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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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oder sich nur trafen, um unzüchtige Handlungen miteinander zu begehen. Kate gab nichts auf dieses Geschwätz. Auch nicht auf das Gerede von Nigel. Der Hausmeister nutzte jede Gelegenheit, um sie zu verunsichern, damit sie schneller auszog.
    Aber was hatte Ronan gewollt? War er vor oder nach seinem Anruf auf ihrem Handy zu ihr gefahren? Hatte er vielleicht versucht sie mobil zu erreichen, als er vor dem Haus stand? Aber warum hätte er das tun sollen? Ihr fiel nur ein Grund ein: Weil er glaubte, sie würde ihm absichtlich nicht öffnen.
    »Hör auf, dir Gedanken zu machen«, sagte Kate laut zu sich selbst. Mrs Screwdriver hatte diese Zweifel in sie hineingepflanzt und das nur, weil Ronan mit seinen schulterlangen Haaren und seiner dunklen Kleidung nicht aussah wie der »nette junge Mann von nebenan«. Zudem wirkte sein Selbstbewusstsein, das man ihm ansah, sicherlich auf manche Menschen einschüchternd. Sie dagegen liebte genau das an ihm! Hätte Henry nach Kate gefragt, hätte die alte Dame ihn höchstwahrscheinlich eingeladen, bei ihr zu warten, bis Kate zurückkäme, und hätte ihn mit Tee und Keksen verwöhnt.
    Träge schlenderte sie auf nackten Füßen ins Schlafzimmer, um ihr Nachthemd zu holen und ins Bad zu gehen. Doch als sie neben dem Bett stand und ihre Hand danach ausstreckte, hielt sie mitten in der Bewegung inne. Ihr Nighty lag ordentlich auf ihrem Kopfkissen. Akkurat zusammengelegt. Gerade. So wie Kate es niemals fertig brächte, selbst wenn sie es probieren würde. Üblicherweise faltete sie es zweimal in der Mitte zusammen, achtete nicht auf Sorgfalt, sondern nahm den ersten als letzten und einzigen Versuch hin, schließlich handelte es sich nur um ein Sleepshirt.
    Vorsichtig schlug sie die Bettdecke zurück. Ihr Puls beschleunigte sich, doch ihr Laken war sauber. Es musste Zufall gewesen sein, dass sie ihr Nachtgewand anständig hingelegt hatte. Diese ganzen Vorfälle – die gestohlene Post, das Ausspionieren ihres Laptops und das Blut – hatten ihr mehr zugesetzt als sie angenommen hatte. Doch Blaine saß in Haft. Es konnte ihr nichts mehr passieren. Warum störte es sie dann immer noch, dass sie das zusätzliche Türschloss, das Milow angebracht hatte, nur von innen schließen konnte? Hielt sie sich außerhalb des Apartments auf, war ihr Eigentum dank des Geizes der Hausverwaltung nicht besser geschützt als vorher.
    Als sie sich umdrehte, um hinauszugehen, fiel ihr Blick auf die oberste Schublade ihrer Kommode. Sie stand einen Spaltbreit offen. Ein No-go für Kate! War sie auch noch so chaotisch, so wollte sie doch nicht, dass Besucher ihre Unterwäsche erblickten. War sie etwa so durch den Wind, dass sie trotz ihrer Prinzipien vergessen hatte, das Fach zu schließen?
    Langsam ging sie näher heran. Sie pirschte sich förmlich an, als befürchtete sie, Blaine könnte jeden Moment herausspringen, aber er stellte ja kein Problem mehr dar. Was ging hier vor sich? Hatte sich die Angst so tief in ihr festgesetzt, dass sie Gespenster sah, dass sie glaubte, jemand könnte in ihrer Wohnung gewesen sein, dabei hatte sie sich lediglich anders verhalten als sonst?
    Sie hätte die Lade einfach zuschieben und die Sache vergessen können, stattdessen zog sie sie ein Stück weiter heraus. Erschrocken riss sie ihre Augen auf. Wie üblich lag ihre Unterwäsche durcheinander. Das war es nicht, was sie kreidebleich werden ließ. Das Nachthemd fiel ihr aus den Händen, sie schenkte dem keinerlei Beachtung. Sie rang nach Atem. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt, und sie spürte, wie der Lassi ihre Speiseröhre hinaufstieg.
    Ihre Schlüpfer waren zerschnitten! Fassungslos wühlte sie durch die Fetzen. Sie machten nicht den Anschein, von einer Schere zertrennt worden zu sein, denn die Schnittstellen waren nicht sauber, sondern vielmehr ausgefranst, als hätte jemand ein Messer in den Stoff gestoßen und wütend daran gerissen.
    Entsetzt trat Kate einen Schritt zurück. Erinnerungen stürmten auf sie ein. Sie sah vor sich, wie Ronan ein Leatherman aus seiner Hosentasche holte und ihr den Slip vom Leib schnitt. Ihr Vater besaß auch so ein Multitool, er nahm es überallhin mit, weil er meinte, man könne nie wissen, wann man es brauchte. Wahrscheinlich hielt Ronan es genauso. Vielleicht trug er es in dieser Nacht auch bei sich.
    Sein Anruf in Abwesenheit.
    Seine Kontrollbesuche.
    Die zerfetzten Höschen.
    Alles an einem Abend. Die Ereignisse reihten sich wie Perlen auf einer Schnur. Es kam Kate so vor, als hätte

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