich einer Gruppe von Männern und Frauen hinzugeben? War es nicht lustvoll gewesen, Mr Knickerbocker und Mrs Charleston zu dienen, während die anderen Anwesenden zuschauten oder sie streichelten, festhielten und sogar penetrierten? Aber ihr Abenteuer in dem 20er-Jahre-Salon war nur ein Traum gewesen. Sie hatte sich in ihrer Fantasie nur halb so sehr geschämt wie in diesem Augenblick, dabei sah das Publikum bisher nur ihre nackten Fußgelenke, der Rest war noch verdeckt.
Aber sie wussten über Kates Neigung Bescheid und dass sie Ronan hierhin gefolgt war, um sich von ihm dominieren zu lassen. Drei Buchstaben schwebten über ihrem Kopf, unsichtbar und trotzdem konnten alle in diesem Raum sie lesen. S.E.X. Allein das beschämte sie schon. Alle wussten, dass sie wegen einer Session gekommen war und ihr Herr Dinge mit ihr machen durfte, die andere für pervers hielten. Dieses emotionale Ausgeliefertsein ließ sie hochrot anlaufen. Nicht nur dieser Kubus schien aus Glas zu sein, sondern sie selbst auch. Die Club-Mitglieder konnten direkt in sie hineinsehen, sie durchschauten sie.
Aber dann fiel ihr ein, dass nicht Kate MacLynn diese Bühne betreten hatte, sondern Jewel. Die Sub in ihr sehnte sich nach grenzüberschreitenden Erfahrungen, nach Hemmungslosigkeiten und erotischen Abenteuern – und das alles stand ihr kurz bevor, falls sie es denn zuließ.
Bevor Kate wusste, wie ihr geschah, zog Jewel den Mantel aus. Achtlos fiel er zu Boden. Einige Sekunden lang hatte die Lust die Oberhand gewonnen, doch nun kehrte die Scheu zurück, und sie versteifte sich.
Ronans wütender Blick machte es nicht besser. »Ich hatte dir befohlen, nichts darunter zu tragen!«
Sie brachte keinen Ton heraus und hielt die Hände vor ihren String als würde sie einen Urwald aus Kraushaar verbergen, weil sie vergessen hatte, sich zu rasieren.
Als er ein Leatherman aus seiner Hosentasche holte, das gleiche Multitool, wie ihr Vater eins besaß, weiteten sich
Weitere Kostenlose Bücher