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Meister und Margarita

Meister und Margarita

Titel: Meister und Margarita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michail Bulgakow
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Freunde«: Der proletarische Dichter Besdomny spricht hier auf einmal eine Sprache, die zwischen salopp und archaisch changiert und für volkstümliche Straßenpropheten und »Narren in Christo« charakteristisch ist, was die insgesamt groteske Wirkung der Szene verstärkt.
    S. 84 Skatertny: Eine Gasse im Zentrum von Moskau.
    S. 85 »Und siehe, eine gewaltige Menge sammelte sich um Iwans Licht«: Im russischen Original ist die religiöse Konnotation spielerisch durch den Ausdruck »ivanov ogon’« (»Johannisfeuer«) gegeben.
    S. 87 Panteleimon vom Buffet: Wie im Fall des »Johann von der Insel Kronstadt«, benutzt Bulgakow auch hier den Namen eines christlich-orthodoxen Heiligen, nämlich Panteleimon des Heilers.
    Kapitel 6
    S. 91 Kulak: Russisch für »Faust«; Negativausdruck für einen Großbauern. Ende der 1920er Jahre wurden im Zuge der »Entkulakisierungs«-Kampagne zahllose Bauern unter dem Vorwand, Kulaken zu sein, inhaftiert oder erschossen.
    S. 98 Ausfahrt zum Boulevard: Gemeint ist der Twerskoi-Boulevard.
    S. 98 »… der Mann aus Metall …«: Gemeint ist das Denkmal des Dichters Alexander Puschkin (1799–1837), das sich ursprünglich auf dem Twerskoi-Boulevard befand.
    S. 98 »Will der Himmel sich verhüllen? …«: »Burja mgloju nebo kroet«, der Beginn des Puschkin-Gedichts »Zimnij večer« (»Winterabend«):
    Will der Himmel sich verhüllen?
    Brausend weht ein böser Wind,
    um als Raubtier loszubrüllen
    und zu weinen wie ein Kind!
    (Deutsch von Alexander Nitzberg)
    S. 98 »Da schießt auf ihn dieser Weißgardist …«: Gemeint ist Georges-Charles d’Anthès (1812–1895), ein französischer Offizier, der sich 1837 mit Alexander Puschkin duellierte und ihn tödlich verwundete. Natürlich war er kein Weißgardist, denn die Weiße Armee bildete sich erst nach der Oktoberrevolution 1917 im Zuge des Russischen Bürgerkriegs. Bulgakow parodiert hier das für die 1920er bis30er Jahre typische ideologisierte Denken in Feindbildern, bei dem alle negativen Elemente als »Volksverräter«, »Spione«, »Saboteure« oder eben »Weißgardisten« betrachtet wurden.
    S. 98 Abrau : Abrau-Durso, eine bekannte russische Sektmarke.
    Kapitel 7
    S. 101 Varieté : Hieß in früheren Fassungen noch »Theater Cabaret «. Als Prototyp diente Bulgakow möglicherweise das Music Hall auf der Großen Gartenstraße. Vor der Revolution befand sich in dem Gebäude ein Zirkus.
    S. 101 »…in eben jener Wohnung, im sechsstöckigen hufeisenförmigen Haus auf der Gartenstraße …«: Im Haus 302 B Große Gartenstraße, Whg. 50, lebte Bulgakow von 1921 bis 24, heute ist dort (Bolschaja Sadowaja 10) ein Museum eingerichtet.
    S. 103 Boschedomka: Eine Straße in einem Moskauer Randbezirk.
    S. 103 Pyramidon: Verbreitetes Medikament gegen Kopfschmerzen und Fieber, das in Form von Pulver eingenommen wurde.
    S. 105 Skhodnja: Beliebter Erholungsort nordwestlich von Moskau.
    S. 106 »… außer Wodka noch Portwein getrunken …«: Wodka mit Portwein zu vermischen, gilt in Russland als Unsitte.
    S. 111 »Jemand entstieg dem Pfeilerspiegel …«: Es ist auffällig, dass Azazello im Roman höchst selten als konkrete Person genannt wird, sondern meistens nur als »Einer«, »Jemand«, »Irgendwer«.
    S. 111 Azazello: Vom Hebräischen »Azazel« oder »Azael« (»Ziegengott«), ein jüdischer Wüstendämon, gilt als Prototyp des »Sündenbocks« (vgl. auch Leviticus, 16). Im apokryphen Buch Henoch heißt es im 8. Kap.: »Überdies lehrte Azaziel die Menschen Schwerter machen und Messer, Schilde, Brustharnische, die Verfertigung von Spiegeln und die Bereitung von Armbändern und Schmuck, den Gebrauch der Schminke, die Verschönerung der Augenbrauen, (den Gebrauch der) Steine von jeglicher köstlichen und auserlesenen Gattung und von allen Arten der Farbe, so dass die Welt verändert wurde«.
    Kapitel 8
    S. 115 »Iwan überflog die Lage. Drei Wege standen ihm frei …«: Um die weitere (initiatische) Entwicklung seines Helden einzuleiten, greift Bulgakow hier auf eine typische Figur aus russischen Volksmärchen zurück: »Iwan der Dumme« oder »Iwan der Königssohn« (ein Protagonist zahlreicher Märchen) steht am Scheideweg und muss sich für einen der drei Pfade entscheiden; in deutschen Märchen fällt diese Rolle dem »Hans« oder dritten Sohn zu.
    S. 115 »Doch der heutige Iwan unterschied sich deutlich vom gestrigen Iwan …«: Bulgakow wendet hier den paulinischen Begriff vom »alten« bzw. »neuen Adam« auf Besdomny an, den er in den

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