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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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musste dringend mit ihm sprechen. Über ihre Beziehung. Und über Black Elder. Ihr Umzug hing wie ein Damoklesschwert über ihnen.
    Um Milow nicht vor den Kopf zu stoßen, aß Kate etwas, obwohl ihr der Appetit vergangen war. Die Aussprache mit Ronan lag ihr im Magen. Als sie auf dem Heimweg im Bus saß, war ihr leicht übel. Ihr Handy vibrierte in ihrer Tasche, und ihr fiel ein, dass sie es in der Arbeit stumm geschaltet und vergessen hatte, nach Feierabend den Ton wieder zu aktivieren. Die SMS kam von Milow. Er bedankte sich zum tausendsten Mal, wünschte ihr eine gute Nacht und unterzeichnete mit dem Kürzel » HDL «. »Hab dich auch lieb«, schrieb sie zurück. Erst nachdem die Nachricht verschickt war, bemerkte sie, dass sie einen Anruf in Abwesenheit erhalten hatte.
    »Mist!« Ronan hatte um halb neun versucht, sie zu erreichen. Warum rief er auch erst so spät an? Hatte er sie spontan auf ein Date einladen oder sie zu einer Session entführen wollen? Oder hatte er lediglich den Wunsch verspürt, ihre Stimme zu hören? Was auch immer der Grund gewesen sein mochte, sie ärgerte sich gewaltig. Sie überlegte, ob sie ihm eine Kurzmitteilung senden sollte, entschied sich aber dagegen, denn sie wollte nicht unterwürfig erscheinen, indem sie sich entschuldigte. Außerdem sollte er ruhig ein wenig zappeln. Es war Freitagnacht, korrekterweise schon Samstagmorgen. Was glaubte er? Dass sie in ihren vier Wänden hockte und auf ihn wartete? Dieser Programmpunkt stand erst für den Samstagabend auf dem Plan.
    Gähnend steckte sie ihr Handy zurück in ihre Tasche und stieg in der Birch Road aus. Das Haus, das für die letzten drei Jahre ihre Bleibe gewesen war und in dem sie nur noch eine Woche wohnen würde, begrüßte sie mit Stille und Dunkelheit. Alle Nachbarn schienen zu schlafen oder ausgegangen zu sein. Deshalb erschrak sie fast zu Tode, als Mrs Screwdriver ihre Apartmenttür öffnete.
    »Er war hier«, sagte sie leise und schlang die Arme um ihre Hüften, als würde sie frieren, dabei wärmte sie ein Froteemantel, bestickt mit roten Rosenblüten.
    Kate blieb neben ihr stehen. »Wie bitte?«
    »Er hat Sie gesucht.« Verstohlen schaute die alte Dame zum Ausgang.
    »Wer?«
    Die betagte Lady prüfte mit beiden Händen, ob ihr Haarnetz noch richtig saß. »Der Kerl, der neulich schon mal vor der Tür gestanden hat, als sie auch nicht da gewesen sind.«
    Mrs Screwdriver schien größere Ohren zu haben als Kate bisher angenommen hatte. »Ronan?«
    »Wenn Sie mich fragen, sollten Sie sich von ihm fernhalten.«
    Das hatte Nigel auch gesagt. Kate wurde mulmig. Was hatte Ronan nur an sich, dass ihn alle für gefährlich hielten?
    »Er läuft herum wie der Teufel.« Verschwörerisch flüsterte ihre Nachbarin: »Ganz in Schwarz.«
    Kate schaute an sich hinab und war erleichtert, dass sie Bluejeans trug, denn in ihrem Kleiderschrank befand sich mehr schwarze Kleidung als in dem eines Bestatters.
    »Und er hat lange Haare. Kein anständiger Mann trägt einen Zopf.«
    »Gute Nacht, Mrs Screwdriver.« Müde lächelte Kate die Vorurteile weg – denn das waren die Vorwürfe in Wirklichkeit – und wollte ihren Weg die Treppe hinauf fortsetzen.
    »Er sah ziemlich sauer aus«, fügte die ältere Dame mit hochgezogenen Augenbrauen hinzu.
    Nun ging Kate doch noch nicht weiter. »Ach, ja?«
    »Er hat vor der Tür so sehr getobt, dass ich ihn erst gar nicht reingelassen habe. Hat gegen die Glasscheibe gedonnert und geschrien, er würde zu Ihnen gehören und ich solle aufmachen, aber ich bin doch nicht lebensmüde.« Gutmütig klopfte sie Kate auf die Schulter. »Kindchen, ich muss gehen. Heute ist One-Foot-in-the-Grave -Nacht, und die BBC wiederholt alle Folgen der ersten Staffel von 1990. Hab mir deshalb extra einen Kopfhörer gekauft. Sie haben Glück, dass ich gerade das Klosett aufsuchen musste, sonst hätte ich sie nicht gehört.«
    Daraufhin schloss sie ihre Wohnungstür und ließ Kate mit ihren Warnungen im Treppenhaus allein zurück. Zu allem Übel schaltete sich auch noch die Beleuchtung aus, und sie stand im Dunkeln. Sie tastete nach dem Schalter und beeilte sich, in ihr Apartment zu gelangen. Kopfschüttelnd schleuderte sie ihre Schuhe in die Garderobe, hängte ihre Regenjacke über die Ecke des Schuhschranks und stellte ihren kleinen Rucksack darauf, damit er nicht herunterrutschte. Sie wollte gar nicht wissen, was Mrs Screwdriver von ihr und Milow dachte. Vermutlich nichts Gutes. Vielleicht dass sie schwarze Messen feierten

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